Joseph August Susan: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Vater von Joseph August war Franz Anton Susan ein „Sockenstrickermeister“ aus Möhringen. Die Strumpffabrik, die Lebens- und Arbeitsort war, entstand aus der von Fürsterzbischof [[Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach|Siegmund Christof Graf von Schrattenbach]]  bei der Errichtung des Strafhauses [[1758]] gegründeten Wollmanufaktur [[Seuchenspital St. Rochus|(spätere Rochus-Kaserne)]] . Am [[28.Jänner]] [[1771]] heirateten seine Eltern Franz Anton Susan und Anna Margaritha Katzensteiner eine bürgerliche Wirtstochter aus Bayern.<ref>https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-muelln/TRB2/?pg=5</ref>  Nach dem Taufbuch von Mülln (1770-1805) hatten die beiden acht Kinder. Zumindest bei den ersten Kindern ist noch der Wohnort angegeben: „fürstl. Arbeitshauß ad S. Rochus“.
 
Der Vater von Joseph August war Franz Anton Susan ein „Sockenstrickermeister“ aus Möhringen. Die Strumpffabrik, die Lebens- und Arbeitsort war, entstand aus der von Fürsterzbischof [[Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach|Siegmund Christof Graf von Schrattenbach]]  bei der Errichtung des Strafhauses [[1758]] gegründeten Wollmanufaktur [[Seuchenspital St. Rochus|(spätere Rochus-Kaserne)]] . Am [[28.Jänner]] [[1771]] heirateten seine Eltern Franz Anton Susan und Anna Margaritha Katzensteiner eine bürgerliche Wirtstochter aus Bayern.<ref>https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-muelln/TRB2/?pg=5</ref>  Nach dem Taufbuch von Mülln (1770-1805) hatten die beiden acht Kinder. Zumindest bei den ersten Kindern ist noch der Wohnort angegeben: „fürstl. Arbeitshauß ad S. Rochus“.
 
Die Älteste Maria Anna Magdalena  wurde bereits zehn Monate nach der Hochzeit geboren. Ihr folgten die Söhne Anton Joannis Baptista (*1773) , Joannis Baptista Matheus (*1776)  und Thaddäus Vincentius (*1779)  bevor am 12. Februar 1781 Josephus August zur Welt kam. Seine Patin war, wie bei den anderen Kindern, „Maria Magdalena Gasettin Materialistin  zu Salzburg“, die auch eigenhändig im Taufbuch unterzeichnete.  Die drei Jüngsten waren die Schwestern Maria Anna Theccla (*1782), Maria Anna (*1784) und Maria Antonia (*1788).
 
Die Älteste Maria Anna Magdalena  wurde bereits zehn Monate nach der Hochzeit geboren. Ihr folgten die Söhne Anton Joannis Baptista (*1773) , Joannis Baptista Matheus (*1776)  und Thaddäus Vincentius (*1779)  bevor am 12. Februar 1781 Josephus August zur Welt kam. Seine Patin war, wie bei den anderen Kindern, „Maria Magdalena Gasettin Materialistin  zu Salzburg“, die auch eigenhändig im Taufbuch unterzeichnete.  Die drei Jüngsten waren die Schwestern Maria Anna Theccla (*1782), Maria Anna (*1784) und Maria Antonia (*1788).
Zunächst besuchte Joseph August sehr wahrscheinlich die deutsche Schule (Primarstufe) in Mülln, die im Jahr 1804 86 Schüler:innen hatte und somit die bestbesuchte Vorstadtschule war. <ref>Karl Wagner (1932): Zur Geschichte der Schulverbesserung in Salzburg unter Kurfürst Ferdinand., in: Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 72, 137 – 154, hier: 141</ref> 1792 wurde er als Elfjähriger in die Matriken der Universität Salzburg zu den „I. Grammatices“ (1. Klasse Grammatik) eingetragen und erhielt die Matrikelnummer 30.995. <ref>P. Virgil Redlich OSB, Hg., Die Matrikel der Universität Salzburg, Salzburg 1933. </ref> Vermutlich hatte er zuvor die beiden Vorbereitungsklassen besucht. 1793 erreichte er „Ex Geographia et Elementis Historiae“ den 12. Platz.<ref>Catalogus Disciplinorum qui in Gymnasio […] 1793</ref>  Bei den jährlichen Prüfungen erreichte er nie vordere Plätze und darf folglich als eher mäßig erfolgreicher Schüler bezeichnet werden.
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Zunächst besuchte Joseph August sehr wahrscheinlich die deutsche Schule (Primarstufe) in Mülln, die im Jahr 1804 86 Schüler:innen hatte und somit die bestbesuchte Vorstadtschule war. <ref>Karl Wagner (1932): Zur Geschichte der Schulverbesserung in Salzburg unter Kurfürst Ferdinand., in: Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 72, 137 – 154, hier: 141</ref> 1792 wurde er als Elfjähriger in die Matriken der Universität Salzburg zu den „I. Grammatices“ (1. Klasse Grammatik) eingetragen und erhielt die Matrikelnummer 30.995. <ref>P. Virgil Redlich OSB, Hg., Die Matrikel der Universität Salzburg, Salzburg 1933. </ref> Vermutlich hatte er zuvor die beiden Vorbereitungsklassen besucht. 1793 erreichte er „Ex Geographia et Elementis Historiae“ den 12. Platz.<ref>Catalogus Disciplinorum qui in Gymnasio […] 1793</ref>  Bei den jährlichen Prüfungen erreichte er nie vordere Plätze und darf folglich als eher mäßig erfolgreicher Schüler bezeichnet werden. Im Jahr 1800 schloss er das Gymnasium ab. Aus der von Claudia Niese anlässlich des [[400 Jahre Akademisches Gymnasium Salzburg|400 Jahrjubiläums]] des [[Akademisches Gymnasium Salzburg|akademischen Gymnasiums]] zusammengestellten Liste aller Absolventen sieht man, dass auch seine Brüder Anton und Thaddäus 1792 bzw. 1796 das Salzburger Gymnasium abschlossen, dazu kamen noch weitere neun Susans die vermutlich Cousins oder Neffen (1. und 2. Grades) waren. Es handelte sich also bei den Susans um eine aufstrebende Bürgersfamilie, die ihren Söhnen eine Ausbildung am Gymnasium und auch an der Universität ermöglichen konnte.

Version vom 9. August 2023, 11:00 Uhr

Dr. Joseph August Susan (* 17. Februar 1781 in Salzburg-Mülln [1]; † 18. März 1840 in Salzburg St. Blaisus[2]) war ein Bezirks- und Kreisarzt des Innkreises und danach des Salzburger Kreises.

Leben

Der Vater von Joseph August war Franz Anton Susan ein „Sockenstrickermeister“ aus Möhringen. Die Strumpffabrik, die Lebens- und Arbeitsort war, entstand aus der von Fürsterzbischof Siegmund Christof Graf von Schrattenbach bei der Errichtung des Strafhauses 1758 gegründeten Wollmanufaktur (spätere Rochus-Kaserne) . Am 28.Jänner 1771 heirateten seine Eltern Franz Anton Susan und Anna Margaritha Katzensteiner eine bürgerliche Wirtstochter aus Bayern.[3] Nach dem Taufbuch von Mülln (1770-1805) hatten die beiden acht Kinder. Zumindest bei den ersten Kindern ist noch der Wohnort angegeben: „fürstl. Arbeitshauß ad S. Rochus“. Die Älteste Maria Anna Magdalena wurde bereits zehn Monate nach der Hochzeit geboren. Ihr folgten die Söhne Anton Joannis Baptista (*1773) , Joannis Baptista Matheus (*1776) und Thaddäus Vincentius (*1779) bevor am 12. Februar 1781 Josephus August zur Welt kam. Seine Patin war, wie bei den anderen Kindern, „Maria Magdalena Gasettin Materialistin zu Salzburg“, die auch eigenhändig im Taufbuch unterzeichnete. Die drei Jüngsten waren die Schwestern Maria Anna Theccla (*1782), Maria Anna (*1784) und Maria Antonia (*1788).

Zunächst besuchte Joseph August sehr wahrscheinlich die deutsche Schule (Primarstufe) in Mülln, die im Jahr 1804 86 Schüler:innen hatte und somit die bestbesuchte Vorstadtschule war. [4] 1792 wurde er als Elfjähriger in die Matriken der Universität Salzburg zu den „I. Grammatices“ (1. Klasse Grammatik) eingetragen und erhielt die Matrikelnummer 30.995. [5] Vermutlich hatte er zuvor die beiden Vorbereitungsklassen besucht. 1793 erreichte er „Ex Geographia et Elementis Historiae“ den 12. Platz.[6] Bei den jährlichen Prüfungen erreichte er nie vordere Plätze und darf folglich als eher mäßig erfolgreicher Schüler bezeichnet werden. Im Jahr 1800 schloss er das Gymnasium ab. Aus der von Claudia Niese anlässlich des 400 Jahrjubiläums des akademischen Gymnasiums zusammengestellten Liste aller Absolventen sieht man, dass auch seine Brüder Anton und Thaddäus 1792 bzw. 1796 das Salzburger Gymnasium abschlossen, dazu kamen noch weitere neun Susans die vermutlich Cousins oder Neffen (1. und 2. Grades) waren. Es handelte sich also bei den Susans um eine aufstrebende Bürgersfamilie, die ihren Söhnen eine Ausbildung am Gymnasium und auch an der Universität ermöglichen konnte.

  1. Salzburg-Mülln, Taufbuch | TFB4, 99.
  2. St. Blasius, 1835–1862 Sterbefälle, 40.
  3. https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-muelln/TRB2/?pg=5
  4. Karl Wagner (1932): Zur Geschichte der Schulverbesserung in Salzburg unter Kurfürst Ferdinand., in: Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 72, 137 – 154, hier: 141
  5. P. Virgil Redlich OSB, Hg., Die Matrikel der Universität Salzburg, Salzburg 1933.
  6. Catalogus Disciplinorum qui in Gymnasio […] 1793