Erich Holzmann
Erich W. Holzmann (* 1947 in Zell am See) schuf mit dem Original Salzburger Advent und dem Wüdara Gschnas zwei grundverschiedene, aber gleichermaßen erfolgreiche Veranstaltungen.
Leben
Alle sind wieder gekommen: Verkleidet als „Edelnutten, Freier und Zuhälter, Leichtmatrosen und Seebären, Puffmütter und Ganoven...“ Von Faschingstrends will Erich Holzmann nichts wissen: „Piraten? Kinderkram“, sagt er mit einem lässigen Augenzwinkern. Holzmann will im Fasching keine Rollen spielen. Er will sich austoben − und er liebt Gegensätze. Das war schon immer so.
Geboren wurde er in Zell am See. Aber schon als Zweijähriger übersiedelte er auf einen niederösterreichischen Bauernhof. Von der Enge der Täler in die Weite der Felder. Das sollte sein Lebensmotto werden.
Zur Schule ging er in Salzburg. Er machte die Ausbildung zum Lehrer. Aber den Beruf hängte er bereits nach 14 Tagen an den Nagel. „Der Direktor verpasste mir eine negative Beurteilung. Weil ich am Sonntag nicht in die Kirche ging. Und − was noch schlimmer war − weil ich am gleichen Tag noch mit meiner Band einen Auftritt hatte.“
Die Band gibt es seit 1967. Sie heißt „Les Marquis“ (Mitglieder: Hannes Stiegler E-Bass und Gesang, Reinhard Bayer Keyboards, Wilfried Helminger Gitarren) und genießt in der Party- und Musikszene seit mehr als 40 Jahren Kultstatus. Holzmann nennt sie „the unbookable combo“, weil sie nur spielen, wenn sie wirklich Lust haben. Holzmann wechselte in die Autobranche. Er wurde Verkaufs- und Managementtrainer bei Porsche und VW, später Marketingchef bei Chrysler Austria. Ab 1982 war er als selbstständiger Managementtrainer für die Autobranche tätig.
1999 machte er einen radikalen Schnitt: „Ich habe immer gesagt, ein Managementtrainer darf nicht älter als 50 sein. Ich hielt mich daran.“ Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon nebenberufliche Erfahrungen gesammelt, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten.
1991 fand sein erstes „Wüdara-Gschnas“ im Schloss Mönchstein statt. „Auf allen Etagen − das war ein Wahnsinn“, erinnert er sich.
Er gründete einen Pfeifenraucher-Club (Bent-Club), der den Reingewinn des ausgelassenen Treibens jährlich karitativen Zwecken zuführt. Im selben Jahr nahm er im Sommer mit seiner Band noch eine Weihnachts-CD und veranstaltete im Dezember seinen ersten „Salzburger Advent“ in der Kollegienkirche. Bedingt durch den langwierigen und unentschiedenen Umbau der Kollegienkirche, erfolgte 2004 die Übersiedlung in die Stadtpfarrkirche St. Andrä am Mirabellplatz.
Bereits Tradition sind die Auftritte des "Salzburger Advent" in der Großen Philharmonie in München. Die Lieder und Theaterstücke schreiben Holzmann und sein Sohn Marc jedes Jahr neu. Vermarktet werden die Werke von seinem Musiklabel Ape Records und seinem Ape Verlag.
Besonders stolz ist E.W. (für Erich Wolfgang) auf seine beiden Enkel Elias geb. 3. Oktober 2004, und Livia geb. 20.Februar 2007.
Holzmanns Jahre verliefen seitdem im Advent immer sehr besinnlich und im Fasching ziemlich sinnlich − und Angst habe er nur noch davor, dass im Advent einmal irrtümlich eine Wüdara-Einladung rausgeht. Obwohl: Als er vor wenigen Tagen beim Pfarrer der St. Andrä bereits wegen seiner Adventveranstaltung vorsprach, war auch eine Kirchenrätin da. Holzmann: „Die Dame ist auch begeisterter Gast beim Wüdara-Gschnas...“ In diesem Jahr erscheint das vierte Buch zum Thema Weihnachten "'s ist Weihnacht überall!" und die inzwischen 10 CD vom "Salzburger Advent" - Ensemble.