Steinpass

Aus SALZBURGWIKI
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Karte

Der Steinpass im Pinzgau hat seine Passhöhe in 615 m ü. N. N. und liegt an der B 178, der Loferer Bundesstraße.

Er verbindet Lofer im Pinzgau mit Salzburg über Bad Reichenhall in Bayern. Diese Verbindung nennt man Kleines Deutsches Eck. Die maximale Steigung der Passstraße beträgt acht Prozent. Heute ist der Pass untertunnelt.

Geschichte

Während der Freiheitskämpfe der Salzburger und Tiroler zwischen 1805 und 1809 war auch der Steinpass Schauplatz von Kämpfen.

1809: Da Reichenhall zu einer starken bayrischen Festung ausgebaut wurde, blieb den Schützenverbänden zunächst nichts anderes übrig, als Reichenhall zu belagern, um später zur Stadt Salzburg vorstoßen zu können. Als einige Sturmangriffe auf Reichenhall scheiterten und es nicht mehr möglich war, die enorme Schützenstreitmacht zu verpflegen und zu entlohnen, sank die Moral der Männer. Viele gingen auch auf Anraten der Salzburger Kirchenfürsten wieder nach Hause.

Die abnehmende Zahl der Freiheitskämpfer blieb den Bayern nicht verborgen, die ihrerseits Truppenverstärkung erhielten. Die Bayern gingen zum Gegenangriff über und die Tiroler und Salzburger Schützen mussten sich hinter Schneizlreuth zurückziehen.

Die Versorgungslage der Tiroler und Salzburger wurde immer verzweifelter. Denn die Bayern hatten im Hinterland alles Vieh geschlachtet, das Getreide vernichtet und die Unterkünfte verbrannt.

Nach heftigen Gefechten zog sich der Oberkommandierende der Tiroler Freiheitskämpfer, Josef Speckbacher, in Melleck (Steinpass) zurück, wo er sich sicher glaubte. Doch am 17. Oktober 1809 gelang es den Bayern, die Vorposten der Schützen über die Berge her zu umgehen und Melleck zu umstellen. Durch Verrat wurde Speckbachers Aufenthalt bekannt, die Angreifer umzingelten ihn. Es kam zu einem wilden Gefecht. Zwar wehrten sich Speckbacher und seine Getreuen, doch die Bayern waren in der Überzahl. Die im Schlaf überraschten, oft nur mit ihrer Leibwäsche bekleideten Schützen kämpften verwegen, mussten sich dann jedoch über Gföll Richtung Kammerköhr und später über die Steingasse (Steinplatte) nach Waidring zurückziehen.

Der schwer durch Bajonettstiche verletzte Speckbacher scharte im Gebiet der Steinplatte noch Hundert verstreute und teilweise entwaffnete Getreue um sich. Aber der Tag endete mit einer verlustreichen Niederlage für die Tiroler und Salzburger. Zehn Kompanien aufgerieben - 300 Tote und 400 Landesverteidiger in bayerischer Gefangenschaft. Die Pinzgauer Schützen unter Anton Wallner, die am Luftenstein und am Hirschbichl den Eingang in den Pinzgau verteidigten, konnten den Widerstand noch einige Zeit aufrecht erhalten. Doch nach dem Aufruf des Kaisers, die Waffen abzugeben und weiteres Blutvergießen zu vermeiden, weigerten sich viele Schützen, weiter zu kämpfen und rückten ab. So mussten die Pinzgauer Schützen am 19. Oktober 1809 bei Dießbach kapitulieren.

Quelle