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[[Datei:Almabtrieb_01.jpg|thumb|geschmückte Kuh, fertig für den Almabtrieb]]
 
Unter '''Almabtrieb''' versteht man die Rückbringung der Tiere, die den Sommer auf einer Alm zugebracht haben, in den Stall des Heimhofes.   
 
Unter '''Almabtrieb''' versteht man die Rückbringung der Tiere, die den Sommer auf einer Alm zugebracht haben, in den Stall des Heimhofes.   
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==Auftrieb==
 
==Auftrieb==
 
Früher wurden alle Tiere, die den Sommer auf [[Alm]]en, das sind Weidegebiete in Höhenlagen und in alpinen Hochlagen, zubringen sollten, von den Almleuten und Mitgliedern der Bauernfamilie vom Bauernhof bis zur Almweide getrieben. Der Weg verlief bis zur Abzweigung des eigentlichen Anstieges teilweise über Neben- und Hauptverkehrsstraßen und man musste dort mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Da manche Almen vom Hof sehr weit entfernt lagen, konnte dieser [[Viehtrieb]] viele Stunden dauern.
 
Früher wurden alle Tiere, die den Sommer auf [[Alm]]en, das sind Weidegebiete in Höhenlagen und in alpinen Hochlagen, zubringen sollten, von den Almleuten und Mitgliedern der Bauernfamilie vom Bauernhof bis zur Almweide getrieben. Der Weg verlief bis zur Abzweigung des eigentlichen Anstieges teilweise über Neben- und Hauptverkehrsstraßen und man musste dort mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Da manche Almen vom Hof sehr weit entfernt lagen, konnte dieser [[Viehtrieb]] viele Stunden dauern.
 
   
 
   
 
Traditionell wurden Rinder wie das [[Pinzgauer Rind]], Pferde wie das [[Noriker Pferd]] und das [[Haflinger Pferd]], [[Hausschaf]]e, [[Hausziege]]n und oft auch ein paar [[Hausschwein]]e aufgetrieben und im Rahmen der [[Almwirtschaft]] gehalten.
 
Traditionell wurden Rinder wie das [[Pinzgauer Rind]], Pferde wie das [[Noriker Pferd]] und das [[Haflinger Pferd]], [[Hausschaf]]e, [[Hausziege]]n und oft auch ein paar [[Hausschwein]]e aufgetrieben und im Rahmen der [[Almwirtschaft]] gehalten.
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==Almsommer==
 
==Almsommer==
 
Je nach Witterung konnte der Almsommer in seiner vollen Länge für die Alpung der Tiere und die [[Milchwirtschaft]] genutzt werden oder die Tiere mussten witterungsbedingt schon vor dem üblichen Zeitpunkt in das Tal getrieben werden.
 
Je nach Witterung konnte der Almsommer in seiner vollen Länge für die Alpung der Tiere und die [[Milchwirtschaft]] genutzt werden oder die Tiere mussten witterungsbedingt schon vor dem üblichen Zeitpunkt in das Tal getrieben werden.
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Je nach Verlauf des Almsommers gab es die eine oder die andere Art des Almabtriebes. War es während des Almsommers zu keinem Unglück und zu keinem witterungsbedingten vorzeitigen Abbruch der Almwirtschaft gekommen, erfolgte von vielen Almen ein festlicher Almabtrieb. Im anderen Fall wurden die Tiere ohne besondere Vorkehrungen und Aufwand in das Tal getrieben.  
 
Je nach Verlauf des Almsommers gab es die eine oder die andere Art des Almabtriebes. War es während des Almsommers zu keinem Unglück und zu keinem witterungsbedingten vorzeitigen Abbruch der Almwirtschaft gekommen, erfolgte von vielen Almen ein festlicher Almabtrieb. Im anderen Fall wurden die Tiere ohne besondere Vorkehrungen und Aufwand in das Tal getrieben.  
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=====Festlicher Almabtrieb=====
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===Festlicher Almabtrieb===
 
Markantes Zeichen für einen geglückten Almsommer war der festliche Almabtrieb, der aus Dankbarkeit und aus Freude über den „Reim“ (Glück) erfolgte. Die Rinder wurden mit [[Furkeln]] geschmückt und mit Glocken behängt. Zur Herstellung dieses Furkel genannten Kopfschmuckes, der zwischen den Hörnern der Rinder befestigt wurde, wurde tagelang gearbeitet. Zarte Fichtenäste wurden halbkreisförmig aufgebogen und in den Stamm gesteckt, „mit farbigen Hobelscharten-Sternen und einer bunten „Fieder“ am Spitz verziert.“ Bunte Furkeln erhielt man durch das Umwickeln des Stammes und der Äste mit farbigem Seidenpapier. Almleute und Mitglieder der Bauernfamilie trieben die so geschmückten Tiere schließlich in bester Laune und mit manchem „Juchezer“ von den Almweiden in das Tal.
 
Markantes Zeichen für einen geglückten Almsommer war der festliche Almabtrieb, der aus Dankbarkeit und aus Freude über den „Reim“ (Glück) erfolgte. Die Rinder wurden mit [[Furkeln]] geschmückt und mit Glocken behängt. Zur Herstellung dieses Furkel genannten Kopfschmuckes, der zwischen den Hörnern der Rinder befestigt wurde, wurde tagelang gearbeitet. Zarte Fichtenäste wurden halbkreisförmig aufgebogen und in den Stamm gesteckt, „mit farbigen Hobelscharten-Sternen und einer bunten „Fieder“ am Spitz verziert.“ Bunte Furkeln erhielt man durch das Umwickeln des Stammes und der Äste mit farbigem Seidenpapier. Almleute und Mitglieder der Bauernfamilie trieben die so geschmückten Tiere schließlich in bester Laune und mit manchem „Juchezer“ von den Almweiden in das Tal.