Erster Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg und seine Auswirkungen auf Salzburg.
Allgemeines
Als am 3. November 1918 in Padua der Waffenstillstandsvertrag zwischen Österreich-Ungarn und den alliierten Siegermächten unterzeichnet wird, endet für die Donaumonarchie nach 49 Monaten der Erste Weltkrieg. Die Monarchie hat 1,2 Millionen Tote zu beklagen, 3,8 Millionen österreichisch-ungarische Soldaten wurden verwundet, gefangen genommen oder galten als vermisst.
Auch Salzburg leistete einen hohen Blutzoll. Von 49.000 Soldaten, die das Land stellte, fanden 6.000 den Tod. Zu ihnen zählte auch der Dichter Georg Trakl, der 1914 im Lazarett von Krakau starb. Das Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59 hatte 5.000 Gefallene zu beklagen.
Aber bereits mitten im Krieg erfolgte 1917 in Wien die Gründung der Salzburger Festspielhausgemeinde.
Gegen Kriegsende kam es im September 1918 in der Landeshauptstadt zu Unruhen und Plünderungen durch eine hungrige Volksmenge. Die Proklamation der Republik "Deutschösterreich" am 12. November deutete bereits an, dass der Zusammenschluss mit Deutschland als einzige Überlebenschance des kleinen "Restösterreich" betrachtet wurde. Eine am 29. Mai 1921 in Salzburg durchgeführte, inoffizielle Volksabstimmung über den Anschluss an Deutschland ergab 98.986 Pro-Stimmen, nur 889 Personen waren dagegen.
Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59
Das Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59 wurde im Frühjahr 1916 von ihrem bisherigen Einsatzort in Galizien (Ostfront) an die Südfront in das Trentino verlegt. Nach der Mai-Offensive wurde der Monte Cimone nördlich Arsiero der Berg der Rainer. Von diesem heiß umkämpften und am 23. September 1916 gesprengten Berggipfel sah man bei klarem Wetter bis Vicenza im Veneto. In den Monaten des Stellungskriegs bauten die Rainer und ihr oberösterreichisches Nachbarregiment Nr. 14 (die "Hessen") den bisherigen Almweg Folga - Passo de la Vena zur "Hessen-Rainer-Straße" aus. Die Straße ist noch heute in Betrieb.
Nach einigen Wochen der Erholung im Mai 1917 in Levico, einem kurzen Aufenthalt im Herbst in Trient, ging es an die Isonzo-Front im Veneto[1]. Nach dem Zusammenbruch der Front 1918 marschierten die Überlebenden über das Gebiet der "Sieben Gemeinden", durch das Suganatal nach Cavalese und weiter nach Bozen. Mit der Bahn trafen sie dann am 10. November 1918 in Salzburg ein.
In Folgaria gibt es einen Kriegerfriedhof des Salzburger Hausregiments Erzherzog Rainer Nr. 59 mit 1.760 namentlich bekannten und 640 unbekannten Österreichern. Nach einer Restaurierung des Friedhofs waren bei der Neueinweihung am 10. September 1971 Salzburgs Landeshauptmann DDr. Hans Lechner, Dr. Franz Kläring und natürlich eine Abordnung der "Rainer" dabei.
Kriegsgefangenenlager in Salzburg
Beim Kuglhof in Maxglan befand sich ein russisches Kriegsgefangenenlager. Die Gefangenen mussten bei den Bauern in der Umgebung arbeiten. Auch das Lager Niederalm zwischen Anif und Grödig war ein solches.
Quellen
- Geschichtliche Beiträge im Salzburg Wiki
- ein Foto in Salzburg Vorstädte Album 1860 - 1930, Verlag für Photografie, Wien, 1998
- Salzburgwiki-Beiträge
- ↑ Genauer gesagt gelang es den österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen Ende Oktober 1917, die Front vom Isonzo (Julisch-Venetien) an den Piave (also in das Veneto) vorzuschieben.