Eiskapelle

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Eiskapelle
Eiskapelle in Hintersee.

Die Eiskapelle beim Hintersee im Flachgau ist ein Naturdenkmal am Fuße des Wieserhörndls.

Beschreibung

Die Eiskapelle im Grießbachgraben ist eine spektakuläre Laune der Natur. Es handelt sich dabei um einen Minigletscher. Dass Felder mit Firnschnee in großen Höhenlagen den Sommer überdauern ist nicht neu, in diesem Fall geschieht das aber auf einer Seehöhe von nur 820 m ü. A. mitten in den Nördlichen Kalkalpen.

Möglich macht dies der extrem enge Graben des Grießbaches am Fuße vom Wieserhörndl (1 567 m ü. A.) und Anzerberg (1 469 m ü. A.), der die Sonneneinstrahlung auf ein Minimum reduziert.

Während der Wintermonate stürzen von den steil abfallenden Hängen des Wieserhörndls regelmäßig Lawinen in den Talboden, wo sich der Schnee durch die hohe Fallgeschwindigkeit (Höhenunterschied immerhin ca. 750 m) zu einer Art "Babygletscher" verdichten kann. Im Zuge der Schneeschmelze wird das Tal abwärts gelegene Ende des Firnkegels immer mehr unterhöhlt was einen kapellenartigen Raum entstehen lässt. Daher der Name der Schauspiels.

Das Betreten ist allerdings verboten, da durch herabstürzende Eismassen Lebensgefahr besteht. So verunglückte der dreimalige Eiskletter-Weltmeister Harald Berger am 20. Dezember 2006 beim Training tödlich.

Zur Eiskapelle führt entlang des Griesbaches ein sehr beschaulicher Wanderweg. Sie wurde 1974 zum Naturdenkmal erklärt.

Literatur

  • Kauer, Wolfgang: Die Eiskapelle. Erzählung der beiden tragischen Unfälle in der Eiskapelle nahe dem Hintersee. In: Geheimnisvoll gewinnbringend. Arovell-Verlag, Wien, 2012, S. 131–158

Weblinks

Quelle

  • Chronik der Gemeinde Hintersee