Gmachlmühle
Gmachlmühle oder Gmachmühle war einst die Bezeichnung für eine Getreidemühle, die entweder einem Hof zu eigen war oder im Besitz mehrerer Bauern stand.
Beschreibung
Bei den meisten Salzburger Bauernhöfen, vor allem beim Pinzgauer Zwiehof und beim Pongauer Zwiehof, gehörte seit dem 16. Jahrhundert zum Gebäudebestand auch eine Hausmühle als >Gmachlmühle<, die am nächstgelegenen Bach erbaut wurde, dazu. Hier durfte nur hauseigenes Getreide, das überall zur Eigenversorgung angebaut wurde, vermahlen werden.
Bauweise
Die häufigste Bauweise war ein quadratisches Bruchsteinfundament. Hierauf wurde ein einräumiger Blockwandbau errichtet, der mit Legschindeln eingedeckt wurde. Im Mühleninneren wurde ein Podest errichtet, auf das die Mahlsteine und der Getreidetrichter, den man auch Gosse oder Gossn nannte, gestellt wurde. Die Mahlsteine bestanden aus dem Steherstein, mit einem Gewicht bis zu 350 kg und einem kleineren, beweglichen Läuferstein.
Bedeutung des Namens
Die Gmachmühle oder Gmachlmühle ist als Begriff seit über 300 Jahren bekannt und bezeichnet eine Mühle mit nur einem Gemach (einem Raum).
Geschichtliches
Das Salzachtal ist von vielen wasserführenden Seitengräben durchzogen und so gut wie in jedem Graben stand zumindest eine dieser Mühlen. Für den Betrieb einer Mühle musste eine Abgabe entrichtet werden. Bereits im 17. Jahrhundert wurden allein im Gerichtsbezirk St. Johann 96 Gmachlmühlen in den Verzeichnissen der erzbischöflichen Herrschaft geführt.
Literaturhinweis
- Eva Maria Schalk, "Die Mühlen im Land Salzburg", Verlag Alfred Winter, Salzburg 1986
Quellen
- Kurt Conrad, „Der Bauer und sein Hof“ in „Reformation - Emigration, Protestanten in Salzburg“, Ausstellungskatalog zur Ausstellung 21. Mai bis 26. Oktober 1981, Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Amt der Salzburger Landesregierung – Kulturabteilung, Salzburg
- Leopold Ziller, „Die Salzburger Familiennamen“, S. 98, Hrsg. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1986
- Stadtbuch St. Johann im Pongau