Christkind
Das älteste und in seiner Schlichtheit prächtigste Salzburger Christkind stammt aus dem Jahr 1450.
Salzburger Christkind
Es trägt die Weltkugel in seiner Linken, die rechte ist die segnende Hand. Es befindet sich im Dommuseum. Auch ein barockes Christkind (nach Anton van Dyck, um 1700) kann man im Dommuseum bewundern.
Das Christkind
Obwohl es am Heiligen Abend immer heißt, dass das Christkind soeben weggeflogen ist, liegt es trotzdem als Kindl auf Stroh - fast lebensecht - in der Krippe. Die Wurzeln für diese ungenaue weihnachtliche Inszenierung liegen im 19. Jahrhundert. Damals begann das Christkind Geschenke zu bringen, was bis dahin der heilige Nikolaus erledigt hatte. Der Direktor des Dommuseums, Peter Keller, sagt, dass das Christkind zum Geschenkbringer wurde, passierte vermutlich zeitgleich mit dem Christbaum. Dieser ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgekommen.
Wann, wo und warum das schenkende Christkind Premiere hatte, ist nirgends aufgezeichnet.
Das ursprüngliche Christkind gehört nackt. Und wenn ein Christkind angezogen ist, dann aufwendig und mit eigens angefertigten, manchmal auch feierlich zu wechselnden Kleidern. Laut Peter Keller beginnen die Christkinddarstellungen mit dem 25. Dezember 354, dem ersten offiziellen Hochfest der Geburt des Herrn nach Anerkennung des Christentums als Staatsreligion.
Quelle
- "Salzburger Nachrichten", 3. Dezember 2012, Beitrag "Ein herziger Held tritt auf in Nacktheit" von Hedwig Kainberger