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[[Professor|Prof.]] Dr. '''Thérèse Pippan''' (*[[16. Mai]] [[1908]] in Klagenfurt, [[Kärnten]]; † [[3. April]] [[1983]] in Salzburg) war eine österreichische Geologin.
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[[Prof]]. Dr. '''Thérèse Pippan''' (*[[16. Mai]] [[1908]] in Klagenfurt, [[Kärnten]]; † [[3. April]] [[1983]] in Salzburg) war eine österreichische Geografin und Geologin.
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Sie erwarb sich vor allem in der Aufbauphase des Institutes für Geographie große Verdienste.<ref>Jahrbuch der Universität Salzburg 1981-1983, Salzburg 1984, 359.</ref>
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== Leben ==
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Georg Lendl schreibt anlässlich des 70. Geburtstages von Therese Pippan:<ref>Egon Lendl (1978): THERESE PIPPAN, 70 JAHRE — EIN LEBEN DER FORSCHUNG GEWIDMET – Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft – 120: 337 - 341.</ref>
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"Frau Hon. Professor Dr. Therese PIPPAN wurde am 16. Mai 1908 in Klagenfurt
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geboren. Seit ihrer Schulzeit lebt sie aber in Salzburg und bestand 1927 hier die
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Reifeprüfung an der Privatlehrerinnenbildungsanstalt der Ursulinerinnen mit Auszeichnung. Ebenso bestand sie in Salzburg auch ihre staatlichen Lehrbefähigungsprüfungen für Volks- und Hauptschulen. Schon aus dieser Zeit (1936) stammt auch
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eine erste wissenschaftliche Arbeit aus dem Fachbereich der Glazialmorphologie, die
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von ihrem damaligen Lehrer, dem bekannten Geographen Prof. Dr. STUMMER, angeregt wurde.
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Von 1939—1942 studierte sie an der Universität München Geographie, Geologie
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und alte Geschichte und erhielt mit einer Dissertation über „Geomorphologische
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Untersuchungen in den nördlichen Tauerntälern“ ein Doktordiplom mit dem Prädikat
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„Summa cum laude“. Ihre Lehrer waren F. MACHATSCHEK, K. BEUERLEN und
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H. WIESENEDER und K. v. FRISCH.
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In den Jahren 1943/44 führte sie auf Grund eines Stipendiums der Deutschen
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Forschungsgemeinschaft in Zusammenarbeit mit Prof. E. OBST am Geographischen
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Institut der Universität Breslau landeskundliche Untersuchungen in den schlesischmährischen Beskiden durch und wurde bis Jänner 1945 wissenschaftliche Assistentin
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am Geographischen Institut der Universität Breslau bei Prof. GEISLER.
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Nach dem Kriegsende kehrte sie wieder in den österreichischen Schuldienst
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nach Salzburg zurück, trat aber aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig in den
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Ruhestand. Sie betrieb in der Folgezeit intensive Forschungen, vor allem auf glazialmorphologischem Gebiet in den Hohen Tauern, im Alpenvorland und später, mit
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finanzieller Hilfe der österreichischen Akademie der Wissenschaften, im oberösterreichischen Mühlviertel. Ferner führte sie auch wissenschaftliche Untersuchungen im
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Lake-District in England und später in Norwegen durch. Von 1956 bis 1965 war
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PIPPAN als auswärtige Mitarbeiterin der österreichischen Geologischen Bundesanstalt an der Aufnahme der 1969 erschienenen Neuauflage der Geologischen Karte
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der Umgebung von Salzburg beteiligt. Weiters erstellte sie mehrere landeskundliche
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Gutachten über österreichische Flußgebiete für das Bundesministerium für Handel
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und Wiederaufbau in Wien.
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In der Zeit zwischen 1953 und 1975 beteiligte sich Therese PIPPAN an großen
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internationalen Fachkongressen mit meist in englischer Sprache gehaltenen Vorträgen über glazialmorphologische Themen in Rom, Madrid, Warschau, Boulder (USA),
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Paris, Stockholm, London, New Delhi, Liège, Göttingen, Montreal und Kyoto. Außerdem hielt sie eine Reihe Fachvorträge vor deutschen Geographischen Gesellschaften
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und in Österreich. In all diesen Jahren veröffentlichte sie zahlreiche Publikationen
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in wissenschaftlichen Fachzeitschriften (rund 90), zum Teil auch in englischer Sprache.
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Als Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Arbeiten wurde sie 1960 in Stockholm korrespondierendes Mitglied der Internationalen Geographischen Union, 1969
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korrespondierendes Mitglied der österreichischen Geologischen Bundesanstalt und
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erhielt, nachdem sie 1966 als Lehrbeauftragte an das Geographische Institut der
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Universität Salzburg berufen worden war, vom Bundesministerium für Unterricht
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1968 den Titel eines Honorarprofessors mit der Lehrbefugnis für Physische Geographie. Seit 1973 ist Frau Prof. PIPPAN als Mitarbeiterin am UNESCO-Forschungsprogramm „Men and Biosphere“ mit geologischen Kartierungen beschäftigt.
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So kann Frau Prof. PIPPAN an ihrem 70. Geburtstag auf ein reiches wissenschaftliches Lebenswerk zurückblicken und hat durch ihre zahlreichen internationalen Beziehungen viel dazu beigetragen, die österreichische Geographie weltweit zu
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vertreten."
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Foto von Therese Pippan<ref>https://www.zobodat.at/pdf/Mitt-Oesterr-Geograph-Ges_120_0337-0341.pdf</ref>
 
==Werke==
 
==Werke==
 
(Beispiele)
 
(Beispiele)
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* ''Vergleichende geologisch-morphologische Untersuchungen in den drei Klammen des östlichen Tauernnordrandes unter besonderer Berücksichtigung des Problems der Klamm- und Stufenbildung''. In: Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien. 47 (1954), Wien 1956 [http://www.uibk.ac.at/downloads/oegg/Band_47_121_140.pdf (PDF 822kb),] abgerufen am 18. Februar 2012).
 
* ''Vergleichende geologisch-morphologische Untersuchungen in den drei Klammen des östlichen Tauernnordrandes unter besonderer Berücksichtigung des Problems der Klamm- und Stufenbildung''. In: Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien. 47 (1954), Wien 1956 [http://www.uibk.ac.at/downloads/oegg/Band_47_121_140.pdf (PDF 822kb),] abgerufen am 18. Februar 2012).
 
* ''Beiträge zur Frage der jungen Hangformung und Hangabtragung in den Salzburger [[Alpen]]''. Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse; 1963,11. S.&nbsp;163–183.
 
* ''Beiträge zur Frage der jungen Hangformung und Hangabtragung in den Salzburger [[Alpen]]''. Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse; 1963,11. S.&nbsp;163–183.
* ''Hangstudien im [[Fuscher Tal|Fuschertal]] in den mittleren [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] in Salzburg unter besonderer Berücksichtigung der tektonischen und petrographischen Einflüsse auf die Hangbildung''. In: P.&nbsp;Birot; P.&nbsp;Macar; H.&nbsp;Mortensen (Hrsg.): Fortschritte der internationalen Hangforschung. Zeitschrift für Geomorphologie, Supplementband 5 (1964), S.&nbsp;136.
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* ''Hangstudien im [[Fuscher Tal|Fuschertal]] in den mittleren [[Hohen Tauern]] in Salzburg unter besonderer Berücksichtigung der tektonischen und petrographischen Einflüsse auf die Hangbildung''. In: P.&nbsp;Birot; P.&nbsp;Macar; H.&nbsp;Mortensen (Hrsg.): Fortschritte der internationalen Hangforschung. Zeitschrift für Geomorphologie, Supplementband 5 (1964), S.&nbsp;136.
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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==Quelle==
 
==Quelle==
*Tillfried Cernajsek: Eintrag „Pippan, Therese“ in: Brigitta Keintzel, Ilse Erika Korotin und Ilse Korotin (Hrsg.): ''Person (Wissenschaft)innen in und aus Österreich: Leben – Werk – Wirken.'' Böhlau, Wien 2002, ISBN 3-205-99467-1. [http://books.google.at/books?id=SqA9KYK7keYC&pg=PA576&lpg=PA576&dq=%22pippan+therese%22&q=%22pippan%20therese%22 S. &nbsp;576-578.]
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*Tillfried Cernajsek: Eintrag "Pippan, Therese" in: Brigitta Keintzel, Ilse Erika Korotin und Ilse Korotin (Hrsg.): ''Person (Wissenschaft)innen in und aus Österreich: Leben – Werk – Wirken.'' Böhlau, Wien 2002, ISBN 3-205-99467-1. [http://books.google.at/books?id=SqA9KYK7keYC&pg=PA576&lpg=PA576&dq=%22pippan+therese%22&q=%22pippan%20therese%22 S. &nbsp;576-578.]
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[[Kategorie:Person|Pippan, Therese]]
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{{SORTIERUNG:Pippan, Therese}}
[[Kategorie:Universitätsprofessor|Pippan, Therese]]
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[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Person (Wissenschaft)|Pippan, Therese]]
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[[Kategorie:Universitätsprofessor]]
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[[Kategorie:Person (Wissenschaft)]]
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[[Kategorie:Geologe]]
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[[Kategorie:Geograf]]
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[[Kategorie:Geboren 1908]]