Falkensteinklause
Die Falkensteinklause ist ein nicht mehr existierendes Gebäude am Falkensteinweg unmittelbar unterhalb der Falkensteinkirche im östlichen Flachgau an den Flanken des Schafbergs.
Archäologische Forschungen
Auf Initiative des Heimatkundlichen Museums St. Gilgen wurde ein Projekt gestartet, das die Geschichte des Pilgerweges über den Falkensteinweg genauer erforschen sollte. In Jahr 2009 erfolgte dazu mit modernen Ortungsmethoden in der Umgebung der Falkensteinkirche eine Sondierung, wobei unter der Oberfläche Konturen von Mauerresten erfasst werden konnten. Ab 2011 wurden in diesem Bereich archäologische Grabungen durchgeführt, die inzwischen interessante Einblicke in die dortige Wallfahrts- und Pilgergeschichte ermöglichten.
Erforscht wurden die zwei Kellerräume unter der Klause. Der eine diente als Vorratskeller für Lebensmittel wie Schmalz oder Fleisch. In den zweiten Raum mündete die hölzerne Wasserleitung der heiligen Quelle. Die Legende berichtet, dass Wolfgang von Regensburg mit seinem Stab an den Felsen geschlagen hatte und diese Quelle zu sprudeln begonnen hatte. Dieser zweite Keller war nur über die Küche der Klause begehbar. Gefunden wurden auch jede Menge Tonscherben, Münzen, auch eine Maultrommel wurde entdeckt sowie wertvolle Glasstücke von Flaschen, die es nur in gehobenen Haushalten gegeben hatte.
In der Laterine wurden zahlreiche Funde gemacht, die eine sehr gute Ernährung belegen. Darin fand man auch Spuren von Quecksilber. Nachforschungen der Wissenschafter haben ergeben, dass man damals die Geschlechtskrankheit Syphilis mit Quecksilber behandelt hatte.
Über das Leben
Die Eremiten lebten nicht immer ein Eintracht miteinander. So gab es 1739 ein Ansuchen zur Errichtung einer zweiten Klause, das allerdings nicht bewilligt wurde. Dafür wurde aber die Klause aufgestockt. Diese Ansicht gibt es auf einem Aquarell aus dem Jahr 1868 zu sehen.
Während der Hochblüte der Wallfahrt im 17. und 18. Jahrhundert nahmen bis zu 300 000 den Falkensteinweg.
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Bildergalerie
Quelle
- ursprünglich im Artikel Falkensteinweg gestanden
- "Salzburger Nachrichten", 19. Juli 2012