Großarler Ache
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Basisdaten | |
Länge: | ca. 30 km |
Quelle: | Keeskogel |
Quellhöhe: | Quellgebiet um 2 200 m ü. A.[1] |
Mündung: | St. Veit im Pongau/St. Johann im Pongau in die Salzach |
Mündungshöhe: | ~ 570 m ü. A. |
Höhenunterschied: | ~ 1 730 m |
Die Großarler Ache[2], nach AMap Großarlbach und möglicherweise eine alte Bezeichnung war Große Arl, ist ein Wildbach im Pongau, der das Großarltal auf einer Länge von rund 25 Kilometern durchfließt und sich am Talausgang zur viel besuchten Liechtensteinklamm verengt.
Verlauf
Die genaue Quellenlagen ist nicht eruierbar. Laut AMap und SAGIS befindet sich ein mögliches Quellgebiet nordöstlich des Keeskogels unterhalb des Gstößkees im Gstöß, einem Hochkar. Nach einem Wasserfall nimmt dieser Quellbach den von Südosten vom Schödersee kommenden Schödertalbach auf und mündet in den Ötzlsee (1 064 m ü. A.). Von hier nimmt der Wildbach einen mehr oder weniger nördlichen Verlauf durch die Gemeinden Hüttschlag und Großarl. Am nördlichen Talausgang verengt sich die Abbruchkante zum Salzachtal, der Wildbach bildet hier die Liechtensteinklamm und mündet dann im Bereich des Zusammentreffens der Gemeindegrenzen von St. Veit und St. Johann im Pongau in die Salzach
Auf seinem rund 25 Kilometer langen Verlauf überwindet der Wildbach rund 1 700 Höhenmeter.
Namensgebung
Nach dem Hauptort des Tales und der im österreichisch-bayerischen Alpenraum häufig verwendete Bezeichnung für Gebirgsbäche Ache entstand sein Name.
Nebenflüsse
Seine Zuflüsse sind in Hüttschlag der Hubalmbach, in Großarl beim Zandlbauer Toferer der Toferner Bach sowie auf der gegenüberliegenden Ostseite des Tales ein Wildbach, der mehrere Wildbäche in seinem Oberlauf vereint, in Mandldörfl mündet von Westen der Aigenbach, im Gemeindezentrum von Osten der Ellmaubach, in Unterberg von Westen der Unterbergbach, der seinerseits den Harbach aufgenommenhat, sowie in Au der Lambach.
Tourismus
Von Hüttschlag führen Wanderwege u. a. zum Schödersee. Neben der Liechtensteinklamm lockt auch der Schleierfall.
Ereignis
Den 5. August 2017 wird Josef Viehhauser aus Großarl nie vergessen: Zusammen mit Familienmitgliedern stand er an der Brücke der Großarler Ache, als plötzlich der Schiedgraben als eine einzige Mure auf sie zukam. "Es war wie eine schmutzige, alles vernichtende Walze", sagt der Polizist und Nebenerwerbsbauer.
Er realisierte, dass die bettlägerige Mutter noch im Haus war. Es folgten die schlimmsten Minuten seines Lebens, wie er sagt. Er rannte in das Wohngebäude, schnappte seine Mama und flüchtete, die kranke Frau auf dem Rücken, den schmalen Steig zu den Nachbarhäusern hinauf. Es schaudert Josef Viehhauser noch heute: "Es war ein Rennen um Leben oder Tod. Zehn Sekunden später, und wir wären beide von der Mure begraben worden."
Das Ausmaß der Zerstörung war groß. Links und rechts des Stalls hatte sich die dreckige Brühe aus Erde, Felsen und Holzpflöcken im Wohnhaus des Kronaubauern ergossen. "Nur das Marterl am Rand der Ache blieb wie durch ein Wunder unversehrt", sagt Viehhauser. Tagelang wurde der Hof wieder freigeschaufelt. Auch das Bundesheer war im Einsatz. Der Großarler entschied sich für eine Sanierung und gegen den Abriss. Sein Zuhause ist heute (2021) wieder ein idyllisches Anwesen. Und die finanziellen Folgen der Katastrophe? "Die Mittel aus dem Katastrophenfonds waren ein gutes Fundament, aber entscheidend war die Hilfe vieler Menschen", sagt Sepp Viehhauser, "ohne deren Spenden, teilweise von völlig fremden Leuten, wäre es nicht gegangen."
Orte
- Hüttschlag
- Großarl
Weblink
- Lage bzw. Verlauf als "Großarlbach" auf AMap (aktualisierter Datenlink vom 11. November 2023)
- Ein Link zu SAGIS mit der Bezeichnung "Großarler Ache" kann leider technisch hier nicht dauerhaft dargestellt werden
Quellen
- members.aon.at/kritikuss/kleinods.doc Paul Johann Abart, Salzburg, Norbert-Brüll-Straße 28/42, Link war bei einer Überprüfung am 11. November 2023 nicht mehr abrufbar
- Straßenkarte Kärnten Steiermark-West, Ed. Hölzel Wien, Blatt 4
- St. Johann/Salzburger Land, Großarltal, Kleinarltal, Hochkönig, Tennengebirge, Kompass-Wanderkarte 1:50 000, Ausgabe um 2010: "Großarlbach"
- www.salzburg.gv.at/themen/se/salzburg/dasistsalzburg/sbgdaten.htm, Link war bei einer Überprüfung am 11. November 2023 nicht mehr abrufbar
- www.sn.at, "Hochwasseropfer in Salzburg: Ein langer Weg zurück", ein Beitrag von Franz Taferner
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 15. November 2023).