Yponomeuta evonymella: Unterschied zwischen den Versionen
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''Y. evonymella'' ist in Salzburg sehr weit verbreitet und die häufigste der ''Yponomeuta''-Arten. Embacher et al. (2025) melden sie aus allen Landesteilen. Auch die dokumentierte Höhenverbreitung deckt mit 400 bis 1500 (2300) m einen sehr weiten Bereich ab, auch wenn die meisten Funde unter 800 m Höhe liegen ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). Die [[Glossar_Biologie#I|Imagines]] sind ausgesprochen euryök, sind also in den verschiedensten Lebensräumen anzutreffen, während die Raupen auf Galerie- und Auwälder, sowie abwechslungsreiche Waldränder und Gebüsche beschränkt sind. Die Raupen entwickeln sich im April und Mai, manchmal noch bis Anfang Juni, gelegentlich in ungeheuren Massen und überziehen dann ganze Bäume der Nahrungspflanzen mit ihren Gespinsten. Die [[Glossar_Biologie#I|Imagines]] fliegen in einer Generation pro Jahr von Ende Mai bis Anfang September, mit dem Maximum im Juli ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). | ''Y. evonymella'' ist in Salzburg sehr weit verbreitet und die häufigste der ''Yponomeuta''-Arten. Embacher et al. (2025) melden sie aus allen Landesteilen. Auch die dokumentierte Höhenverbreitung deckt mit 400 bis 1500 (2300) m einen sehr weiten Bereich ab, auch wenn die meisten Funde unter 800 m Höhe liegen ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). Die [[Glossar_Biologie#I|Imagines]] sind ausgesprochen euryök, sind also in den verschiedensten Lebensräumen anzutreffen, während die Raupen auf Galerie- und Auwälder, sowie abwechslungsreiche Waldränder und Gebüsche beschränkt sind. Die Raupen entwickeln sich im April und Mai, manchmal noch bis Anfang Juni, gelegentlich in ungeheuren Massen und überziehen dann ganze Bäume der Nahrungspflanzen mit ihren Gespinsten. Die [[Glossar_Biologie#I|Imagines]] fliegen in einer Generation pro Jahr von Ende Mai bis Anfang September, mit dem Maximum im Juli ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). | ||
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Version vom 30. Oktober 2025, 13:19 Uhr
Yponomeuta evonymella (Phalaena evonymella Linnaeus, 1758: 534-535) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Yponomeutidae.
Volkstümlicher Name
Traubenkirschengespinstmotte
Diagnose
An den fünf, manchmal sechs Längsreihen feiner schwarzer Punkte auf den Vorderflügeln ist Y. evonymella einfach von allen anderen Arten der Gattung zu unterscheiden. Auch die großen Raupengespinste an der Traubenkirsche (Prunus padus) sind unverwechselbar.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
Y. evonymella ist in Salzburg sehr weit verbreitet und die häufigste der Yponomeuta-Arten. Embacher et al. (2025) melden sie aus allen Landesteilen. Auch die dokumentierte Höhenverbreitung deckt mit 400 bis 1500 (2300) m einen sehr weiten Bereich ab, auch wenn die meisten Funde unter 800 m Höhe liegen (Kurz & Kurz 2025). Die Imagines sind ausgesprochen euryök, sind also in den verschiedensten Lebensräumen anzutreffen, während die Raupen auf Galerie- und Auwälder, sowie abwechslungsreiche Waldränder und Gebüsche beschränkt sind. Die Raupen entwickeln sich im April und Mai, manchmal noch bis Anfang Juni, gelegentlich in ungeheuren Massen und überziehen dann ganze Bäume der Nahrungspflanzen mit ihren Gespinsten. Die Imagines fliegen in einer Generation pro Jahr von Ende Mai bis Anfang September, mit dem Maximum im Juli (Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
Y. evonymella ist auch in allen Nachbargebieten von Salzburg verbreitet und häufig. Huemer (2013) meldet die Art aus allen österreichischen Bundesländern, Klimesch (1991) in Oberösterreich allerdings nur aus dem Mühlviertel und dem Alpenvorland. Sie kommt allerdings verbreitet auch im oberösterreichischen Alpengebiet vor (GBIF Austria 2025). In Bayern sind ebenfalls rezente Funde aus allen vier Naturräumen bekannt (Haslberger & Segerer 2021).
Biologie und Gefährdung
Die Imagines fliegen in der Abenddämmerung und nach Einbruch der Nacht von (20) 21-22 (23) Uhr. Ihre Nektarpflanzen wurden in Salzburg noch nicht festgestellt. Die Eier werden an Zweige der Traubenkirsche (Prunus padus) abgelegt und überwintern. Im Mai schlüpfen daraus die Raupen, die sofort damit beginnen, ein Gemeinschaftsnest aus Seide herzustellen. In Schutz dieses Gespinstes erfolgen Nahrungsaufnahme und Häutungen, aber auch die Kokons für die Verpuppung werden dicht aneinander gesponnen. Verläuft der Mai frostfrei, so können sich manchmal Massen von Raupen entwickeln und ganze Bäume kahl fressen. Dabei überziehen sie den Baum vollständig mit ihren Gespinsten. Trotz dieses Kahlfraßes werden die Bäume nur wenig geschädigt. Nach Verpuppung der letzten Raupen treiben sie rasch wieder neue Blätter. Als Parasit an den Raupen der Traubenkirschengespinstmotte tritt in Salzburg die Schlupfwespe Herpestomus brunnicornis auf. Wegen ihres Vermehrungspotentials, ausreichender Lebensräume und der Fähigkeit der Imagines zur raschen Ausbreitung, ist Y. evonymella in Salzburg ungefährdet.
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2012. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 25 Juni 2012].
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie