Flusskraftwerk Spannberg: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Er erwarb ein von Dipl.-Ing. Zoltan Kohlhofer für einen Wagrainer Unternehmer geplantes und bereits genehmigtes Kraftwerksprojekt. Da das Projekt andere Grundlagen, als für seine Zwecke nötig, nutzte, beauftragte er die Firma [[Siemens]] mit einer Umplanung und erwirkte eine neue Bewilligung. | ||
==Kraftwerk Spannberg== | ==Kraftwerk Spannberg== | ||
Eine Besonderheit des Projektes ist, dass die Triebwasserleitung in der bachseitigen Stützmauer der Straße verläuft. Es gelang ihm (er war zu dieser Zeit Vizebürgermeister von Wagrain), die Baumaßnahmen an dem zum Ausbau anstehenden Baulos der Straße mit seiner Baustelle zu koordinieren, was für beide Seiten Vorteile brachte. | Eine Besonderheit des Projektes ist, dass die Triebwasserleitung in der bachseitigen Stützmauer der Straße verläuft. Es gelang ihm (er war zu dieser Zeit Vizebürgermeister von Wagrain), die Baumaßnahmen an dem zum Ausbau anstehenden Baulos der Straße mit seiner Baustelle zu koordinieren, was für beide Seiten Vorteile brachte. | ||
| − | Die Firma Siemens wurde als Totalübernehmer beauftragt; die Turbinen stammen von Voith in St. Pölten, die Generatoren von Siemens (Nürnberger Maschinen- und Apparatewerk), den Entsander lieferte Braun aus Vöcklabruck, alle Bauarbeiten führte die Firma [[Werner Schoklitsch]] aus Mauterndorf aus. | + | Die Firma Siemens wurde als Totalübernehmer beauftragt; die Turbinen stammen von Voith in St. Pölten, die Generatoren von Siemens (Nürnberger Maschinen- und Apparatewerk), den Entsander lieferte Braun aus Vöcklabruck, alle Bauarbeiten führte die Firma [[Werner Schoklitsch]] aus [[Mauterndorf]] aus. Die gesamte Elektroausrüstung wurde von der Salzburger Niederlassung von Siemens geliefert und stellte zum Zeitpunkt der Errichtung modernste Technik dar. So wurden die Rohrleitungsverluste elektronisch auskompensiert, der Betrieb vollautomatisch und ferngesteuert geführt. |
| − | Die gesamte Elektroausrüstung wurde von der Salzburger Niederlassung von Siemens geliefert und stellte zum Zeitpunkt der Errichtung modernste Technik dar. So wurden die Rohrleitungsverluste elektronisch auskompensiert, der Betrieb vollautomatisch und ferngesteuert geführt. | ||
| − | Das Einlaufbauwerk befindet sich zwischen Wagrain und Kleinarl und ist mit einer Fischtreppe versehen, der Entsander ist unterirdisch angeordnet. | + | Das Einlaufbauwerk befindet sich zwischen Wagrain und [[Kleinarl]] und ist mit einer Fischtreppe versehen, der Entsander ist unterirdisch angeordnet. Die Triebwasserleitung ist aus Faserzement und im unteren Teil aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die 240 m lange Entsanderleitung (700 mm) liegt direkt unter der 1.130 m langen Hauptleitung (1.400 mm). Im Krafthaus, linksufrig südlich der Talstation der [[Grafenbergbahn]], sind die beiden Turbinen, die Generatoren (1.184 und 536 kW), die Schaltanlage, der Transformator und die Hochspannungsschaltanlage kompakt eingebaut. Der Betrieb des Kraftwerkes erfolgte ferngesteuert von der zweiten Atomic-Skifabrik in [[Altenmarkt]] aus. |
| − | Die Triebwasserleitung ist aus Faserzement und im unteren Teil aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die 240 m lange Entsanderleitung (700 mm) liegt direkt unter der 1.130 m langen Hauptleitung (1.400 mm). | ||
| − | Im Krafthaus, linksufrig südlich der Talstation der [[Grafenbergbahn]], sind die beiden Turbinen, die Generatoren (1.184 und 536 kW), die Schaltanlage, der Transformator und die Hochspannungsschaltanlage kompakt eingebaut. | ||
| − | Der Betrieb des Kraftwerkes erfolgte ferngesteuert von der zweiten Atomic-Skifabrik in [[Altenmarkt]] aus. | ||
| − | Im Zuge des Ausgleiches der Atomic-Skifabrik erwarb 1995 die [[Energie AG]] aus Oberösterreich das Kraftwerk. | + | Im Zuge des Ausgleiches der Atomic-Skifabrik erwarb 1995 die [[Energie AG]] aus [[Oberösterreich]] das Kraftwerk. |
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Besichtigungen sind nach Vereinbarung möglich (Energie AG). | Besichtigungen sind nach Vereinbarung möglich (Energie AG). | ||
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:Ausbaudurchfluss: 4,2 m³/s | :Ausbaudurchfluss: 4,2 m³/s | ||
:Bauzeit: 1986/1987 | :Bauzeit: 1986/1987 | ||
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| − | [[Kategorie:Energie]] | + | [[Kategorie:Energie|Spannberg, Kraftwerk]] |
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Version vom 17. Dezember 2007, 14:00 Uhr
Der Spannberg ist eine Klamm und ein Steilstück am Kleinarler Bach, welcher durch das Kleinarltal fließt und bei Wagrain in den Wagrainer Bach mündet.
Allgemeines
KR Alois Rohrmoser, der Besitzer der Atomic-Skifabrik in Wagrain, war auf der Suche nach Möglichkeiten der Kostensenkung seiner Produktion, welche große Mengen Strom benötigte. Er erwarb ein von Dipl.-Ing. Zoltan Kohlhofer für einen Wagrainer Unternehmer geplantes und bereits genehmigtes Kraftwerksprojekt. Da das Projekt andere Grundlagen, als für seine Zwecke nötig, nutzte, beauftragte er die Firma Siemens mit einer Umplanung und erwirkte eine neue Bewilligung.
Kraftwerk Spannberg
Eine Besonderheit des Projektes ist, dass die Triebwasserleitung in der bachseitigen Stützmauer der Straße verläuft. Es gelang ihm (er war zu dieser Zeit Vizebürgermeister von Wagrain), die Baumaßnahmen an dem zum Ausbau anstehenden Baulos der Straße mit seiner Baustelle zu koordinieren, was für beide Seiten Vorteile brachte.
Die Firma Siemens wurde als Totalübernehmer beauftragt; die Turbinen stammen von Voith in St. Pölten, die Generatoren von Siemens (Nürnberger Maschinen- und Apparatewerk), den Entsander lieferte Braun aus Vöcklabruck, alle Bauarbeiten führte die Firma Werner Schoklitsch aus Mauterndorf aus. Die gesamte Elektroausrüstung wurde von der Salzburger Niederlassung von Siemens geliefert und stellte zum Zeitpunkt der Errichtung modernste Technik dar. So wurden die Rohrleitungsverluste elektronisch auskompensiert, der Betrieb vollautomatisch und ferngesteuert geführt.
Das Einlaufbauwerk befindet sich zwischen Wagrain und Kleinarl und ist mit einer Fischtreppe versehen, der Entsander ist unterirdisch angeordnet. Die Triebwasserleitung ist aus Faserzement und im unteren Teil aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die 240 m lange Entsanderleitung (700 mm) liegt direkt unter der 1.130 m langen Hauptleitung (1.400 mm). Im Krafthaus, linksufrig südlich der Talstation der Grafenbergbahn, sind die beiden Turbinen, die Generatoren (1.184 und 536 kW), die Schaltanlage, der Transformator und die Hochspannungsschaltanlage kompakt eingebaut. Der Betrieb des Kraftwerkes erfolgte ferngesteuert von der zweiten Atomic-Skifabrik in Altenmarkt aus.
Im Zuge des Ausgleiches der Atomic-Skifabrik erwarb 1995 die Energie AG aus Oberösterreich das Kraftwerk.
In die Schlagzeilen kam das Kraftwerk am 30. Juli 2006, als nach einem Unwetter die Triebwasserleitung beschädigt und dabei der auf der Leitung befindliche Wanderweg für 10 Meter weggespült wurde.
Besichtigungen sind nach Vereinbarung möglich (Energie AG).
Technische Daten
- Kraftwerkstype: Laufkraftwerk
- Gesamteinzugsgebiet: 85 km²
- durchschnittl. Jahreserzeugung: 8.500 MWh
- Engpassleistung: 1.720 kW
- Turbinen: zwei Francis-Spiralturbinen mit waagrechten Wellen
- Bruttofallhöhe: 49,62/51,49 m
- Ausbaudurchfluss: 4,2 m³/s
- Bauzeit: 1986/1987
- Generatornennspannung 690 V, Ableitung über Transformator 30 kV in das Netz der Salzburg AG