Tauernmoosbahn
Der Tauernmoos-Lift in den Hohen Tauern im Stubachtal führt durch eines der letzten Brutgebiete in Europa des Rotsternigen Blaukehlchens.
Historie
Nachdem die ÖBB um 2004 die hoch defizitäre Weißsee Gletscherbahn und das Alpinzentrum Rudolfshütte an den Zell am Seeer Hotellier Wilfried Holleis verkauft hatten, eröffnete dieser noch im Dezember desselben Jahres die Rudolfshütte als „Berghotel Rudolfshütte“. Um den Ski-Fremdenverkehr in dieser Höhe - rund 2.500 m ü. A. rentabel zu machen, verlangte Holleis bald die Errichtung eines dritten Skilifts oberhalb des Berghotels Rudolfshütte. Schon 2005 reichte der Hotellier um Genehmigung für die Errichtung von Schneekanonen (in dieser Seehöhe!) an, da der vorangegangene Winter schneearm war und die (Hotel-)Gäste ausblieben.
Für die Beschneiung und den neuen Lift wollte Holleis man am Weißsee etwa 2,5 Millionen Euro investieren. Hacken am Liftprojekt: die Liftrasse sollte durch eines der letzten Brutgebiete in Europa des Rotsternigen Blaukehlchens führen. Sowohl die Naturschutzbehörde als auch der Landesumweltanwalt hatten entgegen der Meinung höchster Landespoltiker massive Einwände gegen den geplanten Bau des Tauernmoos-Liftes im Skigebiet Weißsee. Diesen Meinungen hielt Holleis entgegen: Zitat[1] "Den Vogel gibt es dort nur im Sommer, im Winter ist er in Afrika. Dann machen wir eben keinen Sommerbetrieb, dann ist der Lift stillgelegt und der Vogel kann dort leben. Und im Winter betreiben wir den Lift. Das wäre doch eine Lösung zwischen Ökologie und Ökonomie, mit der man Leben könnte."
Und nach endlosen Versuchen, das Projekt gegen den Willen der Naturschützer in einer hochsensiblen Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern doch noch durchzubringen - Holleis drohte mit der Schließung des Hotels und dem gänzlichen Rückzug aus diesem Gebiet - wurde dann Anfang Dezember 2010 vom Bund und Land die Konzession zur Errichtung dieses Doppelsessellifts erteilt[2]