Pilze: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. November 2015, 19:34 Uhr

Fliegenpilz
Parasol
Apfeltäubling
Schopftintling
Riesen-Gallertträne

Pilze bilden in der biologischen Klassifikation neben Tieren und Pflanzen ein eigenständiges Reich. Auch in Salzburgs Wäldern sind sie heimisch.

Allgemeines

Ein Pilz besteht aus dem oberirdisch sichtbaren Fruchtkörper und dem Mycel im Boden. Das Mycel ist der größere Teil des Pilzes. Es ist dies ein Fadengeflecht aus dünnen weißen Fäden, den Hyphen, womit der Pilz Nährstoffe aufnimmt, die er für die Bildung der Fruchtkörper nutzt. Der Pilz ernährt sich von organischen Stoffen aus zersetzten Pflanzen- und Tierresten. Es gibt sowohl giftige Pilze als auch Speisepilze.

Einteilung von Pilzen

Die Einteilung der Pilze erfolgt nach dem Ort der Sporenbildung.

Stäublinge (oder Bauchpilze)

Die Sporen befinden sich im Inneren des Fruchtkörpers.

Blätterpilze

Die Sporen befinden sich auf der Außenseite von Lamellen und auf der Unterseite des Hutes.

Röhrenpilze

Die Sporen befinden sich im Inneren von Röhren auf der Hutunterseite.

Leistenpilze

Die Sporen befinden sich auf Leisten, die auf der Unterseite des Hutes beginnen und am Stiel herunterlaufen.

Giftpilze

Speisepilze

Holzzersetzende Pilze

Die Nahrungsgrundlage für diese Pilze sind Totholz wie Baumstümpfe und herumliegende Äste. Die Stoffe, aus denen das Holz besteht, werden durch Abscheidungen der Hyphen in kleinere Bestandteile zerlegt. Die Celluloses des Holzes wird vom Pilz in Traubenzucker gespalten und abgebaut. Dabei gibt der Pilz Kohlenstoffdioxid ab, das die grünen Pflanzen zur Fotosynthese benötigen. Die meisten Holzpilze verfügen auch über einen Wirkstoff, der auch den Holzbestandteil Lignin abbaut.

Manche holzzersetzende Pilze sind Schmarotzer und befallen gelegentlich auch lebende Bäume.

Bereits ein Drittel aller Pilzarten gefährdet

Pilze sind Lebewesen, die in der modernen biologischen Klassifikation neben Tieren und Pflanzen ein eigenständiges "Reich" bilden. Ihre Lebensformen reichen vom Einzeller wie der Backhefe bis zu vielzelligen Speisepilzen. Von etwa 4 000 in Europa bekannten Pilzen sind rund 100 für die Zubereitung von schmackhaften Gerichten geeignet. Nur rund ein Dutzend Pilzarten sind für Menschen tödlich. Nach den Roten Listen ist etwa ein Drittel aller etwa 4 000 Pilzarten in Mitteleuropa in ihrem Bestand gefährdet. Die Hauptgefährdungsursachen liegen in den Veränderungen der Ökosysteme, wie etwa Biotopveränderungen und –zerstörungen. Aber auch mutwilliges Zerstören oder zu intensives Sammeln von Pilzen kann die Ausbreitung und Vermehrung von Pilzen behindern. Daher auch der Appell der Naturschutz-Referentin: "Sammeln Sie nur Pilze, die Sie genau kennen und verwenden wollen, und beschädigen und vernichten Sie nicht mutwillig Pilze."

Vielfältige Funktion von Pilzen in Ökosystemen

Pilze sind ein wesentlicher Teil der biologischen Vielfalt unseres Landes und sind für viele Ökosysteme wichtig. Als Zersetzer von totem organischen Material recyceln sie beispielsweise Nährstoffe. In Form einer Lebensgemeinschaft sind Pilze lebensnotwendig für das Wachstum vieler mitteleuropäischer Baumarten: Sie helfen den Bäumen bei der Nährstoff- und Wasseraufnahme aus dem Boden und erhalten dafür von den Bäumen Nährstoffe, die sie selbst nicht produzieren können. Dieses Zusammenleben verbessert die Wachstumsvoraussetzungen für die Bäume entscheidend. Zahlreiche Pilze dienen auch als wichtige Nahrungsquelle für viele Tierarten.

Pilzberatung Haus der Natur

Giftig oder ungiftig? Diese Frage wird auch heuer wieder bei der kostenlosen Pilzberatung im Haus der Natur von Salzburger Pilzspezialistinnen und -spezialisten beantwortet. Von 20. Juli bis 12. Oktober 2015 kann man jeden Montag in der Zeit von 15:00 bis 17:00 Uhr mitgebrachte Frischpilze bestimmen und ihre Genusstauglichkeit überprüfen lassen. Bei der Beratung, die in den vergangenen Jahren regen Anklang in der Bevölkerung gefunden hat, werden auch Tipps und Hinweise zum richtigen Sammeln und Bestimmen von Pilzen gegeben. Achtung: Die Bestimmung kann nur in beschränktem Ausmaß erfolgen, ein "Ausklauben" von Sammelkörben ist nicht möglich. Es wird keine Haftung übernommen.

Siehe auch

Weblinks

Quellen