Colloredo-Sudhaus: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | [[1797]]/[[1798]] erbaute [[Fürsterzbischof]] [[Hieronymus Graf Colloredo]] das so genannte '' | + | [[1797]]/[[1798]] erbaute [[Fürsterzbischof]] [[Hieronymus Graf Colloredo]] das so genannte "''Colloredo-Sudhaus''", ein wuchtiges und ein an der Westseite von zwei wuchtigen Türmen flankiertes Gebäude im Stil des Klassizismus. Von der Bauart her ist das Gebäude eher ein Schloss. Über dem Eingang im Norden befindet sich ein [[Marmor|marmornes]] Medaillon mit der lateinischen Inschrift: "Patriae bono, civium utilitati, laborantium alimento Hieronymus 1798". (Übersetzung: Zum Wohle der Heimat, Zum Nutzen der Bürger, Zur Ernährung der Arbeitenden). Über dem Eingang im Süden befindet sich das marmorne [[Wappen]] der Familie [[Hieronymus Graf Colloredo|Colloredo]]. |
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| + | Es war als Zentral-Lager und Verwaltungsgebäude für die [[Halleiner Saline|Halleiner Salzproduktion]] konzipiert. Am [[17. Februar]] [[1799]] wurde es in Betrieb genommen. | ||
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| + | [[1864]] wurde das Colloredo-Sudhaus zum Ausrufungspreis von 5 100 [[Gulden]] im Wege der Versteigerung verkauft. | ||
| + | ''Das Gebäude hat einen Flächenraum von 345 [[Alte Maße und Gewichte (Salzburg)|Klafter]] und besteht im Erdgeschoß aus 7 Behältern und einem großen Magazin, im 1. Stock aus einer Wohnung mit 4 heizbaren und einem unheizbaren Zimmer samt Küche und Abort, und noch weitern drei Behältern.''<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18640610&query=%22Colloredo%22+%221798%22+%22Hallein%22&seite=5 ANNO], Salzburger Zeitung, 10. Juni 1864, Seite 5</ref> | ||
| + | Erworben wurde es von Marie Moldan, der Witwe des Schiffsmeisters Christian Moldan junior, die es teilweise zu einem Wohnhaus umgestaltete.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vfr&datum=19060127&query=%22Colloredo%22+%22Pfannhaus%22&seite=6 ANNO], Volksfreund, 27. Januar 1906, Seite 6</ref> | ||
Danach diente das Gebäude verschiedenen Zwecken, u. a. als Betraum für die [[Evangelische Kirche Hallein|evangelische Gemeinde Hallein]] (wahrscheinlich bis 1919). | Danach diente das Gebäude verschiedenen Zwecken, u. a. als Betraum für die [[Evangelische Kirche Hallein|evangelische Gemeinde Hallein]] (wahrscheinlich bis 1919). | ||
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[[1919]] gründeten Halleiner Bauern in Form einer Genossenschaft im Colloredo-Sudhaus eine Textilfabrik, die Flachs und Schafwolle zu Loden, Decken und Leinenwaren verarbeitete. Die Übernahme der unter massiven Konkurrenzdruck geratenen Firma durch ein Osttiroler Unternehmen konnte die Einstellung der Produktion in den [[1930]]er Jahren nicht verhindern. | [[1919]] gründeten Halleiner Bauern in Form einer Genossenschaft im Colloredo-Sudhaus eine Textilfabrik, die Flachs und Schafwolle zu Loden, Decken und Leinenwaren verarbeitete. Die Übernahme der unter massiven Konkurrenzdruck geratenen Firma durch ein Osttiroler Unternehmen konnte die Einstellung der Produktion in den [[1930]]er Jahren nicht verhindern. | ||
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| + | * Lage auf [https://www.openstreetmap.org/search?query=Hallein#map=19/47.68416/13.09001 www.openstreetmap.org] | ||
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| − | * [[Ernst Penninger]], [[Georg Stadler]] ''Hallein, Ursprung und Geschichte der Salinenstadt'', bearbeitet von [[Pert Peternell]], 1970 im [[SN]]-Verlag, [[Salzburger Druckerei]] | + | * [[Ernst Penninger (Archäologe)|Ernst Penninger]], [[Georg Stadler (Lehrer)|Georg Stadler]] ''Hallein, Ursprung und Geschichte der Salinenstadt'', bearbeitet von [[Pert Peternell]], 1970 im [[SN]]-Verlag, [[Salzburger Druckerei]] |
* [https://www.salzburg.gv.at/kultur_/Seiten/colloredoschloessl-hallein.aspx Land Salzburg, Amt der Salzburger Landesregierung, Kultur] | * [https://www.salzburg.gv.at/kultur_/Seiten/colloredoschloessl-hallein.aspx Land Salzburg, Amt der Salzburger Landesregierung, Kultur] | ||
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Aktuelle Version vom 11. Oktober 2023, 09:02 Uhr
Das Colloredo-Sudhaus in Hallein war eines von mehreren Sudhäusern der Saline Hallein in der Altstadt von Hallein im Tennengau. Das Gebäude zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt.
Geografie
Das Gebäude steht an der Nordeinfahrt in die Stadt Hallein am Schifferplatz an der Salzach in der Halleiner Altstadt.
Geschichte
1797/1798 erbaute Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo das so genannte "Colloredo-Sudhaus", ein wuchtiges und ein an der Westseite von zwei wuchtigen Türmen flankiertes Gebäude im Stil des Klassizismus. Von der Bauart her ist das Gebäude eher ein Schloss. Über dem Eingang im Norden befindet sich ein marmornes Medaillon mit der lateinischen Inschrift: "Patriae bono, civium utilitati, laborantium alimento Hieronymus 1798". (Übersetzung: Zum Wohle der Heimat, Zum Nutzen der Bürger, Zur Ernährung der Arbeitenden). Über dem Eingang im Süden befindet sich das marmorne Wappen der Familie Colloredo.
Es war als Zentral-Lager und Verwaltungsgebäude für die Halleiner Salzproduktion konzipiert. Am 17. Februar 1799 wurde es in Betrieb genommen.
Das Colloredo-Sudhaus spielte allerdings in der Salzerzeugung keine Rolle, da die Anlage eine technische Fehlkonstruktion war. Trotz eines Umbaus gelang es nicht, die Mängel zu beseitigen und deshalb wurde 1803 der Betrieb wieder eingestellt.
1864 wurde das Colloredo-Sudhaus zum Ausrufungspreis von 5 100 Gulden im Wege der Versteigerung verkauft. Das Gebäude hat einen Flächenraum von 345 Klafter und besteht im Erdgeschoß aus 7 Behältern und einem großen Magazin, im 1. Stock aus einer Wohnung mit 4 heizbaren und einem unheizbaren Zimmer samt Küche und Abort, und noch weitern drei Behältern.[1] Erworben wurde es von Marie Moldan, der Witwe des Schiffsmeisters Christian Moldan junior, die es teilweise zu einem Wohnhaus umgestaltete.[2]
Danach diente das Gebäude verschiedenen Zwecken, u. a. als Betraum für die evangelische Gemeinde Hallein (wahrscheinlich bis 1919).
1919 gründeten Halleiner Bauern in Form einer Genossenschaft im Colloredo-Sudhaus eine Textilfabrik, die Flachs und Schafwolle zu Loden, Decken und Leinenwaren verarbeitete. Die Übernahme der unter massiven Konkurrenzdruck geratenen Firma durch ein Osttiroler Unternehmen konnte die Einstellung der Produktion in den 1930er Jahren nicht verhindern.
Im 21. Jahrhundert wird das Gebäude für Wohnzwecke und für Geschäfte genutzt.
Weblink
- Lage auf www.openstreetmap.org
Quellen
- Ernst Penninger, Georg Stadler Hallein, Ursprung und Geschichte der Salinenstadt, bearbeitet von Pert Peternell, 1970 im SN-Verlag, Salzburger Druckerei
- Land Salzburg, Amt der Salzburger Landesregierung, Kultur