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Mit Beginn der winterlichen Stallhaltung im Mittelalter benötigte man auch eine Einstreu. Diese bestand vor allem in getreidearmen Regionen, in denen kein oder zu wenig Stroh zur Verfügung stand, entweder aus zusammengerechtem Laub oder aus dem Mähgut nährstoffarmer Wiesen, die vorher feuchte Viehweiden waren. Die meisten Streuwiesen entstanden erst nach Einführung der ganzjährigen Stallhaltung im [[19. Jahrhundert]] und fielen bereits im [[20. Jahrhundert]] den flächendeckenden Meliorationen (Bodenverbesserung, hier in Form von Entwässerung und Aufschüttung – Anm.) zum Opfer.
 
Mit Beginn der winterlichen Stallhaltung im Mittelalter benötigte man auch eine Einstreu. Diese bestand vor allem in getreidearmen Regionen, in denen kein oder zu wenig Stroh zur Verfügung stand, entweder aus zusammengerechtem Laub oder aus dem Mähgut nährstoffarmer Wiesen, die vorher feuchte Viehweiden waren. Die meisten Streuwiesen entstanden erst nach Einführung der ganzjährigen Stallhaltung im [[19. Jahrhundert]] und fielen bereits im [[20. Jahrhundert]] den flächendeckenden Meliorationen (Bodenverbesserung, hier in Form von Entwässerung und Aufschüttung – Anm.) zum Opfer.
 
==Standortbeschreibung==
 
==Standortbeschreibung==
Streuwiesen sind Flächen mit ganzjährig hohem und meist beträchtlich schwankendem Grundwasserspiegel. Ohne Düngung sind ihre Erträge von den natürlich vorhandenen Nährstoffen abhängig. Durch Entwässerung, Düngung und Vorverlegung des (ersten) Schnittes können aus Streuwiesen auf einfache Weise Futterwiesen gemacht werden. Streuwiesen sind daher heute selten und kommen praktisch fast nur mehr in jenen Bereichen vor, die unter Schutz stehen. Für das einmal jährliche Mähen von Streuwiesen in geschützten Gebieten werden Landwirte sogar für ihre Tätigkeit bezahlt (Mähprämie). Denn auf Streuwiesen, die nicht mehr gemäht werden, entsteht Schilfbewuchs, was eine grundsätzliche Veränderung dieses Biotoptyps bedeutet.
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Streuwiesen sind Flächen mit ganzjährig hohem und meist beträchtlich schwankendem Grundwasserspiegel. Ohne Düngung sind ihre Erträge von den natürlich vorhandenen Nährstoffen abhängig. Durch Entwässerung, Düngung und Vorverlegung des (ersten) Schnittes können aus Streuwiesen auf einfache Weise Futterwiesen gemacht werden. Streuwiesen sind daher heute selten und kommen praktisch fast nur mehr in jenen Bereichen vor, die unter Schutz stehen. Für das einmal jährliche Mähen von Streuwiesen in unter Vertragsschutz stehenden Gebieten werden Landwirte sogar für ihre Tätigkeit bezahlt (Mähprämie). Denn auf Streuwiesen, die nicht mehr gemäht werden, entsteht Schilfbewuchs, was eine grundsätzliche Veränderung dieses Biotoptyps bedeutet.
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==Pflanzenwelt==
 
==Pflanzenwelt==
 
Streuwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Hier wachsen auf 20 m² Fläche rund 30 bis 100 Pflanzenarten. Es kommen vor allem solche Pflanzen vor, deren Lebensrhythmus besonders gut mit dem Herbstschnitt harmoniert. Das sind vorwiegend Spätblüher wie das Pfeifengras, der [[Schwalbenwurz-Enzian]], die Blutwurz, der Teufelsabbiss und viele Knabenkrautarten. In dieser artenreichen Streuwiesen-Pflanzengesellschaft finden sich viele gefährdete und geschützte Arten.
 
Streuwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Hier wachsen auf 20 m² Fläche rund 30 bis 100 Pflanzenarten. Es kommen vor allem solche Pflanzen vor, deren Lebensrhythmus besonders gut mit dem Herbstschnitt harmoniert. Das sind vorwiegend Spätblüher wie das Pfeifengras, der [[Schwalbenwurz-Enzian]], die Blutwurz, der Teufelsabbiss und viele Knabenkrautarten. In dieser artenreichen Streuwiesen-Pflanzengesellschaft finden sich viele gefährdete und geschützte Arten.
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