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| | Drei Mal pro Woche steht Manfred Pledl zeitig auf. Dann macht er sich mit einem VW-Kastenwagen des Landes auf die Reise. Richtung [[Walserberg]] oder [[Hallwang]]. Dort wartet er oft Stunden, bis auf dem Asphaltband der Autobahn ein Tiertransport an ihm vorbeiprescht. Dann gibt er Gas. Fährt dem Lkw nach, stoppt ihn mit einem selbst eingebauten Lichtbalken und kontrolliert, wie es um die Tiere auf der Ladefläche und um die Papiere steht. | | Drei Mal pro Woche steht Manfred Pledl zeitig auf. Dann macht er sich mit einem VW-Kastenwagen des Landes auf die Reise. Richtung [[Walserberg]] oder [[Hallwang]]. Dort wartet er oft Stunden, bis auf dem Asphaltband der Autobahn ein Tiertransport an ihm vorbeiprescht. Dann gibt er Gas. Fährt dem Lkw nach, stoppt ihn mit einem selbst eingebauten Lichtbalken und kontrolliert, wie es um die Tiere auf der Ladefläche und um die Papiere steht. |
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| − | Manchmal sind diese Verfolgungsjagden gefährlich. Denn, während die "Pickerl"-Jäger der ASFINAG säumige Autofahrer mit Blaulicht jagen dürfen, steht dem Mann, der schon so manchem Tierleid einen Riegel vorschob, ein Blaulicht laut Gesetz nicht zu. Manfred Pledl stoppte im Jänner [[2007]] jenen Lkw, der Rinder aus Estland zum [[Schlachthof Bergheim]] karrte. Der Fall sorgte österreichweit für Aufregung. 65 Milchkühe wurden 64 Stunden und über 2000 km zum Schlachter nach Bergheim gefahren. | + | Manchmal sind diese Verfolgungsjagden gefährlich. Denn, während die "Pickerl"-Jäger der ASFINAG säumige Autofahrer mit Blaulicht jagen dürfen, steht dem Mann, der schon so manchem Tierleid einen Riegel vorschob, ein Blaulicht laut Gesetz nicht zu. Manfred Pledl stoppte im Jänner [[2007]] jenen Lkw, der Rinder aus Estland zum [[Salzburger Schlachthof|Schlachthof Bergheim]] karrte. Der Fall sorgte österreichweit für Aufregung. 65 Milchkühe wurden 64 Stunden und über 2000 km zum Schlachter nach Bergheim gefahren. |
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| | Im Jänner [[2008]] dirigierte Pledl einen Lkw von der Autobahn nach [[Bergheim]] um. 210 Kälber aus Rumänien waren über Österreich und Frankreich unterwegs in eine Maststation nach Barcelona. Die Tiere brüllten vor Durst, wurden in Bergheim vom Auto geholt und zwei Mal getränkt. Pledl: "Der Fall zeigt das europäische System. Der Frächter war Franzose, der Käufer Holländer, die Tiere wurden billig in Rumänien erstanden und nach Spanien zur Mast gefahren." Und zwar deshalb, weil in Holland auf Grund intensivster Nutzung keine zusätzlichen Grundflächen für Rinder und keine Stallungen mehr vorhanden sind. In Spanien gibt es beides im Übermaß. | | Im Jänner [[2008]] dirigierte Pledl einen Lkw von der Autobahn nach [[Bergheim]] um. 210 Kälber aus Rumänien waren über Österreich und Frankreich unterwegs in eine Maststation nach Barcelona. Die Tiere brüllten vor Durst, wurden in Bergheim vom Auto geholt und zwei Mal getränkt. Pledl: "Der Fall zeigt das europäische System. Der Frächter war Franzose, der Käufer Holländer, die Tiere wurden billig in Rumänien erstanden und nach Spanien zur Mast gefahren." Und zwar deshalb, weil in Holland auf Grund intensivster Nutzung keine zusätzlichen Grundflächen für Rinder und keine Stallungen mehr vorhanden sind. In Spanien gibt es beides im Übermaß. |
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| | [[Kategorie:Person|Pledl, Manfred]] | | [[Kategorie:Person|Pledl, Manfred]] |
| | [[Kategorie:Salzburger des Tages|Pledl, Manfred]] | | [[Kategorie:Salzburger des Tages|Pledl, Manfred]] |
| | + | [[Kategorie:Mediziner|Pledl, Manfred]] |