ARGEkultur Salzburg

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ARGEkultur Salzburg.jpg
Firmendetails
Name: ARGEkultur
Unternehmensform: Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründungsdatum: 1981 (Gründung ARGE Rainberg)
Sitz: Ulrike-Gschwandtner-Straße 5, 5020 Salzburg, Tel.: +43-662-848784-0, E-Mail: office@argekultur.at
Leitung: Daniela Gmachl (Kaufmännische Geschäftsführerin)
Markus Grüner-Musil (Künstlerischer Geschäftsführer)
Mitarbeiterzahl: durchschnittl. 50
Branche: Kulturzentrum
Produkte: Veranstaltungen, Produktionen


ARGEkultur
Vorplatz ARGEkultur
Datei:ARGEkultur Salzburg Gebaeude.jpg
Gebäude der ARGEkultur Salzburg
Sportfest in der ARGEkultur

Die ARGEkultur ist ein autonom verwaltetes Kulturzentrum in der Stadt Salzburg im Stadtteil Nonntal und zugleich das größte unabhängige Kulturzentrum Westösterreichs.

ARGEkultur Salzburg

Das Kulturzentrum wird vom Verein ARGEkultur geführt. Dieser agiert spartenübergreifend als Veranstalter und Produzent für zeitgenössische, innovative und gesellschaftskritische Kunst und Kultur.

Die ARGEkultur ist autonom im Sinne der Selbstbestimmung der Inhalte, Organe, der Personalentscheidungen und Nutzung der Ressourcen. Sie ist institutionell von politischen, staatlichen und anderen gesellschaftlichen Einrichtungen unabhängig.

Die ARGEkultur ist nicht auf Gewinn ausgerichtet, sondern verfolgt gemeinnützige Zwecke im Sinne der BAO (Bundesabgabenordnung). Der Verein bezweckt die Förderung und Verwirklichung demokratischer Strukturen im soziokulturellen Bereich. Diese haben die Überwindung der Vorherrschaft traditioneller Kunst und Kultur zum Ziel und sollen den Menschen ermöglichen, sich von Zwängen zu befreien, und einen allgemeinen Prozess der Emanzipation zu unterstützen.

Die ARGEkultur verfügt über zwei Veranstaltungssäle und mehrere Proben- und Produktionsräume. Die beiden Veranstaltungssäle bieten Raum für 220 Sitz- oder 450 Stehplätze (im "Saal") bzw. 99 Personen (im "Studio").

Jährlich finden in der ARGEkultur bis zu 350 Veranstaltungen mit insgesamt rund 40 000 Besuchern statt. Die Veranstaltungen umfassen sowohl Eigen- und Ko-Veranstaltungen als auch Gast-Veranstaltungen. Dazu kommen noch zahlreiche Workshops, Kurse, Seminare und Proben.

Geschichte

ARGE Rainberg

Die ARGEkultur nahm mit Demonstrationen und Aktionismus gegen die Salzburger Festspielkultur ihren Anfang. Im November 1981 konstituierte sich die aus ca. 50 Initiativen und Gruppen bestehende Protestbewegung zur ARGE Rainberg, deren Ziel es war, die Stadtväter zum Umbau der alten Sternbrauerei am Fuß des Rainbergs zu überreden. Dieses Gelände mit einer Nutzfläche von 24 000 Quadratmetern wollte man als selbstverwaltetes Kulturzentrum nutzen. Über einen Zeitraum von drei Jahren wurde in Verhandlungen mit den politischen Verantwortlichen versucht, Zusagen für dieses Rainberg-Projekt zu bekommen, jedoch ohne Erfolg.

Kulturgelände Nonntal

Breitere öffentliche Wahrnehmung erhielt die ARGE Rainberg Bewegung durch zwei Demos im Juni und Juli 1984. Als Ergebnis erhielt die ARGE Rainberg das Angebot, den HTL-Lehrbauhof im Nonntal für ihre Zwecke zu nutzen. Diese kleine Variante mit ca. 1 000 Quadratmetern Nutzfläche wurde in den folgenden Jahren baulich adaptiert und eröffnete 1987 seinen Betrieb als Kulturgelände Nonntal. Seit damals gilt die ARGEkultur als größtes autonom verwaltetes Kulturzentrum Westösterreichs.

Neubau

Ende der 1990er-Jahre wurde das adaptierte Provisorium des früheren HTL-Lehrbauhofes in seiner beschränkten Nutzungsfähigkeit immer offensichtlicher. Die Infrastruktur, sowohl die räumliche als auch die technische, erwies sich als unzureichend, um eine Weiterentwicklung der ARGEkultur zu ermöglichen. Auch die sich ständig ändernden Anforderungen des Programms machten bald deutlich, dass ein Neubau dringend notwendig war.

ARGEkultur

Nach langen Verhandlungen beschloss der Salzburger Gemeinderat im Dezember 2003 endgültig die Finanzierung eines Neubaus. Anfang Oktober 2005 übersiedelte das „Kulturgelände Nonntal“ in den Neubau in der Ulrike-Gschwandtner-Straße 5. Mit dem Ortswechsel wurde namentlich aus dem Kulturgelände Nonntal die ARGEkultur. Der neue Standort liegt direkt zwischen dem Jugendgästehaus JUFA Salzburg City, mehreren Schulen, der Berchtoldvilla, dem Sportzentrum Mitte und dem Universität Salzburg im Unipark Nonntal.

2006 wurde das Gebäude der ARGEKultur im Zuge des Architekturpreises des Landes Salzburg mit einer Anerkennung geehrt.

ARGE-Besetzung

Das alte Gebäude im Mühlbacherhofweg wurde von Februar bis Mai 2006 von Freiraum-Aktivisten, Kunstschaffenden und Obdachlosen besetzt. Am 12. Mai kam es zu einer plötzlichen, nicht angekündigten Räumung durch die Polizei und in der Folge zum Abriss.

Programm

Die ARGEkultur Salzburg ist ein ganzjährig bespielter lokaler sowie regionaler Veranstaltungs- und überregionaler Produktionsort. Sie erfüllt einen Kunst- und Kulturauftrag, wobei sie gegen Entwicklungen in Kultur und Politik, die im Widerspruch zu ihren Werten stehen, aktiv ist. Auswahl und Durchführung des Programms folgen nach den abgestuften Kriterien Innovation, Unterhaltung und Experiment. Noch heute unterstützt die ARGEkultur die Avantgarde spartenübergreifender Produktionen. Lokale Künstler und Akteure können hier ihre Werke präsentieren und auch Gastveranstaltungen finden hier statt.

Künstlerisches Programm

  • Konzert- und Clubveranstaltungen
  • Kabarett und Kleinkunst
  • Aktive Kulturvermittlung (Workshops, Seminare)
  • Tanz und Theater
  • Medienkunst
  • Neue Musik
  • Diskursive Veranstaltungen
  • Thematisch orientierte Produktionen

Workshops

Die Workshops in der ARGEkultur bedienen vor allem an Kunst, Kultur und Kreativität interessierte Menschen. Das vielseitige Angebot reicht beispielsweise von Jugendkultur-Workshops ("Culture Space") bis hin zu Trommelkursen.

Veranstaltungen

Die Veranstaltungen in der ARGEkultur sind sehr abwechslungsreich und reichen von Konzerten über Kabaretts bis hin zu Eigenproduktionen und Tanzvorstellungen. Die meisten Veranstaltungen bilden ein Freizeitangebot für Menschen jeden Alters. Die Vorstellungen finden im Saal oder Studio statt. Diese Räumlichkeiten sind auch für Gastveranstaltungen nutzbar.

Technische Daten

  • zwei Musikproberäume (im ursprünglichen Bestand)
  • drei Musikproberäume (im neuen Bestand, seit 2010 nutzbar)
  • ein Workshopraum
  • ein Kurs- und Probenraum
  • zwei Produktionsbüros

Hausnetzwerk

In einem dynamischen Hausnutzungskonzept bietet die ARGEkultur eine Plattform für Arbeits- und Vernetzungsmöglichkeiten für mehr als 20 permanente bzw. regelmäßige Nutzergruppen verschiedener Sparten. Alle permanenten Nutzergruppen der ARGEkultur verfügen über eigens auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Räumlichkeiten. Dies geht z. B. von einem Sendestudio für die Radiofabrik bis zu einem speziell für Tanz adaptierten Produktionsraum für den Verein tanz_house. Entsprechend der Vision der ARGEkultur ist das Ziel der Gesamtarchitektur, die Flexibilität der Räumlichkeiten zu erhalten. Dadurch bleibt diese trotz diverser Anpassungen auch für andere und neue Nutzergruppen adaptierbar und verwendbar.

In der ARGEkultur arbeiten und produzieren permanent:

  • Amnesty International Österreich Gruppe 112 Salzburg
  • ARGE Beisl
  • ARGE Wehrdienstverweigerung und Zivildienstberatung
  • Krabbelstube des Vereins zur Kinderbetreuung durch Eltern und BetreuerInnen
  • Radiofabrik – Freier Rundfunk Salzburg auf 107,5 MHz
  • Salzburger Plattform für Medienkunst und experimentelle Technologien
  • Städtepartnerschaft Salzburg-Léon
  • Städtepartnerschaft Salzburg-Singida
  • Südwind – Verein für entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
  • tex art – Textile Kunst am Bau
  • Plattform Salzburger ChoreografInnen

Weblinks

Quelle