Fußweg
Ein Fußweg ist ein Weg, der nur für Fußgänger und Tragtiere geeignet ist und der Fortbewegung von einem Ausgangspunkt zu einem Zielpunkt dient.
Allgemeines
Weg ist etymologisch mit dem Begriff „Bewegen“ verwandt. Vor der Erfindung des Rades und der späteren Motorisierung waren Fußwege die einzige geordnete räumliche Verbindung zwischen Menschen und Orten und dienten auch dem Gütertransport durch Träger oder Tragtiere.
Fußwege entstehen grundsätzlich durch das Gehen. Das wird aufmerksamen Beobachtern bei sogenannten „Abkürzungen“ im städtischen oder im ländlichen Umfeld ersichtlich: in unabgezäunten Grünflächen, die der kürzesten Verbindung von hier nach dort „im Wege stehen“ oder in vegetationsschädigenden „Abschneidern“ bei Wanderwegen, die in Serpentinen angelegt sind.
Wege waren in vorrömischer Zeit die einzigen Verbindungen an Land, auf denen Menschen von einem Ort zu einem anderen gelangen und Waren transportieren konnten. Bereits in der Bronzezeit existierten befestigte Wege wie z. B. ein Knüppelsteig in einem Hochmoor. Erst in römischer Zeit wurden im Salzburger Land die ersten Straßenverbindungen, beispielsweise über den Radstädter Tauern oder den Mallnitzer Tauern angelegt. Aber noch bis in das 20. Jahrhundert haben die meisten Menschen fast alle ihre Wege zu Fuß erledigt. Für die ihnen gestellten Aufgaben reichten in der Regel Wege im näheren Umfeld des Wohn- und Lebensortes.
Salzburgbezug
Salzburg war in seiner einstigen Ausbreitung und ist auch in seiner gegenwärtigen Größe ein Land, in dem ein beträchtlicher Flächenanteil Gebirgsland ist, bzw. von Gebirgszügen durchschnitten oder begrenzt wird. In gebirgigen Gegenden kommt Fußwegen auch heute noch eine besondere Bedeutung zu, auch wenn mittlerweile anstelle von Saumpfad und Viehtreibweg großzügig angelegte Passstraßen mit oft Kilometer langen Tunnel vorhanden sind.
Mittels Saumweg bewältigten Pilger, Störhandwerker, Wanderarbeiter und Händler bis in die Neuzeit die Tauernübergänge wie den Krimmler Tauern, den Felber Tauern oder den Rauriser Tauern. Das Anlegen, Befestigen und die Erhaltung der Saumwege war die Aufgabe der Wirte in den Tauernhäusern, die dafür öffentliche Mittel in Form von Naturalien oder Geldleistungen erhielten. Zu den wichtigsten Tauernhäusern zählten das Ferleiten Tauernhaus, das Tauernhaus Spital und das Krimmler Tauernhaus.
Wege, die in der Geschichte eine Rolle spielten
Wege, die in der Gegenwart von Bedeutung sind
- Wanderweg
- Weitwanderweg
- Pilgerweg
- Güterweg
- Alpiner Steig
Exkurs: Tierisches
Befestigung und Sicherung
Auch wenn Wege grundsätzlich durch das Gehen selbst entstehen, ergab sich schon früher und ergibt sich heute jedenfalls die Notwendigkeit , einen Weg zu markieren, zu sichern oder zu befestigen. Wegmarkierung und Wegweiser werden an markanten Punkten angebracht und bestehen aus aufgemalten Farbkombinationen mit oder ohne Nummer, bzw. immer mehr aus einheitlichen gelben Hinweistafeln. Im Winter werden Wege auch mit Schneestangen markiert.
Im Gebirge sicherte man Wege an wichtigen Punkten ebenfalls durch Stangen oder durch ein Steinmandl, das auch Daube genannt wurde. Zur Befestigung errichtete man an bestimmten Stellen Trockenmauern, die das Abrutschen des Weges selbst oder des Hanges oberhalb des Weges verhindern sollten. Zur besseren Begehbarkeit wurde besonders an nassen oder schwierigen Stellen Steine oder Knüppel in bestimmter Aneinanderreihung aufgeschichtet oder gelegt, z. B. in Form des Buchrückenpflaster, das noch heute auf alten Saumwegen anzutreffen ist, oder des Knüppelsteiges, der auch heute noch im Moor zur Anwendung kommt.
Quellen
- Eigenartikel von Christina Nöbauer
- Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 22. Auflage bearbeitet von Elmar Seebold, Walter de Gruyter, Berlin, New York, 1989
Literatur
- „Zu Fuß“, Geschichten über das Gehen, Manfred Bürstmayr / Gerald Franz (Hg.), PROMEDIA, Wien 2010