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| − | Der reißende Großarler Gebirgsbach fraß sich über Jahrtausende durch die Felsen dieser Geländekante. Das Wasser war stärker als die Klammkalke und Klammschiefer. So entstand eine fast 300 Meter tiefe Schlucht, eben die Liechtensteinklamm. | + | Der reißende Großarler Gebirgsbach fraß sich über Jahrtausende durch die Felsen dieser Geländekante. Das Wasser war stärker als die Klammkalke und Klammschiefer. So entstand eine fast 300 Meter tiefe und 4 Kilometer lange Schlucht, eben die Liechtensteinklamm. |
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| + | Im ausgebauten Teil der Klamm besteht für Wanderer nicht die geringste Gefahr. Die stabilen Weganlagen, abgeschrankten Galerien, Tunnel und Treppen bieten größtmögliche Sicherheit. Zu sehen sind glattgewaschene Wandbildungen, formenreiche Vertiefungen und mehrere Wasserfälle. | ||
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* Website des Tourismusverbandes Sankt Johann im Pongau | * Website des Tourismusverbandes Sankt Johann im Pongau | ||
* Texte aus "Das Geheimnis der Liechtensteinklamm" von Walter Mooslechner, gefunden auf der Homepage der Klamm | * Texte aus "Das Geheimnis der Liechtensteinklamm" von Walter Mooslechner, gefunden auf der Homepage der Klamm | ||
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Version vom 5. Juni 2010, 21:22 Uhr
Die Liechtensteinklamm liegt südlich der Stadt St. Johann im Pongau am Eingang zum Großarltal an der Großen Arl.
Entstehung der Klamm
Als eine der tiefsten Wildwasserschluchten in den Alpen ist die Liechtensteinklamm ein einzigartiges Naturphänomen.
Die bis zu 3.000 Meter mächtigen Gletscher der Tauern schufen das Salzachtal. Ihr Geschiebe grub sich jedoch tiefer in den Boden als jene Bäche und kleineren Gletscher der Seitentäler. Nach dem Verschwinden der Gletscher blieben hohe Geländekanten zwischen dem Salzachtal und den Seitentälern zurück.
Der reißende Großarler Gebirgsbach fraß sich über Jahrtausende durch die Felsen dieser Geländekante. Das Wasser war stärker als die Klammkalke und Klammschiefer. So entstand eine fast 300 Meter tiefe und 4 Kilometer lange Schlucht, eben die Liechtensteinklamm.
Geschichte
Es hatte mehrerer Anläufe bedurft, bis diese wildromantische Klamm 1875 von Mitgliedern des Pongauer Alpenvereins für Publikum erschlossen werden konnte. Im Laufe der Arbeiten aber ging den Männern das Geld aus. In ihrer Not wandten sie sich an Fürst Johann II. von Liechtenstein, der im nahen Großarl eine Jagdwirtschaft betrieb. Mit seiner Spende von 600 Gulden konnte das Werk 1876 vollendet werden. Und für die bedeutendste Schlucht der österreichischen Alpen war der Namensgeber gefunden: Die Liechtensteinklamm.
Der Klamm wurde nahe der Alten Wacht ein Großteil des Wassers entzogen und zu einem Elektrizitätswerk in der Plankenau in St. Johann im Pongau geführt. Trotzdem konnte sich die Klamm ihre Originalität bewahren.
Die Liechtensteinklamm wurde im Jahre 1942 zum Naturdenkmal erklärt.
1988 stürzte der bekannte Alpinist und Sportkletterer Thomas Bubendorfer in der Liechtensteinklamm bei Werbeaufnahmen ab und verletzte sich schwer.
Die Klamm heute
Im ausgebauten Teil der Klamm besteht für Wanderer nicht die geringste Gefahr. Die stabilen Weganlagen, abgeschrankten Galerien, Tunnel und Treppen bieten größtmögliche Sicherheit. Zu sehen sind glattgewaschene Wandbildungen, formenreiche Vertiefungen und mehrere Wasserfälle.
Öffnungszeiten
Für die Wanderung sind festes Schuhwerk und wärmere Kleidung empfehlenswert. Die Schlucht ist täglich von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet.
Im Sommer wird seit einigen Jahren ein besonderes mystisches Ereignis angeboten: "Liechtensteinklamm im Fackelschein“. Untermalt von den Klängen klassischer Musik können die BesucherInnen durch die mit Fackeln beleuchtete Klamm bis zum Wasserfall wandern.
Weblinks
Quellen
- Website des Tourismusverbandes Sankt Johann im Pongau
- Texte aus "Das Geheimnis der Liechtensteinklamm" von Walter Mooslechner, gefunden auf der Homepage der Klamm
- Durch Österreichs Schluchten von Hans Matz, Pollner Verlag 1991