Wallfahrtskirche St. Nikolaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. Juli 2014, 12:30 Uhr

Wallfahrtskirche St. Nikolaus bei Golling an der Salzach, südliche Ansicht
Wallfahrtskirche St. Nikolaus
Orgel, bis 1860 am Dürrnberg
St. Nikolaus mit Blick auf Golling

Die Wallfahrtskirche St. Nikolaus befindet sich im südlichen Tennengau im Ortsteil Torren der Marktgemeinde Golling an der Salzach.

Geschichte

Die Wallfahrtskirche steht auf einem kleinen Felsplateau, dem Nikolausberg, das im Salzachtal aufragt. Archäologen haben hier eine Streusiedlung westlich von Golling an der Salzach am linken Salzachufer festgestellt und seit 1978 wurden auf diesem Plateau auch Grabungen durchgeführt. Die Funde kann man im Heimatmuseum Golling sehen.

Die Kirche ist urkundlich 1139 erstmals erwähnt. Als spätgotische Wallfahrtskirche erhielt sie am 18. Oktober 1517 ihre Einweihung. Später erfolgte ihr barocker Innenausbau. 2010 wurde die Kirche um mehr als 100.000 Euro renoviert, das Innere von St. Nikolaus zeigt sich wieder hell und freundlich.

Besonderheiten

Außenkanzel

Auffallend ist die Außenkanzel (wie sie beispielsweise auch noch, wohl in anderer Form, an der Wallfahrtskirche zur Hl. Margaretha in Bad Vigaun erhalten ist). Alois Hettegger, Obmann des örtlichen Pfarrkirchenrats (2010), vermutet, dass früher auf der Wiese für eine größere Zahl von Wallfahrern die Messe gelesen wurde.

Predigerarm mit Kruzifix

Ein schwarzer Holzarm, der aus der Kanzelbrüstung ein Kreuz streckt, zählt zu den weiteren Skurrillitäten (vergleiche dazu auch eine Hand aus der Kanzel mit Kreuz in der Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau in Großgmain oder in der Filialkirche zum heiligen Georg in Sommerholz).

Der Predigerarm mit Kruzifix ist vor allem auf Kanzeln aus der Barockzeit im Ostalpenraum zu finden. Hettegger vermutet auch, dass die Farbe des Ärmels dem Volk die Farbe des Grundherrn zeigte.

Älteste noch bespielbare Orgel im Bundesland Salzburg

Im Kircheninneren befindet sich die älteste noch bespielbare Orgel im Bundesland Salzburg. Sie stammt vermutlich aus dem Jahre 1613 und dürfte von Leopold Rotenburger gebaut worden sein, der sie für die Wallfahrtskirche Zu Unserer Lieben Frau Maria Himmelfahrt schuf. Kurioserweise wurde sie einmal von Lorenz Rosenegger repariert, dem Erbauer des Mechanischen Theaters in Hellbrunn.[1] Er hinterließ im Instrument einen Zettel, auf dem geschrieben steht: Lorenz Rosenegger, Rechenmeister auf dem Berg Torren, weder Mechaniker noch Organist, hat im Jahre 1760 diese sehr desolate Orgel von Grund auf bereitwillig restauriert. In meinem 52. Lebensjahr.[2] Am 5. März 1859 spendete ein „Fräulein“ 52 Gulden 50 Kreuzer, um die Orgel, eigentlich ein Positiv, zu kaufen. 1860 wurde dann das Instrument von Pfarrer Franz de Paula Högel angekauft und in Torren aufgestellt.[3].

Disposition

Manual: (45 Tasten C–c3, Kurze große Oktav)
Coppel 8' (Holz, gedeckt)
Flöte 4' (Holz, offen)
Principal 2' (C-a1 im Prospekt)
Quint 11/3' (repetiert bei f2)
Octav 1' (repetiert bei c2)

Lage

Man erreicht sie, von Hallein kommend, indem man in Kuchl beim Freibad die kleine Straße zum Gollinger Wasserfall nimmt. Von Golling an der Salzach kommend überquert man die Salzach und biegt dann nach Norden, nach rechts ab in Richtung Gollinger Wasserfall.

Bildergalerie

Quellen

Fußnoten

  1. Schmeißner, Roman Matthias: Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiözese Salzburg, Dissertation Universität Mozarteum Salzburg 2012, S. 22ff.
  2. Laurentius Rosenegger Promptus Aritmeticus in Monte Turano, nec non Mechanicus, et Organiarius hoc valde destructum Organum â Fundamentis Restauravit Anno 1760. Aetatis mea 52 Annorum. Zitiert nach: Zölss, Romano H.: Bericht über unsere Restaurierarbeiten am Orgel-Positiv in der röm-kath. Filialkirche St. Nikolaus zu Torren, Gem. Golling, Slbg., Frankenau (Burgenland) 1994, S. 5.
  3. Schmeißner, Roman Matthias: Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiözese Salzburg, Dissertation Universität Mozarteum Salzburg 2012, S. 322f.