Unken: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | Urgeschichte und Altertum | ||
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| + | Aus der Steinzeit, vor 10.000 Jahre v. Chr., fünf tauend Jahre nach dem Rückzug der Gletscher des Bühlstadiums vom Raum Steinbachgraben, konnte Mag. Helmut Adler in einer Halbhöhle am Oberrainer Kogl Steinklingen von Jägern finden. Sie sind die ältesten Funde der Humangeschichte des Landes Salzburg und sind im Museum Festung Kniepass zu sehen. | ||
| + | Artefakte aus der Bronzezeit, der Hügelgräber Kultur um 1.200 v. Chr., Tonscherben vom Meiskogl, der Hallstattzeit um 800 v. Chr. verdanken wir auch H. Adler. Geräte aus der Zeit der Kelten und Römer mit dem Fundort Unken fehlen noch. Im Becken von Saalfelden siedelten nachweislich die Kelten und im Loferer Becken konnte wieder H. Adler römische Siegelata finden. | ||
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| + | Mittelalter | ||
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| + | Um 800 n. Chr. steht in den Güterverzeichnissen des Klosters St. Peter, dass die St. Petrischen Wälder im Saalachtal die Salinen in Reichenhall mit Holz versorgen. Die Wälder sind verlackt (Einkerbungen in Baumstämmen) und durch Wege erschlossen. Die Verbindung Sudhäuser in Reichenhall und Holzschläge im Saalachtal besteht schon im 7. Jhd. (Damals riefen die Agilolfinger, als Fürsten Bayerns, Bischof Rupert aus Worms kommend ins Land. In von ihm gegründeten Kloster St. Peter waren mit den eingewanderten Bayern auch Romanen, Walchen,Konventsbrüder.) | ||
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| + | Im 10. Jhd., 979, sind zwei Höfe "zu rinte" (in Reith) genannt. Den folgen 1137 sechs Waldhöfe in Unchen (Unken) und 1156 das Gut Pfannstatt, wo Salzquelle. | ||
| + | 1234 einigt sich Erzbischof Eberhard II. mit Ludwig I. der Bayer als Lehensträger der Grafschaft Reichenhall, von Salzburg anerkannt, über die Holzbezugsrechte im Saalachtal. Mehrere Sudhäuser sind noch im Salzburgischen Besitz. | ||
| + | 1285 werden vom Erzbischof Rudolf I. und dem Bayernherzog Heinrich XIII. die Rechte an Holz im Saalachtal erneut festgehalten. | ||
| + | Ende des 13. Jahrhunderts sind die Bayernherzöge alleinige Besitzer der Sudrechte in Reichenhall. 70 Pfannen sind im Betrieb, mit Holz aus eigenen Schwarzwäldern im Saalachtal versorgt. | ||
| + | 1350 "chniepoz" (Kniepass) genannt. | ||
| + | 1353 wird die Kirche der Kreuztracht Unken dem Kolegialstift der Augustiner Chorherrn St. Zeno (1136 vom EB. Konrad I. des Erzstiftes Salzburg gegründet), inkorporiert. | ||
| + | 1380 das Sodergut am Unkenberg und 1400 das Moargut und das Wimmergut in Hintergföll erwähnt. | ||
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| + | Nach der Quellenlage und der Lage der Gehöfte und der Flur schließt A. Klaar, dass im 9. Jhd. im mittleren Saalchtal die große Rodungstätigkeit, ohne Eigenmächtigkeit der Siedler, einsetzt und im 10. und 11. Jhd., im Hochmittelalter, die Rodungen der Wälder und die Besiedlung der Talschaften ihren Höhepunk erreicht. | ||
| + | Im Raum Unken entwickelt sich nach A. Klaar eine planmäßige Siedlungslandschaft, ein geordnetes Siedlungssystem mit Weilern, Rotten und Einzelhöfen bzw. Einödhöfen, gleicher Hof- und Flurgrößen einer grundherrschaftlicher Kolonisation. | ||
| + | (Ein Blick auf die Österreichische Karte 1: 25.000, Aufnahme 1950, Bl. 92/1, 92/2, 92/3, 92/4 und die Katastermappen von Unken, Göll und Reith, Erstvermessung 1830, erschließt die Siedlungsräume: | ||
| + | A)unterster Gsenghang (mit den einzelhöfen Reitbauer, Ennsmann, Lummer (?), Schilcher und Pichler), | ||
| + | B)der große Schwemmkegel des Unkenbachs und die oberen Saalachterrasse (mit den Einzelhöfen Lohweber Seidl (Kirchenwirt), Egger, Hölzl, Flatscher, Kalmbach und dem Weiler Percht, Kalchofen, Fritz, Schrempf; dem Einzelhof Seiler (Oberrain),, der Rotte Aschl, Falterbauer, Unterhager, Heistl und Fuchs), | ||
| + | C) die sanften Hügel am Fuß des Achbergs (mit den Eizelhöfen Fellner, Achner, Punz und Möschl (?)), | ||
| + | D)die milden Hänge des Unkenberges (mit der Rotte bzw. den Einzelhöfen Pfannhaus, Meisl, Hagen, Götz, Grabner, Niederberger, Datzen, Brenner, Hoisn, Haitzmann, Soder und den Einödhöfen Kecht, und Hengstloch), | ||
| + | E)die steilen Hänge vom Sonnberg bzw. Vordergföll (mit den Einzelhöfen Kreuzer, Brandner, Beibl, Ebmader, Kühler, Brandl, Angerer, dem Einödhof Bauregger, den Einzelhöfen Lutz und Neuhäus ,sowie den Einödhofen Herbst, Schneiderbauer und Angerer und von Hintergföll Einzel- bzw. Einödhöfen Rieger, Geistler, Wimmer, Leitinger, Scheiber, Schmiederer, Hinteregger, Moar und Hochegger). | ||
| + | F)die untere Flussterrasse und die Talniederung der Saalach, rechts der Saalach (mit Einödhöfe Kößler und Schwaiger; links der Saalach,die Rotte Neuhauser, Post, Harmbauer, Lackner und Eder,) | ||
| + | G)Reith Saalsachniederung (mit Einzelhöfe, Wieser und Dietz) | ||
| + | H)obere Flussterrasse (mit Weiler Reitermüller, Berger, Ulinger, Asinger, Stefflinger und Weber), | ||
| + | I)Innersbach und Schoberbachschwemmkegl (mit Rotte Heistl, Pichler, Hochmoar und Sichler) | ||
| + | J)Hänge Donners- und Innersbach (mit Foischinger, Walcher und dem Einödhof Hochreit) | ||
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| + | Ausgewiesene Güter nach J. Friedl, Das bäuerliche Unken. Gegenwärtige Hausnummern (1812) sind für die Zuordnung der Güter zu den ersten Sielungsräumen nicht hilfreich. | ||
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| + | Von den Almen, den Nieder- wie von den Hochalmen ist die Quellelage dürftig. | ||
| + | 1346 wird die Kallbrunnalm / Weißbach b. L. genannt (1996, 650 Jahrfeier). | ||
| + | Verbriefte Almrechte der Zeche Gföll scheinen zu Beginn des 1405 auf. | ||
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| + | Neuzeit | ||
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| + | 16. Jahrhundert | ||
| + | Nach einer Abschrift der 1522 unterfertigten Verkaufsurkunde (aus Pergament und gesiegelt) vom Reichenhaller Salzherrn Adlolf Schweinböck gelangen durch Verkauf drei Güter in Unken, davon auch das Kalchofengut, in das Eigentum der Kirche St, Jakob. (Die Kirche St. Jakob ist Grundherr der drei Höfe, jedoch nicht deren Wiesen, Felder und Wälder). | ||
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| + | Im Vertrag von Mühldorf vom Oktober 1524 zwischen dem „Kardinal (EB. Matthäus Lang) und dem Herzog von Bayern“ werden die verlackten Hoch- und Schwarzwälder im Unkental und in Wälder in Reith namentlich festgehalten. (1812, Salzburg ist ein Teil des bayerischen Salzachkreises, sind diese Wälder erstmals in einer Karte des königl. Landgerichts Lofer festgehalten. Die erste topographische Karte des Landes wird 1805 im kurfürstlichen Mappierzimmer in der Residenzstadt Salzburg erstellt.) | ||
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| + | 17. Jahrhundert | ||
| + | Im Dreißigjährigen Krieg 1618 - 1648 sichert EB. Paris Lodron die Grenzen des Erzstifts auch in Unken. Er baut von 1643 bis 1648 beim Kniepass eine Festungsanlage und Jahre zuvor ein Straßentor beim Steinpass. Die Schweden stoßen nicht über München nach Salzburg bzw. nach Unken vor. | ||
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| + | 1740 erhält St. Jakob für die Priester von Kloster St. Zeno im Kirschgraben einen Pfarrhof und ein Kaplanstöckel (Unken 1, Grießer und Unken 2, Ortner). | ||
| + | Zwei Jahrzehnte später brennt mit dem Seidlgut (Niederland 3, Kirchenwirt) die Kirche St. Jakob zu Gänze ab. In wenigen Jahren wird das neue Gotteshaus westlich dem erhalten gebliebenen Kirchenturm angefügt. Die Einweihung vollzieht im Jahr 1760 EB. Siegismund von Schrattenbach. Mit der barocken Turmhaube, dem neuem Geläut mit den drei Altären und der im Rokokostil angefertigten Verzierungen des Deckengewölbes zählt noch heute dieser Sakralbau zu den schönsten im Land Salzburg. | ||
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| + | 19. Jahrhundert | ||
| + | In der Wende vom 18. zum 19. Jhd. wird die Schönheit der | ||
| + | Natur entdeckt. In Salzburg durchwandern und beschreiben Persönlichkeit wie Dr. Franz Vierthaler Schulmann, Graf Friedrich Spaur Domherr zu Salzburg das Land. F. Vierthaler schildert 1816 seinen Aufstieg auf das Sonntagshorn, die prachtvolle Aussicht von dort zum bayerischen Meer. Er beschreibt das Almdorf Hochalm mir seinen dreißig Kasern, und nicht das erstemal den Staubachfall im Heutal. Die Heilkraft des Wasser beim Schütterbad ist bekennt. Die Schwarzbergklamm ist seit 1776 begehbar (s.u.). | ||
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| + | Im 2. 3. und 4. Koalitionskrieg, in den Franzosenkriegen 1800, 1805 und 1809 finden im Raum Unken schwere Kämpfe statt. Friedhof, Steinpass, Melleck und Bodenberg sind die Orte, wo die Schützen von Unken, Lofer und Tirol gegen die angreifenden Franzosen bzw. Bayern heftigen Widersand leisten. Trotz der für die heimischen Verteidiger erfolgreichen Kämpfer, müssen sie in all diesen Jahren die Waffen niederlegen, denn das Österreichische Heer unterliegt an anderen Orten stets dem Heer Napoleons. | ||
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| + | 1803 wird das Erzstift Salzburg ein Kurfürstentum, 1806 ein Herzogtum des jungen Kaisertums Österreich. 1810 ist Salzburg ein Teil des Salzburgkreises des Königreichs Bayern. | ||
| + | In der Pfleggericht Lofer, nun königl. Landkreis Lofer, wird Unken 1812 ein eigene Pfarre. Für die Seelsorge sorgen weiter die Augusiner Chorherr (s. o.) wenngleich das Stift St. Zeno seit 1803 aufgelöst ist. | ||
| + | 1816 wird Salzburg als Salzachkreis dem Erzherzogtum Ob der Enns angegliedert. (An diese Jahre erinnert die Grabstätte des Freiherrn xy im Ortsfriedhof.) | ||
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| + | Die Wälder im Unkental und Reith sind nicht mehr in bayerischem Besitz. Nahezu zwei Jahrzehnte wird kein Holz nach Reichenhall getriftet. Bayern will nachhaltig wieder in den Besitz der Wälder gelangen. 1821 wird der Tausch der Zechen Gföll, Unkenberg, Boden und Niederland gegen Gebiete westlich vom Untersberg angestrebt. Letztlich kommt es 1829 zum Abschluss der Salinenkonvention. Xy Qu.M. im Saalachtal vom k. und k. österreichischen Gebiet gelangen in den Besitz des Königreichs Bayern. (Salinenkonvention 1829 s. a. a. O.) | ||
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| + | Im Revolutionsjahr 1848 wird Salzburg als Herzogtum ein eigenes Kronland. Die Zechen Boden, Niederland, Unkenberg, Gföll und Reith werden zur Ortsgemeinde Unken zusammengefasst, die 1861 die Gemeindeautonomie erhält. | ||
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| + | Im März 1848 flieht ein Teil der kaiserlichen Familie zum Hof nach Innsbruck. Bei der frühen Rückfahrt im Mai d. J. beginnt es in Unken, nahe Salzburg, zu regnen. Xy die Gemahlin Kaiser Leopolds (Onkel Franz Josef I.), erbittet sich beim Gasthof Post einen Regenschirm. Gleich nach ihrer Ankunft in Wien geht von dort eine Eilpost nach Unken. Ein rubinroter Glaspokal steht heute wohl verwahrt im Safe des Familien Erlebnis Hotel Post. | ||
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| + | Die Erkundungen des Raum Unken zu Beginn des 19. Jahrhunderts (s. o.) machen Unken bekannt. Ansichten als Kupfer- und Steindrucke von der Schwarzberg Klamm, von Melleck, vom der Post, vom Dorf zwei verschiedene, von Bad Oberrain und kleine Broschürchen laden zur Erholung und zu Wanderungen in Unken ein. | ||
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| + | 18xx erhält Unken nach dem Beschluss der Landesregierung die Bezeichnung Bad Unken. Bäder werden verabreicht in Schütterbad, auf Oberrain, beim Gasthof Post. Drei Häuser Oberrain, Mitterrain (Kramerwirt) und in Unterrain, Gathof Post. bieten preiswerte Zimmer und gesunde Mahlzeiten an. Nikolaus Rainer und die Familie Mayrgwendtner sind die „Invertoren“. Unken erhält einen Tennisplatz in der Fellner Au, eine Kastanienpromenade westlich Oberrain. Eine Spazierweg an des Saalach, in der Josephieau. Ruhebänke werden aufgestellt. Bei der Löwenguelle ladet ein „Pavillon“ zum Verweilen ein. Gäste können mit Trägern zu günstigen Tarif auf die Hochalm und auf das Sonntagshorn gelangen. Das Projekt einer Soleleitung vom Pfannhaus nach Oberrain ist durch eine Vermessung eingeleitet. (Einschlägige Veröffentlichungen können im Heimatmuseum eingesehen werden.) | ||
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| + | 20. Jahrhundert | ||
| + | In den Jahren von 1908 bis 1914 bestimmt ein Eisenbahnvorhaben den Raum. Von Salzburg über Unken und Lofer soll eine Linie nach Saalfelden und eine nach St. Johann in Tirol gebaut werden. Nach dem I. Weltkrieg wird das Vorhaben nicht mehr verfolgt. | ||
| + | In Unken kehren vom von diesem Krieg über achtzig Soldaten nicht mehr heim. | ||
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| + | Schlimm sind weiter die folgende Jahrzehnte. Viele Bauern, vor allem in Gföll, sind vor dem „Aufhausen“ (Konkurs). Unken wird von der Propaganda der Nationalsozialisten, vor allem aus Bayern, bedrängt. Jenseits der Grenze von Melleck schallen aus Lautsprechern Hitlerparolen und Marschmusik. Viele, auch Frauen sind als „Illegale“ aktiv. Familien sind gespalten in Schwarz und Braun wie die des Verfassers. Bei der Volksabstimmung im April 1938 stimmten 99.9 % für den Zusammenschluss von Deutschland und Österreich. Adolf Hitler wird Ehrenbürger von Unken. | ||
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| + | Im II. Weltkrieg kämpfen nahezu vierhundert Männer in den Ländern von Nordkap bis zur Mittelmeerküste Afrikas, von Brest in der Bretagne bis Stalingrad an der Wolga. Nahe Hundert kehren von dort nicht mehr heim. Ein Heldenheim, schon 1943 im Dorf angelegt, erinnert an die Gefallenen. In der Friedhofskapelle sind auf fünf Marmortafeln alle Namen bzw. die Länder der toten Helden des I. und des II. Weltkriegs festgehalten. | ||
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| + | In der ersten Maiwoche 1945 endet in Unken der II. Weltkrieg. Am 6. Mai kapituliert die Heeresgruppe Süd, auch V, unter Feldmarschall A. Kesselring im Saalachtal. Noch schießt die SS von Unken Granaten Richtung Bad Reichenhall, davon schlägt eine in der Küche vom Schneizlreutherwirt ein. In einem Schrank können noch heute Spuren gesehen werden. In Baumgarten westlich von Bad Reichenhall stellen die Amerikaner Geschütze auf, bedienen diese jedoch nicht mehr. Einen Tag später am 8. Mai fahren Hunderte US Trucks der 101. Fallschirmdivision von Inzell kommend, die beiden Saalachbrücken in Jettenberg sind gesprengt, in das Saalchtal. Fünfzig oder mehr parken im mit Getreide bestelltem Eggerfeld in Nachbarschaft vom Friedhof. Im Juni wird die 101. Fallschirmdivision von der Regenbogendivision abgelöst. Ihr beim Kniepass verewigtes Divisionszeichen, der Rot - Gelb – Blaue Regenbogen, wird von der Berg- und Naturwacht Unken als geschichtliches Mal in Stand gehalten. | ||
| + | |||
| + | Noch in Bearbeitung Mängel, sind zu beheben. | ||
Version vom 12. August 2008, 20:39 Uhr
| Karte | |
|---|---|
| Basisdaten | |
| Politischer Bezirk: | Pinzgau (ZE) |
| Fläche: | 108.84 km² |
| Geografische Koordinaten: | 47° 37' N, 13° 46' O |
| Höhe: | 563 m ü. A. |
| Einwohner: | 1.956 (Volkszählung 2001) |
| Postleitzahl: | 5091 |
| Vorwahl: | 0 XX XX |
| Gemeindekennziffer: | 50623 |
| Gliederung Gemeindegebiet: | 5 Ortsteile |
| Gemeindeamt: | Niederland 147 5091 Unken |
| Offizielle Website: | www.gemeinde-unken.at |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Franz Ensinger (SPÖ) |
| Gemeinderat: | 17 Mitglieder: 7 ÖVP, 5 SPÖ, 5 FPÖ |
Unken ist eine Gemeinde im Norden des Pinzgaus.
Geografie
Die Ortsgemeinde Unken liegt im unteren Saalachtal bzw. in den Salzburger Kalkvoralpen. Das Dorf in einer Talweitung ist von bewaldeten Höhen bis 1.500 m umgeben. Die Wälder reichen großteils bis zur Talniederung. Die im Westen gelegene Hänge sind durch Wiesen und Almmähder bestimmt. Die Talniederung prägen die in drei Stufen gegliederte Flussterrassen der Saalach mit ihrem türkisgrünen Wasser.
Auf der obersten Terrasse liegt die barocke Pfarrkirche, in Gruppen angeordnet herrschend Einfamilienhäuser, im Sommer mit reichem Blumenschmuck, vor. Ein Hotel und mehrere Gasthöfe bieten den Gästen Quartier und heimische Küche. Die Raiffeisenkasse, ein Kaufhaus, eine Bäckerei und Metzgerei sowie Autoreparaturwerkstätten bieten Dienstleistungen und Waren an.
Der Stolz von Unken ist die große Freizeitanlage mit offenem Schwimmbecken und Hallenbad sonnenseitig am Waldrand des Achbergs gelegen. Im Sommer ermöglicht an Netz von Wanderwegen Erhohlung, von der Saalach, nahe 500 m, durch Wälder über Almen bis zur Höhe des Sonntagshorns nahe 2.000 m. Im Winter bieten im 1.000 m hoch gelegen Heutal Lifte und Langlaufloipen Sport für Kinder wie für Pensionisten.
Seit einem Jahrzehnt ist der Durchzugsverkehr von Salzburg nach Zell am See bzw. Tirol in einen sechs km langen Tunnel verlegt.
Ortsteile
Unken teilt sich in fünf Ortschaften (Einwohnerzahlen 2001):
- Gföll 360
- Niederland 860
- Reit 200
- Unken 371
- Unkenberg 165
Bevölkerung
Die Unkener sind arbeitsfreudig, mehr als 50% pendeln, viel bis 35 km nach Salzburg. Noch werden rd. siebzig Bauernhöfe als Zuerwerbsbetriebe bewirtschaftet. Die Bergbauern wissen um ihre Aufgabe als Landschaftsgärtner. Die Wiesen im Tal, die Mähder auf der Höhe und die Trette (gerodete Weideflächen) der Almen erfreuen im Sommer durch ihre Blütenpracht und im Winter mit der weißen Schneedecke geziert durch Wildfährten oder Schispuren.
Das vielgestaltige Vereinswesen ermöglicht die Pflege der Musik, des Brauchtmus, der Kultur, des Sports, allgemein, das Zusammenleben in Gemeinschaft.
Noch ist die Zahl von 2.000 Einwohnern nicht erreicht. Das Leben bestimmen die Einheimischen, offen für die weite Welt, seien es die Höhen des Himalaja, der Anden in Peru oder des Kilimandscharo. An den Universitäten Österreichs, Deutschlands oder anderer Ländern studieren 2008 mehr als dreißig Unkener Damen und Herren.
Geschichte
Im Museum Kniepass wird der älteste Fund der Humangeographie des Landes Salzburg verwahrt....... Maitage 1945
Weblinks
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Unken"
Urgeschichte und Altertum
Aus der Steinzeit, vor 10.000 Jahre v. Chr., fünf tauend Jahre nach dem Rückzug der Gletscher des Bühlstadiums vom Raum Steinbachgraben, konnte Mag. Helmut Adler in einer Halbhöhle am Oberrainer Kogl Steinklingen von Jägern finden. Sie sind die ältesten Funde der Humangeschichte des Landes Salzburg und sind im Museum Festung Kniepass zu sehen. Artefakte aus der Bronzezeit, der Hügelgräber Kultur um 1.200 v. Chr., Tonscherben vom Meiskogl, der Hallstattzeit um 800 v. Chr. verdanken wir auch H. Adler. Geräte aus der Zeit der Kelten und Römer mit dem Fundort Unken fehlen noch. Im Becken von Saalfelden siedelten nachweislich die Kelten und im Loferer Becken konnte wieder H. Adler römische Siegelata finden.
Mittelalter
Um 800 n. Chr. steht in den Güterverzeichnissen des Klosters St. Peter, dass die St. Petrischen Wälder im Saalachtal die Salinen in Reichenhall mit Holz versorgen. Die Wälder sind verlackt (Einkerbungen in Baumstämmen) und durch Wege erschlossen. Die Verbindung Sudhäuser in Reichenhall und Holzschläge im Saalachtal besteht schon im 7. Jhd. (Damals riefen die Agilolfinger, als Fürsten Bayerns, Bischof Rupert aus Worms kommend ins Land. In von ihm gegründeten Kloster St. Peter waren mit den eingewanderten Bayern auch Romanen, Walchen,Konventsbrüder.)
Im 10. Jhd., 979, sind zwei Höfe "zu rinte" (in Reith) genannt. Den folgen 1137 sechs Waldhöfe in Unchen (Unken) und 1156 das Gut Pfannstatt, wo Salzquelle. 1234 einigt sich Erzbischof Eberhard II. mit Ludwig I. der Bayer als Lehensträger der Grafschaft Reichenhall, von Salzburg anerkannt, über die Holzbezugsrechte im Saalachtal. Mehrere Sudhäuser sind noch im Salzburgischen Besitz. 1285 werden vom Erzbischof Rudolf I. und dem Bayernherzog Heinrich XIII. die Rechte an Holz im Saalachtal erneut festgehalten. Ende des 13. Jahrhunderts sind die Bayernherzöge alleinige Besitzer der Sudrechte in Reichenhall. 70 Pfannen sind im Betrieb, mit Holz aus eigenen Schwarzwäldern im Saalachtal versorgt. 1350 "chniepoz" (Kniepass) genannt. 1353 wird die Kirche der Kreuztracht Unken dem Kolegialstift der Augustiner Chorherrn St. Zeno (1136 vom EB. Konrad I. des Erzstiftes Salzburg gegründet), inkorporiert. 1380 das Sodergut am Unkenberg und 1400 das Moargut und das Wimmergut in Hintergföll erwähnt.
Nach der Quellenlage und der Lage der Gehöfte und der Flur schließt A. Klaar, dass im 9. Jhd. im mittleren Saalchtal die große Rodungstätigkeit, ohne Eigenmächtigkeit der Siedler, einsetzt und im 10. und 11. Jhd., im Hochmittelalter, die Rodungen der Wälder und die Besiedlung der Talschaften ihren Höhepunk erreicht. Im Raum Unken entwickelt sich nach A. Klaar eine planmäßige Siedlungslandschaft, ein geordnetes Siedlungssystem mit Weilern, Rotten und Einzelhöfen bzw. Einödhöfen, gleicher Hof- und Flurgrößen einer grundherrschaftlicher Kolonisation. (Ein Blick auf die Österreichische Karte 1: 25.000, Aufnahme 1950, Bl. 92/1, 92/2, 92/3, 92/4 und die Katastermappen von Unken, Göll und Reith, Erstvermessung 1830, erschließt die Siedlungsräume: A)unterster Gsenghang (mit den einzelhöfen Reitbauer, Ennsmann, Lummer (?), Schilcher und Pichler), B)der große Schwemmkegel des Unkenbachs und die oberen Saalachterrasse (mit den Einzelhöfen Lohweber Seidl (Kirchenwirt), Egger, Hölzl, Flatscher, Kalmbach und dem Weiler Percht, Kalchofen, Fritz, Schrempf; dem Einzelhof Seiler (Oberrain),, der Rotte Aschl, Falterbauer, Unterhager, Heistl und Fuchs), C) die sanften Hügel am Fuß des Achbergs (mit den Eizelhöfen Fellner, Achner, Punz und Möschl (?)), D)die milden Hänge des Unkenberges (mit der Rotte bzw. den Einzelhöfen Pfannhaus, Meisl, Hagen, Götz, Grabner, Niederberger, Datzen, Brenner, Hoisn, Haitzmann, Soder und den Einödhöfen Kecht, und Hengstloch), E)die steilen Hänge vom Sonnberg bzw. Vordergföll (mit den Einzelhöfen Kreuzer, Brandner, Beibl, Ebmader, Kühler, Brandl, Angerer, dem Einödhof Bauregger, den Einzelhöfen Lutz und Neuhäus ,sowie den Einödhofen Herbst, Schneiderbauer und Angerer und von Hintergföll Einzel- bzw. Einödhöfen Rieger, Geistler, Wimmer, Leitinger, Scheiber, Schmiederer, Hinteregger, Moar und Hochegger). F)die untere Flussterrasse und die Talniederung der Saalach, rechts der Saalach (mit Einödhöfe Kößler und Schwaiger; links der Saalach,die Rotte Neuhauser, Post, Harmbauer, Lackner und Eder,) G)Reith Saalsachniederung (mit Einzelhöfe, Wieser und Dietz) H)obere Flussterrasse (mit Weiler Reitermüller, Berger, Ulinger, Asinger, Stefflinger und Weber), I)Innersbach und Schoberbachschwemmkegl (mit Rotte Heistl, Pichler, Hochmoar und Sichler) J)Hänge Donners- und Innersbach (mit Foischinger, Walcher und dem Einödhof Hochreit)
Ausgewiesene Güter nach J. Friedl, Das bäuerliche Unken. Gegenwärtige Hausnummern (1812) sind für die Zuordnung der Güter zu den ersten Sielungsräumen nicht hilfreich.
Von den Almen, den Nieder- wie von den Hochalmen ist die Quellelage dürftig. 1346 wird die Kallbrunnalm / Weißbach b. L. genannt (1996, 650 Jahrfeier). Verbriefte Almrechte der Zeche Gföll scheinen zu Beginn des 1405 auf.
Neuzeit
16. Jahrhundert Nach einer Abschrift der 1522 unterfertigten Verkaufsurkunde (aus Pergament und gesiegelt) vom Reichenhaller Salzherrn Adlolf Schweinböck gelangen durch Verkauf drei Güter in Unken, davon auch das Kalchofengut, in das Eigentum der Kirche St, Jakob. (Die Kirche St. Jakob ist Grundherr der drei Höfe, jedoch nicht deren Wiesen, Felder und Wälder).
Im Vertrag von Mühldorf vom Oktober 1524 zwischen dem „Kardinal (EB. Matthäus Lang) und dem Herzog von Bayern“ werden die verlackten Hoch- und Schwarzwälder im Unkental und in Wälder in Reith namentlich festgehalten. (1812, Salzburg ist ein Teil des bayerischen Salzachkreises, sind diese Wälder erstmals in einer Karte des königl. Landgerichts Lofer festgehalten. Die erste topographische Karte des Landes wird 1805 im kurfürstlichen Mappierzimmer in der Residenzstadt Salzburg erstellt.)
17. Jahrhundert Im Dreißigjährigen Krieg 1618 - 1648 sichert EB. Paris Lodron die Grenzen des Erzstifts auch in Unken. Er baut von 1643 bis 1648 beim Kniepass eine Festungsanlage und Jahre zuvor ein Straßentor beim Steinpass. Die Schweden stoßen nicht über München nach Salzburg bzw. nach Unken vor.
1740 erhält St. Jakob für die Priester von Kloster St. Zeno im Kirschgraben einen Pfarrhof und ein Kaplanstöckel (Unken 1, Grießer und Unken 2, Ortner). Zwei Jahrzehnte später brennt mit dem Seidlgut (Niederland 3, Kirchenwirt) die Kirche St. Jakob zu Gänze ab. In wenigen Jahren wird das neue Gotteshaus westlich dem erhalten gebliebenen Kirchenturm angefügt. Die Einweihung vollzieht im Jahr 1760 EB. Siegismund von Schrattenbach. Mit der barocken Turmhaube, dem neuem Geläut mit den drei Altären und der im Rokokostil angefertigten Verzierungen des Deckengewölbes zählt noch heute dieser Sakralbau zu den schönsten im Land Salzburg.
19. Jahrhundert In der Wende vom 18. zum 19. Jhd. wird die Schönheit der Natur entdeckt. In Salzburg durchwandern und beschreiben Persönlichkeit wie Dr. Franz Vierthaler Schulmann, Graf Friedrich Spaur Domherr zu Salzburg das Land. F. Vierthaler schildert 1816 seinen Aufstieg auf das Sonntagshorn, die prachtvolle Aussicht von dort zum bayerischen Meer. Er beschreibt das Almdorf Hochalm mir seinen dreißig Kasern, und nicht das erstemal den Staubachfall im Heutal. Die Heilkraft des Wasser beim Schütterbad ist bekennt. Die Schwarzbergklamm ist seit 1776 begehbar (s.u.).
Im 2. 3. und 4. Koalitionskrieg, in den Franzosenkriegen 1800, 1805 und 1809 finden im Raum Unken schwere Kämpfe statt. Friedhof, Steinpass, Melleck und Bodenberg sind die Orte, wo die Schützen von Unken, Lofer und Tirol gegen die angreifenden Franzosen bzw. Bayern heftigen Widersand leisten. Trotz der für die heimischen Verteidiger erfolgreichen Kämpfer, müssen sie in all diesen Jahren die Waffen niederlegen, denn das Österreichische Heer unterliegt an anderen Orten stets dem Heer Napoleons.
1803 wird das Erzstift Salzburg ein Kurfürstentum, 1806 ein Herzogtum des jungen Kaisertums Österreich. 1810 ist Salzburg ein Teil des Salzburgkreises des Königreichs Bayern. In der Pfleggericht Lofer, nun königl. Landkreis Lofer, wird Unken 1812 ein eigene Pfarre. Für die Seelsorge sorgen weiter die Augusiner Chorherr (s. o.) wenngleich das Stift St. Zeno seit 1803 aufgelöst ist. 1816 wird Salzburg als Salzachkreis dem Erzherzogtum Ob der Enns angegliedert. (An diese Jahre erinnert die Grabstätte des Freiherrn xy im Ortsfriedhof.)
Die Wälder im Unkental und Reith sind nicht mehr in bayerischem Besitz. Nahezu zwei Jahrzehnte wird kein Holz nach Reichenhall getriftet. Bayern will nachhaltig wieder in den Besitz der Wälder gelangen. 1821 wird der Tausch der Zechen Gföll, Unkenberg, Boden und Niederland gegen Gebiete westlich vom Untersberg angestrebt. Letztlich kommt es 1829 zum Abschluss der Salinenkonvention. Xy Qu.M. im Saalachtal vom k. und k. österreichischen Gebiet gelangen in den Besitz des Königreichs Bayern. (Salinenkonvention 1829 s. a. a. O.)
Im Revolutionsjahr 1848 wird Salzburg als Herzogtum ein eigenes Kronland. Die Zechen Boden, Niederland, Unkenberg, Gföll und Reith werden zur Ortsgemeinde Unken zusammengefasst, die 1861 die Gemeindeautonomie erhält.
Im März 1848 flieht ein Teil der kaiserlichen Familie zum Hof nach Innsbruck. Bei der frühen Rückfahrt im Mai d. J. beginnt es in Unken, nahe Salzburg, zu regnen. Xy die Gemahlin Kaiser Leopolds (Onkel Franz Josef I.), erbittet sich beim Gasthof Post einen Regenschirm. Gleich nach ihrer Ankunft in Wien geht von dort eine Eilpost nach Unken. Ein rubinroter Glaspokal steht heute wohl verwahrt im Safe des Familien Erlebnis Hotel Post.
Die Erkundungen des Raum Unken zu Beginn des 19. Jahrhunderts (s. o.) machen Unken bekannt. Ansichten als Kupfer- und Steindrucke von der Schwarzberg Klamm, von Melleck, vom der Post, vom Dorf zwei verschiedene, von Bad Oberrain und kleine Broschürchen laden zur Erholung und zu Wanderungen in Unken ein.
18xx erhält Unken nach dem Beschluss der Landesregierung die Bezeichnung Bad Unken. Bäder werden verabreicht in Schütterbad, auf Oberrain, beim Gasthof Post. Drei Häuser Oberrain, Mitterrain (Kramerwirt) und in Unterrain, Gathof Post. bieten preiswerte Zimmer und gesunde Mahlzeiten an. Nikolaus Rainer und die Familie Mayrgwendtner sind die „Invertoren“. Unken erhält einen Tennisplatz in der Fellner Au, eine Kastanienpromenade westlich Oberrain. Eine Spazierweg an des Saalach, in der Josephieau. Ruhebänke werden aufgestellt. Bei der Löwenguelle ladet ein „Pavillon“ zum Verweilen ein. Gäste können mit Trägern zu günstigen Tarif auf die Hochalm und auf das Sonntagshorn gelangen. Das Projekt einer Soleleitung vom Pfannhaus nach Oberrain ist durch eine Vermessung eingeleitet. (Einschlägige Veröffentlichungen können im Heimatmuseum eingesehen werden.)
20. Jahrhundert In den Jahren von 1908 bis 1914 bestimmt ein Eisenbahnvorhaben den Raum. Von Salzburg über Unken und Lofer soll eine Linie nach Saalfelden und eine nach St. Johann in Tirol gebaut werden. Nach dem I. Weltkrieg wird das Vorhaben nicht mehr verfolgt. In Unken kehren vom von diesem Krieg über achtzig Soldaten nicht mehr heim.
Schlimm sind weiter die folgende Jahrzehnte. Viele Bauern, vor allem in Gföll, sind vor dem „Aufhausen“ (Konkurs). Unken wird von der Propaganda der Nationalsozialisten, vor allem aus Bayern, bedrängt. Jenseits der Grenze von Melleck schallen aus Lautsprechern Hitlerparolen und Marschmusik. Viele, auch Frauen sind als „Illegale“ aktiv. Familien sind gespalten in Schwarz und Braun wie die des Verfassers. Bei der Volksabstimmung im April 1938 stimmten 99.9 % für den Zusammenschluss von Deutschland und Österreich. Adolf Hitler wird Ehrenbürger von Unken.
Im II. Weltkrieg kämpfen nahezu vierhundert Männer in den Ländern von Nordkap bis zur Mittelmeerküste Afrikas, von Brest in der Bretagne bis Stalingrad an der Wolga. Nahe Hundert kehren von dort nicht mehr heim. Ein Heldenheim, schon 1943 im Dorf angelegt, erinnert an die Gefallenen. In der Friedhofskapelle sind auf fünf Marmortafeln alle Namen bzw. die Länder der toten Helden des I. und des II. Weltkriegs festgehalten.
In der ersten Maiwoche 1945 endet in Unken der II. Weltkrieg. Am 6. Mai kapituliert die Heeresgruppe Süd, auch V, unter Feldmarschall A. Kesselring im Saalachtal. Noch schießt die SS von Unken Granaten Richtung Bad Reichenhall, davon schlägt eine in der Küche vom Schneizlreutherwirt ein. In einem Schrank können noch heute Spuren gesehen werden. In Baumgarten westlich von Bad Reichenhall stellen die Amerikaner Geschütze auf, bedienen diese jedoch nicht mehr. Einen Tag später am 8. Mai fahren Hunderte US Trucks der 101. Fallschirmdivision von Inzell kommend, die beiden Saalachbrücken in Jettenberg sind gesprengt, in das Saalchtal. Fünfzig oder mehr parken im mit Getreide bestelltem Eggerfeld in Nachbarschaft vom Friedhof. Im Juni wird die 101. Fallschirmdivision von der Regenbogendivision abgelöst. Ihr beim Kniepass verewigtes Divisionszeichen, der Rot - Gelb – Blaue Regenbogen, wird von der Berg- und Naturwacht Unken als geschichtliches Mal in Stand gehalten.
Noch in Bearbeitung Mängel, sind zu beheben.