Sebastian
Der heilige Sebastian (* in Mailand in Italien oder in Narbonne in Frankreich ?; † 288 (?) in Rom) war ein Märtyrer.
Leben
Sein Name ist von dem griechischen Wort „Σεβαστός“ abgeleitet, das „der Erhabene“ (lateinisch: „Augustus“) bedeutet.
Einer Legende im Umfeld des Sebastiangrabes an der Kirche San Sebastiano fuori le mura in Rom soll Sebastian nach dem Mailänder Bischof Ambrosius Mailänder gewesen, möglicherweise aber auch in Narbonne geboren sein. Über ihn selbst sind keine Daten bekannt, man kennt nur sein Grab.
Geschichte und Legenden über sein Leben sind vermischt, da die ursprünglichen Urkunden verloren gegangen sind. Der Legende nach war er Offizier beim römischen Militär in Rom, wo er aber seinen christlichen Glauben verheimlichte. Diese Stellung half ihm, seinen christlichen Glaubensgenossen in den Gefängnissen Roms beizustehen. Als Kaiser Diokletian (284–305) von Sebastians Glauben erfuhr, und wurde wegen seines christlichen Glaubens zum Tod verurteilt und von numidischen Bogenschützen erschossen. Eine fromme Witwe, die hl. Irene, die ihn eigentlich für das Begräbnis vorbereiten wollte, zog seine Pfeile aus seinem Körper und pflegte ihn wieder gesund. Er wird daher immer mit Pfeilen, die in seinem Körper stecken, dargestellt. Später wurde er hingerichtet, indem man ihn mit Keulen erschlug.
Seit dem Jahr 354 wird sein Fest am 20. Jänner gefeiert. 1761 wurde zu Ehren des Pestpatrons eine Gebetsgemeinschaft, die Sebastiansbruderschaft gegründet. Das alte, schön ausgestattete Bruderschaftsbuch ist noch vorhanden.
Sein Attribut ist ein Pfeil, der seine Brust durchbohrt, an Baumstamm gebunden.
Verehrung
"Sebastianspfeile" trug man früher als Schutz gegen die Pest. Der Volksmeinung nach wurde diese "anfliegende Krankheit" von Dämonen durch geheimnisvolle Pfeile hervorgerufen.
Salzburgbezüge
In der Stadt Salzburg ist die St. Sebastianskirche dem Heiligen geweiht, der an die Kirche anschließende Sebastiansfriedhof trägt seinen Namen. In Hof bei Salzburg ist die Pfarrkirche hl. Sebastian und in Weyer in Bramberg am Wildkogel im Oberpinzgau die Ortskapelle hl. Sebastian dem Heiligen geweiht.
Es gab zwei Bruderschaften, die St. Rochus- und Sebastiansbruderschaft, die sich zu Zeiten der Pest gebildet hatten.
Bauernregeln
- "Haben Fabian und Sebastian nach Kälte Verlangen, musst du um deinen Vorrat an Brennholz bangen."
- "Schütten Fabian und Sebastian viel Schnee auf’s Dach, wird vor Matthias der Frühling nicht wach."
- "Können Fabian und Sebastian Schneemänner bau’n, türmt sich der Schnee bald mannshoch am Zaun."
- "Verschließt tiefer Schnee zu Sebastian die Saaten, wird unser täglich Brot gut geraten."
- "An Fabian und Sebastian fängt Baum und Tag zu wachsen an."
- "An Fabian und Sebastian soll der Saft in die Bäume gahn."
- "Fabian, Sebastian,da steigt der Saft den Baum hinan."
- "An Fabian und Sebastian fängt der rechte Winter an."
- "Sonnenschein um Fabian und Sebastian, lässt den Tieren das Futter ausgah'n."
- "Ist es um Fabian und Sebastian schon warm, wird das Jahr meist futterarm."
- "Um Fabian und Sebastian, da nimmt auch der Tauber die Taube an."