Obersulzbachkees

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Das Obersulzbachkees ist ein Gletscher unterhalb des Großvenedigers im Pinzgau.

Allgemeines

Das Obersulzbachkees ist durch die Erstbesteigung des Großvenedigers 1841 bekannt geworden, vor allem auch deswegen, weil Ignaz von Kürsinger dem damals vorhandenen wilden Eisbruch den Namen Türkischen Zeltstadt – die Eistürme sahen aus wie „die Zelte der Muslims“ - gegeben hatte. Westlich an das Obersulzbachkees schließt das Sonntagskees an.

Das Obersulzbachkees gehört zu den am Stärksten zerfallenden und zurückschmelzenden Gletschern. Von 1850 bis zur Gegenwart ist die Gletscherzunge um 3,2 Kilometer kürzer geworden, die Türkische Zeltstadt ist völlig verschwunden. Aus einem einstmals geschlossenen Talgletscher mit einer Zunge sind sechs Teilgletscher geworden. Der Gletscher ist zwischen 1990 und 2009 in mehrere Teile zerfallen.

Von 1850 bis 1880 ging das Obersulzbachkees in seinem Zungengebiet um 60 bis 70 Millionen Kubikmeter Eis zurück und gab dabei 439.000 m² Boden frei.

Bei diesem Gletscher wird seit Jahren der Abfluss in einem rund 20 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet, in dem die Gletscher ca. 80 Prozent der Fläche ausmachen, gemessen. Diese Messstelle wird vom Hydrografischen Dienst des Landes Salzburg betreut.

Zur Zeit der größten Wasserführung fließen pro Sekunde 15 Kubikmeter talwärts. Dabei handelt es sich fast nur Schmelzwasser ohne Niederschlagswasser. In den letzten 15 Jahren gab es im Juli nur zweimal so hohe Abflussmengen. Somit kommen solche Wasserführungen nur selten vor.

Forschung

Das Obersulzbachkees ist ein traditionelles Forschungsobjekt. Der Eiszeitforscher Eduard Richter hat den Gletscher erstmals 1880 kartographisch aufgenommen und eine großmaßstäbige Karte der Gletscherzunge hergestellt. Wolfgang Pillewizer nahm den Gletscher 1939 terrestrisch – photogrammetrisch auf. Innerhalb des Österreichischen Gletscherkatasters 1969 und des Gletscherinventars 1998 wurde das Kees wieder vermessen.

Gletscherlehrweg

Hauptartikel: Gletscherlehrweg Obersulzbachtal

Bei 20 Stationen erfährt mal viel über die Rückzugstationen des Gletschers sowie über gletscherkundliche Erscheinungen.

Siehe auch

Quellen