Eduard Molnár
Eduard "Taferl-Edi" Molnár (* 6. Juni 1949) ist Unternehmer und ein Austria Salzburg- und Red Bull Salzburg-Unikum.
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
Edi Molnar. Ein Name, den jeder kennt in Fußball-Salzburg. Eher zufällig war der damals 22-Jährige im Jahr 1971 ins alte Lehener Stadion zur Austria gekommen und hatte sich gleich nützlich gemacht. Denn der Edi ist ein geborener "Macher." Einer, der die Ärmel aufkrempelt und anpackt. Erst war er dem legendären Austria-Zeugwart Erwin Walkner zur Hand gegangen. "Dann bin ich gefragt worden, ob ich die Taferl in die Höhe halten will, wenn der Trainer einen Spieler austauscht", erzählt Molnar. Und ob er das wollte: Der "Taferl-Edi", wie der in der Eisenbranche tätige Unternehmer, der eine Alteisen- und Demontagefirma betreibt, von da an genannt wurde, war geboren. "Mädchen für alles war ich immer", sagt er.
Edi Molnar ist dem Klub auch nach dem Deal zwischen Rudi Quehenberger und Dietrich Mateschitz treu geblieben. Edi erinnert sich: "Als sich Herr Mateschitz vorgestellt hat, ist er zu mir gekommen und hat gesagt: Du bist der Edi, von Dir habe ich schon viel gehört. Dich brauchen wir."
In seinem Reich in den Katakomben der Red-Bull-Arena ist Edi Molnar glücklich. Besonders stolz ist er auf seine Legendenwand mit Bildern, die ihn mit Topstars aus der Welt des Sports zeigen. Von Gerd Müller über Hermann Maier, Niki Lauda bis Thierry Henry.
Episoden hat Edi Molnar mit Spielern, Trainern und Klubchefs in nunmehr 40 Jahren genug erlebt. Ein Beispiel: Als Sporting Lissabon im Europacup in der Stadt Salzburg gespielt hatte, war Molnar Privatchauffeur für den portugiesischen Präsidenten. Nach dem sensationellen 3:0-Triumph der Austria erlebte Molnar auf der Fahrt zum Flughafen, wie der Sporting-Boss den neben ihm sitzenden Trainer Bobby Robson feuerte. Edi Molnar war und ist rund um die Uhr bereit, wenn er gebraucht wird: "Ein Austria-Stürmer hat mich einmal um zwei Uhr früh angerufen, weil er den Autoreifen nicht wechseln konnte." Edi hilft beim Übersiedeln, etwa einst Otto Konrad beim Wechsel nach Saragossa. Oder Huub Stevens beim Möbeltransport von den Niederlanden nach Salzburg.
Wer war sein Liebling unter den Trainern? "Otto Baric. Und zuletzt Giovanni Trapattoni. Er war ein Sir und der einzige, von dem ich zu Weihnachten ein Packerl bekommen habe." Molnars Lieblingsspieler: "Bei der Austria Konrad, Bierhoff, Kurbasa und Winklbauer. Bei Red Bull Linke, Kovac und Zickler." Riesenspaß hatte er auch mit dem Chilenen Jorge Vargas. "Sein Spitzname war Hannibal. Er hat immer drei Steaks gegessen, ohne Beilagen und kurz angebraten. Das Blut hat er heraus gesaugt. Ein irrer Typ", erzählt Molnar, dessen Sohn Edi junior schon in Vaters Fußstapfen tritt.
Zu Auswärtsspielen nehmen die Molnars elf Ergometer mit. "Nach den Matches müssen die Spieler in der Kabine ausradeln", verrät Edi senior. Zum Spiel am Sonntag gegen Rapid reisen die Bullen ohne Ergometer an. Warum? "Wir müssten mit den Rädern durch den Fansektor". Das muss sich selbst ein Unverwüstlicher wie Edi nicht antun.
Zum 30-jährigen Jubiläum seiner ehrenamtlichen Tätigkeit wurde Molnar 2001 anläßlich des "Internationalen Jahres der Freiwillingen" mit FIFA- und Bundesliga-Urkunden geehrt.
Quellen
- Salzburger Nachrichten (Hans Adrowitzer)
- Austria Salzburg Archiv [1]