Der Hexenstein beim Felberturm in Mittersill erinnert an die Opfer des ersten Pinzgauer Hexenprozesses

Der Bramberger Pfarrer Rupert[1] Ramsauer († 18. März 1575) wurde gemeinsam mit seiner Köchin Eva Neidegger Opfer der ersten Hexenverbrennung im Pinzgau.

Geschichte

Im 16. Jahrhundert drang der Hexenwahn bis in die Gebirgstäler vor und erreichte auch den Pinzgau. Die verängstigte Bevölkerung war durch den Zeitgeist leicht beeinflussbar und es kam auch im Pinzgau zu einer Anzeige wegen vermeintlicher "Wettermacherei". Verdächtigt wurden der Pfarrer von Bramberg, Rupert Ramsauer, und seine Köchin Eva Neidegger. Neidegger galt als eine böse und zänkische Zeitgenossin, der man nachsagte, sie sei eine Wettermacherin. Wegen einer Reihe von Beschwerden wurde sie 1573 verhaftet, aber auf Drängen von Pfarrer Ramsauer gegen eine Bürgschaft von 100 Gulden wieder freigelassen.

Nach einem schweren Unwetter am 28. Juni 1574 wurde sofort wieder die Köchin Neidegger beschuldigt. Nachdem aufgebrachte Bürger ihre Verhaftung veranlassten, wurde sie mehreren Verhören unterzogen. Schließlich gestand sie am 22. Jänner 1575 alles, was der Richter und die Zeugen hören wollten. Dabei belastete sie auch Pfarrer Ramsauer als Mittäter. Neuerlich gefoltert widerrief sie jedoch ihre Aussage und nun wurde auch Ramsauer verhört. Der verhörende Richter Wolf Pranberger äußerte aber die Vermutung, dass beide unschuldig wären. Die aufgebrachten Bürger verlangten von Fürsterzbischof Johann Jakob Kuen von Belasy den Austausch des Richters, was dann auch erfolgte. Der neue Landrichter Caspar Panicher ließ nun beide brutal foltern und beide gestanden. Nun erließ der Richter das Todesurteil und die beiden wurden nach eineinhalb Jahren Haft am 18. März 1575 in Mittersill verbrannt. Man hängte ihnen aber keinen Pulversack um den Hals, sondern beide starben den qualvollen Feuertod bei lebendigem Leib.

Sie wurden in der Folge beide angeklagt und der Hexerei bezichtigt.

Beide wurden verurteilt und am 18. März 1575 am Galgenrain in Mittersill hingerichtet. Die Hinrichtung erfolgte durch Verbrennen auf dem Scheiterhaufen.

Der Hexenstein beim Felberturm, ein Menhir mit Schriftzeichen, soll noch heute an diesen Vorfall erinnern.

Quellen

Einzelnachweis

  1. Nach der Quelle "Schwert und Galgen" Seite 119 aber Matthias