Kormoran
Der Kormoran (Phalacrocorax carbo - Unterart Phalacrocorax carbo sinensis) ist ein Wasservogel aus der Ordnung der Ruderfüßer (Pelecaniformes).
Beschreibung
Es ist ein großer Vogel mit einem langen und kräftigen Hals und einem kräftigen Schnabel. Im Flug erinnern Kormorane an Gänse. Schwimmen Kormorane, so liegt ihr Körper tief im Wasser, der Schnabel wird leicht aufwärts gehalten.
Das Gefieder der erwachsenen Vögel ist überwiegend schwarz. Im Sonnenlicht zeigt das Gefieder ausgefärbter adulter Kormorane einen bläulichen, grünlichen, bzw. auch bronzefarbenen metallischen Glanz. Die nackte Hautpartie am Schnabelgrund ist gelb und weiß umrandet. Im Prachtkleid weist das erwachsenen Tier einen weißen Schenkelfleck auf und Scheitel und Nacken sind mit weißen Federn durchsetzt. Im Schlichtkleid ist sein Gefieder weniger glänzend und das Weiß auf Kehle und den Kopfseiten wirkt etwas verwaschener. Im Jugendkleid ist das Gefieder auf der Oberseite dunkelbraun, die Körperunterseite ist hingegen variabel hell.
Der Kormoran in Salzburg
Er ist im Bundesland Salzburg ein regelmäßiger Wintergast. Am Ufer des Zeller Sees konnten im milden Winter 2013/2014, in dem der See nicht zufror, praktisch täglich Kormorane beobachtet werden. Es handelte sich dabei mehrheitlich um Tiere des Vorjahrs und um Jungtiere. Ihre Schlafbäume hatten sie an der Ausmündung des Großen Seekanals aus dem Zeller See in das Naturschutzgebiet Zeller See, wo bis zu 15 bis 18 Tiere beobachtet werden konnten. Die Angehörigen der Kormorangruppe in Zell am See gehören zur Unterart Ph. c. sinensis.
Auch im Wnter 2014/2015 hielten sich insgesamt etwa 15 - 18 Kormorane als Wintergäste am Zeller See auf.
Ebenfalls im Winter 2013/2014 wurden Anfang Februar Kormorane am Flachgauer Wallersee gesehen.
Kormoransichtungen im Sommer und im Herbst 2015
Die maximal 20-köpfige Kormorangruppe, die den Winter 2014/2015 am Zeller See verbrachte, hat sich im Frühjahr 2015 nach und nach reduziert, bis nur mehr drei Kormorane gesichtet werden konnten. Diese blieben bis zum ersten Seefest, das traditionell am ersten Juli-Wochenende stattfindet. Der damit verbundene Rummel auf dem Wasser und in der Luft hat aber auch sie vertrieben.
Ab ca. Mitte September 2015 konnte eine wechselnde Anzahl von Kormoranen in den Schlafbäumen an der Ausmündung des Großen Seekanals gesichtet werden. Am 25. September 2015 hielten sich dort gezählte 61 Kormorane auf. Es ist davon auszugehen, dass diese nicht am Zeller See verbleiben, sondern der herbstliche Kormoranzug von den Brutgebieten in die Überwinterungsgebiete eingesetzt hat. Je nach Wetter könnten noch weitere Durchzügler, die aus dem Norden kommen, hier eine kürzere oder längere Rast einlegen. Vor allem wenn lokal vermehrt Herbstnebel aufziehen, die die Sicht auf den Zugrouten beeinträchtigen.
Ringmeldung
Es macht Sinn, beim Beobachten von Vögeln oder bei der Auffindung von toten Vögeln auch einen Blick auf eine eventuelle Beringung zu werfen. Ringfunde können jederzeit nach Radolfzell gemeldet werden und sind ein aktiver Beitrag zur wissenschaftlichen Erfassung und zum Schutz der Vögel Europas. Wer einen Ringfund meldet, erhält nachfolgend einen Lebenslauf des betreffenden Vogels, was sehr interessant sein kann.
Bildergalerie
Der Kormoran zählt zu den Wintergästen am Zeller See
Kormoran als einer der Wintergäste am Zeller See
Kormorane im Winter 2013/2014 am Ufer des Zeller Sees
Quellen
- Killian Mullarney, Dan Zetterström, Lars Svensson, Der Kosmos Vogelführer, Große Ausgabe, S.78 - 79, 2. Auflage des 2011 erschienenen KOSMOS-Vogelführers.
- Leopold Slotta-Bachmayr, Rote Liste der gefährdeten Brutvögel des Bundeslandes Salzburg, Naturschutz-Beiträge 38/12, Naturschutz Land Salzburg, Salzburg 2012, S. 168
- Informationen von Norbert Ramsauer
- Information von Rosemarie Parz-Gollner, Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU in Wien
- Beobachtung am Wallersee von Peter Krackowizer