Johanna Kral: Unterschied zwischen den Versionen

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Med. Rat Dr. '''Johanna Kral''' (* [[28. Juni 1913]], † [[11. Mai]] [[2011]]) war Ärztin für Allgemeinmedizin.
 
Med. Rat Dr. '''Johanna Kral''' (* [[28. Juni 1913]], † [[11. Mai]] [[2011]]) war Ärztin für Allgemeinmedizin.
 
==Ausbildung ==
 
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Dr. Johanna Kral wurde 1913 in [[Strobl am Wolfgangseee]] geboren. Aufgrund ihrer sehr guten schulischen Leistungen erhielt sie ein Stipendium für die Höhere Internatsschule des Bundes (BEA) in Wien und absolvierte dort das Gymnasium. Anschließend  studierte sie an der medizinischen Fakultät der Universität Wien.  
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Johanna Kral wurde 1913 in [[Strobl am Wolfgangseee]] geboren. Aufgrund ihrer sehr guten schulischen Leistungen erhielt sie ein Stipendium für die Höhere Internatsschule des Bundes (BEA) in Wien und absolvierte dort das Gymnasium. Anschließend  studierte sie an der medizinischen Fakultät der Universität Wien.
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==Berufsleben==
 
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Nach der Promotion arbeitete sie während des Zweiten Weltkrieges als Ärztin im [[Landeskrankenhaus Salzburg]], wo sie u.a. lange Zeit auf der HNO-Abteilung tätig war.
 
Nach der Promotion arbeitete sie während des Zweiten Weltkrieges als Ärztin im [[Landeskrankenhaus Salzburg]], wo sie u.a. lange Zeit auf der HNO-Abteilung tätig war.

Version vom 17. Mai 2011, 11:13 Uhr

Frau Med. Rat. Dr. Johanna Kral

Med. Rat Dr. Johanna Kral (* 28. Juni 1913, † 11. Mai 2011) war Ärztin für Allgemeinmedizin.

Ausbildung

Johanna Kral wurde 1913 in Strobl am Wolfgangseee geboren. Aufgrund ihrer sehr guten schulischen Leistungen erhielt sie ein Stipendium für die Höhere Internatsschule des Bundes (BEA) in Wien und absolvierte dort das Gymnasium. Anschließend studierte sie an der medizinischen Fakultät der Universität Wien.

Berufsleben

Nach der Promotion arbeitete sie während des Zweiten Weltkrieges als Ärztin im Landeskrankenhaus Salzburg, wo sie u.a. lange Zeit auf der HNO-Abteilung tätig war.

Von 1945 bis 1973 war Johanna Kral, nunmehr ausgebildete Ärztin für Allgemeinmedizin, Sprengelärztin in Lend im Pinzgau. Zu ihrem Sprengel gehörten neben dem Hauptort auch Embach und Dienten am Hochkönig. Ihre Hauptordination befand sich in Lend und eine zweite in Dienten. 1973 ging sie nach 28 Jahren als Sprengelärztin in den Ruhestand, den sie in der Stadt Salzburg verbrachte. Während der Zeit ihres Ruhestandes holte sie jene Reisen in alle Erdteile nach, die während ihres Berufslebens aus zeitlichen Gründen nicht möglich waren.

Vorgestellt

Sie war eine kleine, zierliche Person, der man nicht auf den ersten Blick ansah, zu welchen Strapazen sie fähig war. Sie setzte sich mit vollem Herzen und all ihren Kräften für ihren Aufgabenbereich ein und es kam mehrmals vor, dass sie anlässlich eines Notfalles zu Fuß nach Dienten ging, weil die Straße wegen eines Muren- oder Schneebrettabganges gesperrt war. Dazu gibt es folgende Erzählung:

Sie geriet eines Tages auf dem Weg zu einem Patienten in Dienten mit dem Auto in einen Lawinenrand, ließ das Auto darin stecken, kroch unversehrt aus dem Fahrzeug und über die Schneemassen hinweg und setzte ihren Weg zum Hausbesuch nach Dienten zu Fuß fort. Wie häufig, ließ sie auch dieses Mal den Zündschlüssel im Auto stecken. Als sie zurück kam, hatte der legendäre Postbuschauffeur “Eder-Schurli“ ihr Auto ausgebuddelt und – was Frau Dr. Kral besonders erfreute – das Fahrzeug auch gewendet, sodass sie ohne weiteren Verzug einsteigen und zurück nach Lend fahren konnte.

Über Frau Dr. Kral erzählt man sich auch noch diese Anekdote:

Im Zweiten Weltkrieg, während einem der Bombenangriffe auf die Stadt Salzburg, waren Enge und Angst in den Luftschutzkellern für Frau Dr. Kral nicht mehr zum Aushalten. So beschloss sie, nicht mehr in den Unterstand zu flüchten und zog es vor, während der folgenden Angriffe auf dem Mönchsberg spazieren zu gehen.

Eine weitere Anekdote ist aus ihrer Ordination in Lend bekannt, wo sie auch eine Hausapotheke führte:

„Die Ordinationshilfe füllte nach Rezept aus einem großen Salbentiegel eine kleine Menge in eine Dose um und sagte dem Bauern, der im Wartezimmer wartete, er könne sich seine Salbe nehmen, sie stünde in der Hausapotheke. Als sie wieder kam, war der große Tiegel weg, der kleine stand noch da. Sie rannte ihm nach, um die Sache aufzuklären. Er hatte sich aber nichts Böses dabei gedacht. Der kleine Tiegel, meinte er, diene dazu, die entsprechende Salbe nachkaufen zu können.“

Auszeichnungen

Frau Dr. Kral wurde der Titel Medizinalrat verliehen und aufgrund ihrer Verdienste zur Ehrenbürgerin der Gemeinden Lend und Dienten am Hochkönig ernannt.

Johanna Kral starb am 11. Mai 2011 im 98. Lebensjahr.

Quellen

  • SN, 14. Mai 2011
  • Gisela und Josef Kral
  • Berufliche Zusammenarbeit der Autorin mit Frau Dr. Kral