Bürgerspital-Wandbrunnen
Lage des Bürgerspital-Wandbrunnen auf Googlemaps |
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Der Bürgerspital-Wandbrunnen ist ein Brunnen in der Salzburger Altstadt.
Einleitung
Es gehört - obwohl nicht eigens aufgeführt wohl mit zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg. Der alte Brunnen fiel nach 1930 einem politischen Bombenattentat - offensichtlich in der Auseinandersetzung zwischen Heimwehr und Schutzbund zum Opfer und wurde in der neuen Form wiederhergestellt.
Beschreibung
Er befindet sich im Innenhof des Bürgerspitals St. Blasius.
Der Wandbrunnen stammt in seinen alten Teilen aus der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert, die fehlenden Teile, das sind die Brunnenschale und die Wasserzuleitung (ursprünglich in Form eines Einhorns), wurden aus Granit neu ergänzt. Der ursprüngliche "stainerne Grännter" (Brunnenbecken) zu ebener Erde wurde nicht ergänzt. Der Brunnen ähnelt in seinen alten Teilen dem gleich alten Brunnen im Faistauer-Foyer des Hauses für Mozart (Marstall-Wandbrunnen) sehr. Der Sockel aus Marmor zeigt hier wie dort das Relief eines Fratzengesichtes mit runden Tierohren. Das halbovale breit ausladende Brunnenbecken des Bürgerspital-Brunnens wurde aus Granit gefertigt und stammt aus jüngerer Zeit. Es folgt hier darüber ein ebenfalls neues Gesims aus drei auseinander gelegte Granitplatten. Die Brunnensäule aus Marmor ist mit dem Wappen von Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein geschmückt. Auch sie gleicht dem Marstall-Brunnen im Faistauer-Foyer sehr. Das Wasser des Brunnens fließt im Bürgerspital-Brunnen dagegen nicht aus einem Pferdemaul, sondern aus einem quadratischen Kubus aus Granit, der unverkennbar modern gestaltet ist. Der Wandbrunnen im Faistauer-Foyer wurde im Jahr 1700 von Andreas Götzinger gefertigt. Götzinger erhielt damals den Auftrag zur Gestaltung von zwei Brunnen. Es ist sicher, dass der Brunnen im Bürgerspital in seinen erhaltenen Teilen ebenfalls von Götzinger stammt.
"Gözinger übernahm auch mit Kontrakt vom 20. Februar 1700 die Ausführung der zwei Brunnen im großen Hof des Gebäudes, wofür ihm zusammen 280 fl. (Florentiner Gulden) zugesagt wurden. Erstlichen solle er Gözinger zu besagten zwey Brunnen zwey stainene Grännter, so zu ebner Erd kommen, und in ieden derselben ain Postament mit einem Frazengesicht auf dises ain Muschel oberhalb deren das hochfürstl. Wappen und letzlichen ain Aingehirn-Köpl darauf, nach seiner Kunst und Wissenschaft alles sauber ausgearbeitet und geschliffen dem Modell nach zu verfertigen und besagte Punkte lengstens zu Endt des Monath May an gehöriges Orth zuversezen schuldig und verpundten sein. (Alte Bauakten C IV C L)"
Quellen
- Quelle ist der Originalartikel, der ursprünglich von einem nun anonymen Benutzer als erster Bearbeiter erstellt wurde. Näheres siehe hier;
- Barbara Kutschera: Alte und neue Brunnen in Salzburg, Verlag der Salzburger Druckerei, Salzburg, 1980