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| − | Als '''Berchtesgadener Expedition''' wird die Besetzung der [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] durch den [[Bayern|bayerischen]] Herzog Friedrich im Jahre [[1382]] bezeichnet. | + | Als '''Berchtesgadener Expedition''' wird die Besetzung der [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] durch den bayerischen Herzog Friedrich im Jahre [[1382]] bezeichnet. |
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| | ==Beschreibung== | | ==Beschreibung== |
| − | Die Früstpropstei Berchtesgaden als eigenständiges Land war wegen ihrer Salzvorkommen stets bedroht von ihren großen Nachbarn [[Erzstift Salzburg]] und Bayern. Im Jahre [[1371]] führte ein Wirtschaftsboykott Salzburgs gegen Berchtesgaden zu einer immer weiter fortschreitenden Verschärfung der politischen und wirtschaftlichen Lage. Der Berchtesgadener Propst suchte daher eine Annäherung an Bayern. Mit finanzieller Unterstützung des Baiernherzogs baute man eine Burg – Hagenfels genannt - auf Berchtesgadener Territorium, welche zum Ausgangspunkt für eine Inbesitznahme Berchtesgadens durch Bayern werden und zum Schutz gegen Salzburg dienen sollte. | + | Die Früstpropstei Berchtesgaden als eigenständiges Land war wegen ihrer [[Salzgewinnung|Salzvorkommen]] stets bedroht von ihren großen Nachbarn, dem [[Fürsterzbistum Salzburg]] und dem [[Herzogtum Bayern]]. Im Jahre [[1371]] führte ein Wirtschaftsboykott Salzburgs gegen Berchtesgaden zu einer immer weiter fortschreitenden Verschärfung der politischen und wirtschaftlichen Lage. Der Berchtesgadener Propst suchte daher eine Annäherung an Bayern. Mit finanzieller Unterstützung des Baiernherzogs baute man eine Burg – Hagenfels genannt - auf Berchtesgadener Territorium, welche zum Ausgangspunkt für eine Inbesitznahme Berchtesgadens durch Bayern werden und zum Schutz gegen Salzburg dienen sollte. |
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| − | Der Salzburger [[Erzbischof]] [[Pilgrim II. von Puchheim]] wagte keine militärische Aktion gegen dieses Vorhaben. Doch durch Intrigen löste er eine schwere innenpolitische Krise in Berchtesgaden aus, um diesen Plan zu vereiteln. Herzog Friedrich von Bayern sah seine Pläne gefährdet und entschloss sich im April 1382 zur Besetzung Berchtesgadens durch bayerische Truppen. Diese ist als „Berchtesgadener Expedition“ in die Geschichte eingegangen. Der Erzbischof eroberte daraufhin mit Hilfe österreichischer Truppen die bayerische Stadt [[Bad Reichenhall|Reichenhall]]. | + | Der Salzburger [[Fürsterzbischof]] [[Pilgrim II. von Puchheim]] wagte keine militärische Aktion gegen dieses Vorhaben. Doch durch Intrigen löste er eine schwere innenpolitische Krise in Berchtesgaden aus, um diesen Plan zu vereiteln. Herzog Friedrich von Bayern sah seine Pläne gefährdet und entschloss sich im April 1382 zur Besetzung Berchtesgadens durch bayerische Truppen. Diese ist als „Berchtesgadener Expedition“ in die Geschichte eingegangen. Der Fürsterzbischof eroberte daraufhin mit Hilfe österreichischer Truppen die bayerische Stadt [[Bad Reichenhall|Reichenhall]]. |
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| − | Da der Herzog das wirtschaftlich außerordentlich wichtige Reichenhall keinesfalls verlieren wollte, entschloss er sich zu einem Waffenstillstand und Verhandlungen mit seinen Kontrahenten. Danach blieb die Fürstpropstei Berchtesgaden weiterhin unabhängig und die unvollendete Burg Hagenfels wurde [[1384]] zerstört. Der geschickte Taktiker Erzbischof Pilgrim aber konnte die Propstei mit dem Segen des Papstes von [[1394]] bis [[1409]] dem Erzstift Salzburg einverleiben. Aus den Steinen von Hagenfels wurde in dieser Zeit die etwa 800 Meter lange Sperrmauer am [[Pass Hallthurm]] errichtet. | + | Da der Herzog das wirtschaftlich außerordentlich wichtige Reichenhall keinesfalls verlieren wollte, entschloss er sich zu einem Waffenstillstand und Verhandlungen mit seinen Kontrahenten. Danach blieb die Fürstpropstei Berchtesgaden weiterhin unabhängig und die unvollendete [[Pass Hallthurm|Burg Hagenfels]] wurde [[1384]] zerstört. Der geschickte Taktiker Fürsterzbischof Pilgrim aber konnte die Propstei mit dem Segen des Papstes von [[1394]] bis [[1404]] dem Fürsterzbistum Salzburg einverleiben. Aus den Steinen von Hagenfels wurde in dieser Zeit die etwa 800 Meter lange Sperrmauer am [[Pass Hallthurm]] errichtet. |
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| − | Erst [[1954]] wurden die Überreste der Burg Hagenfels auf einem Ausläufer des [[Lattengebirge]]s oberhalb von Hallthurm gefunden. Es handelte sich um einen Turm mit etwa zehn mal zehn Metern Grundfläche, der von einer Mauer umgeben war. Nach einer archäologischen Untersuchung von 2004 zeigte sich, dass die Befestigungsanlage weitaus größer war. Sie reichte mit ihren Vorwerken und Außenmauern vom Bach Klausgraben bis zum etwa 500 Meter entfernten Bach Hallthurmgraben. Die talwärts gerichtete Seite war mit weiteren Türmen versehen. Ein Wall mit Graben sicherte die Anlage auf der Bergseite.
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
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