Daniela Gutschi
Daniela Gutschi (* 18. Juni 1967 in Itter, Tirol) ist Landesgeschäftsführerin des Salzburger Hilfswerks.
Gutschi wuchs in der kleinen Ortschaft Itter im Brixental im Bezirk Kitzbühel auf und kam zum Studium der Publizistik nach Salzburg.
Vorgestellt
Daniela Gutschis Stimme ist klar, sie spricht schnell, gestikuliert viel und hat auf jede Frage blitzschnell eine Antwort. Daniela Gutschi ist eine Powerfrau. Ihr Studium (Publizistik und Politikwissenschaften) schloss sie mit einer Diplomarbeit ab, für die sie einen Wissenschaftspreis erhielt. Danach war sie in der ÖVP der Stadt Salzburg tätig, brachte es dort bis zur Geschäftsführerin und nach der Geburt ihrer Kinder – Johanna (1995) und Valentin (1998) – fing sie beim Salzburger Hilfswerk an. Dort ist sie seit 1. September 2008 Landesgeschäftsführerin.
"Derzeit ist der neue Job vor allem Stress", erzählt die gebürtige Tirolerin auf der Terrasse ihres Reihenhauses in Eugendorf. In einer Ecke des Gartens stehen drei Steinsäulen. "Die stehen wegen meines Mannes hier. Der liebt Steine. Wenn immer ich sage, wir brauchen das oder das, dann sagt er: 'Das können wir aus Stein machen'." Und so muss es wohl sein: Denn auch der Gartentisch ist aus Stein.
Aber zurück zum Stress. Neben ihrer neuen Funktion leitet Gutschi auch die Flachgauer Bezirksstelle des Hilfswerk. "Und das im September, wo die Schule losgeht. Daran sieht man wieder, dass die Arbeitswelt nicht gerade frauenfreundlich ist."
Trotzdem, Daniela Gutschi scheint Familie und Beruf seit jeher unter einen Hut bekommen zu haben. "Ich brauche die Arbeit, ohne wäre ich eine unausgeglichene Mutter. Aber es ist wichtig, dass den Kindern ihr Betreuungsplatz gefällt." Nach der Geburt von Johanna hat Gutschi bald wieder bei der ÖVP gearbeitet. "Das war nicht ideal, ich würde es nicht mehr machen." Hat sie auch nicht. Nach der Geburt ihres Sohnes blieb sie eineinhalb Jahre daheim.
"Aber bei Valentin war auch alles anders", fährt Gutschi mit leiserer Stimme fort. "Valentin hatte mit zwei Monaten eine Gehirnblutung. Beim Stillen ist er plötzlich weggesackt." Die Folgen: Valentins Entwicklung ist verzögert. "Schlimmer sind die epileptischen Anfälle. Doch wir haben sie im Griff."
Dann erzählt Gutschi von ihrem Elternhaus. Vater und Mutter waren Lehrer. Sie selbst wollte nie Lehrerin werden, sondern Journalistin. "Doch nach einem Praktikum bei der SVZ wusste ich, das ist nichts für mich." Ehemann Giovanni Gutschi hat sie während des Studiums kennen gelernt. Er arbeitet als Religionslehrer an einer Schule in Hallein.
In die soziale Schiene und damit zum Hilfswerk ist Daniela Gutschi durch das Schicksal ihres Sohnes gekommen. Sie fühlt sich dort gut aufgehoben. "Mir liegt diese Arbeit. Mir gefällt die soziale Idee, die dahintersteckt. Ich könnte mir nicht vorstellen, im Produktmanagement zu arbeiten. Da geht es nur um irgendwelche Gegenstände. Beim Sozialmanagement geht es um mehr und das ist befriedigend."
O-Ton
- Ich werde oft auf meinen Nachnamen angesprochen. Die Leute wollen wissen, ob ich etwas mit dem italienischen Luxuslabel zu tun habe.
- Was mich an der Politik genervt hat, war die Tatsache, dass Bekannte und Freunde immer über Politik mit mir sprechen wollten.
- Ich wäre eine unzufriedene Mutter, wenn ich nur zu Hause wäre. Wenn ich im Job etwas geschafft habe, dann bin ich ein ausgeglichener Mensch.
Quelle
- Salzburger Nachrichten (Susanna Pöllstötter)