Ignaz Lackner

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Ignaz und Anni Lackner bei der Eröffnungsfahrt zur Ausstellung 125 Jahre Automobilismus in ihrem FIAT 509 A, Baujahr 1926
Ignaz und Anni Lackner bei der Eröffnungsfahrt zur Ausstellung 125 Jahre Automobilismus in ihrem FIAT 509 A, Baujahr 1926

Ignaz Lackner (* Heiligenblut, Kärnten) war mit der Großglockner Hochalpenstraße sein Leben lang verbunden.

Leben

Als kleiner Bub erlebte er den Bau und war später über 20 Jahre Werkmeister der Großglockner Hochalpen­straße. Bereits sein Taschengeld ver­diente er sich an der Glocknerstraße, in dem er in den ersten Jahren nach Fertigstellung der Straße "ko­chenden" Fahrzeugen half - er versorgte sie mit frischem, kaltem Wasser ver­sorgte. Mit Freunden zusammen stellten sie sich in der Nähe von ihnen bekannten Quellen auf und warteten, bis ein Fahrzeug liegenblieb. Dann boten sie den Fahrern für ein paar Schillinge Wasser für ihre Fahrzeuge an. Trotz der geringen Beträge summierte es sich aber im Laufe der Zeit zu einem schönen Betrag.

Die Ausbildung zum Flugmotoren­mechaniker absolvierte Lackner in Rostock, Deutschland. Nach der Rück­kehr in seinen Heimatort Heili­genblut beschloss er, als Mecha­niker in Gmünd anzufangen. Aber er seiner Mutter von seinem Vorhaben erzählte und sie Tränen in den Augen bekam, konnte er Heiligenblut doch nicht verlassen. Zur selben Zeit war Hofrat Franz Wallack auf ihn auf­merksam geworden und bot ihm eine Stel­le an. 1950 begann Lackner als Wegmacher bei der Großglockner Hochalpenstraßen AG, 1966 übernahm er die Tätigkeit des Werkmeisters. Unter der Lei­tung von Ing. Franz Wallack war er auch für die Entwick­lung und den Bau des Rotati­onspfluges mitverantwortlich.

Von Wallack erzählt Lackner, dieser sei ehrlich gewesen, ein "grader Michl", der manchmal auch laut werden konnte, aber stets ein fairer Vorgesetzter blieb. Allerdings verlangte er von seinen Mitarbeitern auch die eine oder andere Nachtschicht. Lackner berichtet auch begeistert von den rasanten Fahrkünsten Wallacks, der die Strecke von Ferleiten zum Kreis­verkehr Guttal übrigens in 26 Minuten schaffte - 37,7 km Bergstraße.

Anfang der 1990er Jahre hatte Lackner Probleme ganz anderer Art. Es war gerade die Ausflugswelle der Gäste aus den offenen Ostländern, die die Großglockner Hochalpenstraße überrollte. Da hatte Ignaz Lackner für liegen gebliebene Trabi­-Fahrer den rettenden Tipp: "Besonders zwischen Kehre 18 und Kehre 16 blieben viele Zweitakter liegen. Ich regte an, diese ca. 1,2 Kilo­meter rückwärts bergauf zu fahren, da der Rückwärtsgang mehr Kraft hat. Dann klappte es bei den meisten."

1987 ging Ignaz Lack­ner schließlich in Pension, kehrt aber immer wieder auf "die Straße" zurück.

Mit seiner Frau und Copilotin Anni, mit der er seit über 50 Jahren verheiratet ist (2012) wohnt er noch heute in Heiligen­blut an der Großglockner Hoch­alpenstraße. Oft sieht man die beiden mit ihrem Fiat 509A (Baujahr 1926) auf "seiner" Straße hinauf fahren.

Quelle

  • Großglockner Magazin der GROHAG, Ausgabe 1/2012