Schloss Emslieb

Version vom 22. Juni 2007, 07:51 Uhr von Peter Krackowizer (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Das kleine Schlössl Emslieb liegt im Stadtgebiet von Salzburg in der Hellbrunner Allee, kurz vor Hellbrunn.

Geschichte

Das kleine Schlössl, auch als Villa Strongfort bezeichnet, wurde „auf italienische Arth“ 1618 von Jakob Hannibal von Hohenems, den Neffen des Erzbischofs und hochfürstlichen Obristhofmarschall Markus Sittikus als verkleinerte Form des Pallazio Gallio in Gravedona, Italien, erbaut.

Die Kronengrotte der Hellbrunner Wasserspiele stellt ihrerseits ein stark verkleinertes Abbild des Schlössls Emslieb dar. Über dem Eingang findet sich der Wappenstein von Hohenems, über dem mittigen Balkon der Wappenstein von Markus Sittikus.

Nachdem sein Gönner und Onkel Markus Sittikus 1619 starb, musste der wegen seiner Maßlosigkeit in Salzburg wenig beliebte Neffe Jakob Hannibal das Land Salzburg verlassen. 1620 übernahm Fürsterzbischof Paris Graf Lodron das Schlössl und schenkte es großzügig dem erzbischöflichen Rat Thomas Perger, der sich fortan Perger von Emslieb nennen durfte. Die Familien Perger besaßen das Schlössl bis 1710, von 1713 bis 1778 gehörte es den Freiherren von Grimming ,dann de´m Bischof von Chiemsee und von 1797 - 1811 Ernestine Fürstin Esterházy. Nach 1811 folgte ein meist rascher Eigentümerwechsel.

Durch verschiedene gravierende Umbauten hat das Schlösschen seinen ursprünglichen Charakter mit dem rechteckigen Zentralbau samt seinem Walmdach und den leicht vorstehenden dominanten Türmen mit ihren Pyramidendächern verloren. Heute ist es in Privatbesitz und dient häufig zu Festspielempfängen. Es ist nicht zu besichtigen.

Der Schlossgarten

Der Garten des Schlössls war ursprünglich in Zierbeete unterteilt und von einem Kanal durchzogen, in dem - ähnlich wie in Hellbrunn - seltene Wasservögel gehalten wurden. Auch der zentrale ovale steinverkleideten Zierteich des Schlosses (einst mit Felchen und Saiblingen besetzt, heute als Amphibienlebensraum bedeutend) war von Anfang an Teil der alten Gartenanlage. Eine Schlossachse zieht sich parallel zum Fürstenweg in Richtung Salzachauwald. Die landschaftsprägende Schlossachse ist heute durch eine lückig gewordene Obstbaumallee sichtbar.

Der Meierhof

Der Meierhof befindet sich zwischen Schlössl und der Verbindungsstraße Hellbrunn - Alpenstraße und ist heute im Privatbesitz und nicht zu besichtigen. Der Bau ist seit 1930 ein eigenes, unabhängig vom Schlössl Emslieb genutztees Bauwerk. Die eigenwillige aber großzügige Gestalt des Baues wurde in seiner heutigen Gestalt 1874 erbaut und gehörte seinerzeit der Familie Freiherr von Imhof. Zwischen etwa 1960 und 1980 war er als Reitstall genutzt.

Quellen

  • "The wikipedia mirror"
  • Dr. Reinhard Medicus Die Hellbrunner Allee und ihre Umgebung. Zur Geschichte der Allee und ihrer Bedeutung., in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 146, Salzburg 2006, S. 405.
  • Bernd Euler, Ronald Gobiet, Horst Huber: Dehio Salzburg – Stadt und Land, Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2.