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| | [[Datei:Pinzgauer Zaun.jpg|thumb|Pinzgauer Zaun]] | | [[Datei:Pinzgauer Zaun.jpg|thumb|Pinzgauer Zaun]] |
| | [[Datei:Pinzgauer Zaun2.jpg|thumb|Pinzgauer Zaun]] | | [[Datei:Pinzgauer Zaun2.jpg|thumb|Pinzgauer Zaun]] |
| − | [[Datei:Die Abtenauer Steknzaunbauer Toni Russegger (rechts) und Christoph Moser (links).jpg|thumb|Die Abtenauer Stecknzaunbauer Toni Russegger (rechts) und Christoph Moser (links)]] | + | [[Datei:Die Abtenauer Stecknzaunbauer Toni Russegger (rechts) und Christoph Moser (links).jpg|thumb|Die Abtenauer Stecknzaunbauer Toni Russegger (rechts) und Christoph Moser (links)]] |
| − | Vor dem Aufkommen des Stacheldrahtes waren im Pinzgau Wiesen, Felder, Bauerngärten und Almhütten mit einer hölzernen Einfriedung versehen, die regionaltypisch war und landschaftsprägend wirkte, dem '''Pinzgauer Zaun'''. | + | [[Datei:Toni Russegger und Christoph Moser.jpg|thumb|Toni Russegger und Christoph Moser]] |
| | + | [[Datei:Geschlossener Stecknzaun beim Heimatmuseum Arlerhof.jpg|thumb|Geschlossener Stecknzaun beim Heimatmuseum Arlerhof]] |
| | + | Vor dem Aufkommen des Stacheldrahtes waren im Pinzgau Wiesen, Felder, Bauerngärten und Almhütten mit einer hölzernen Einfriedung ([[Hag]]) versehen, die regionaltypisch war und landschaftsprägend wirkte, dem '''Pinzgauer Zaun'''. |
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| | ==Pinzgauer Zaun und ähnliche Holzeinfriedungen== | | ==Pinzgauer Zaun und ähnliche Holzeinfriedungen== |
| | Es gab drei unterschiedlich dichte hölzerne Einfriedungen, die von Nichtfachleuten alle mit "Pinzgauer Zaun" bezeichnet werden: | | Es gab drei unterschiedlich dichte hölzerne Einfriedungen, die von Nichtfachleuten alle mit "Pinzgauer Zaun" bezeichnet werden: |
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| − | * den leichten „Schräg“, | + | * den leichten "Schräg", |
| − | * den dichteren „Hag“ und | + | * den dichteren "Hag" und |
| | * den dichten Pinzgauer Zaun, wo Kleingetier kaum durchkommen konnte. | | * den dichten Pinzgauer Zaun, wo Kleingetier kaum durchkommen konnte. |
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| | =====Bauweise===== | | =====Bauweise===== |
| − | Die drei Zaunarten wurden mit astfreiem, geklobenem (nicht gesägtem) Zaunholz „gerichtet“. | + | Die drei [[Zaun]]arten wurden mit astfreiem, geklobenem (nicht gesägtem) Zaunholz "gerichtet". |
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| − | * Der „Schräg“: zwei Stecken übers Kreuz geschlagen, eine Girschtn eingelegt. | + | * Der "Schräg": zwei Stecken übers Kreuz geschlagen, eine Girschtn eingelegt. |
| − | * Der „Hag“: Kniestecken und Stecken geschlagen, Girschtn beigelegt. | + | * Der "Hag": Kniestecken und Stecken geschlagen, Girschtn beigelegt. |
| − | * Der Pinzgauer Zaun: zwischen 170 cm kurzen, geputzten, zugespitzten Stecken und Kniestecken wurden beiderseits 240 cm lange Girschtn „gespannt“. | + | * Der Pinzgauer Zaun: zwischen 170 cm kurzen, geputzten, zugespitzten Stecken und Kniestecken wurden beiderseits 240 cm lange Girschtn "gespannt". |
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| | Bau und Betreuung dieser hölzernen Zäune waren in jeder Hinsicht aufwendig. Man brauchte unglaublich viel Rohmaterial, das in Handarbeit gefällt, transportiert und zugerichtet werden musste. Auch das Aufrichten und das Instandhalten der Zäune war überaus arbeitsintensiv. | | Bau und Betreuung dieser hölzernen Zäune waren in jeder Hinsicht aufwendig. Man brauchte unglaublich viel Rohmaterial, das in Handarbeit gefällt, transportiert und zugerichtet werden musste. Auch das Aufrichten und das Instandhalten der Zäune war überaus arbeitsintensiv. |
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| − | =====“Hagrichtn“===== | + | ====="Hagrichtn"===== |
| | Die Einfriedungen wurden im Bergland wegen der Lawinen Jahr für Jahr abgelegt und im Frühjahr, wenn es aper wurde, wieder aufgerichtet. Auch die anderen Einfriedungen, die im Winter nicht abgelegt wurden, mussten im Frühjahr kontrolliert, bei Bedarf gerichtet und über`s Jahr instand gehalten werden. | | Die Einfriedungen wurden im Bergland wegen der Lawinen Jahr für Jahr abgelegt und im Frühjahr, wenn es aper wurde, wieder aufgerichtet. Auch die anderen Einfriedungen, die im Winter nicht abgelegt wurden, mussten im Frühjahr kontrolliert, bei Bedarf gerichtet und über`s Jahr instand gehalten werden. |
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| | =====Der Abtenauer >Stecknzaun< beim Heimatmuseum Arlerhof===== | | =====Der Abtenauer >Stecknzaun< beim Heimatmuseum Arlerhof===== |
| − | Ein glücklicher Zufall führte zum rechten Zeitpunkt zum Abtenauer Heimatmuseum [[Arlerhof]], bei dem am [[28. April]] [[2010]] der >Zaunrichter< Toni Russegger und sein Helfer, Christoph Moser, beide aus Abtenau fleissig waren. Toni Russegger hat sein seltenes Können von Wolfgang Praniß, ebenfalls aus Abtenau, erlernt, baut und richtet den Zaun nun eigenständig. Seit ca. sieben Jahren sucht er auch das Zaunholz - es ist Fichtenholz, das gekloben wird - aus. Die Lebensdauer des Zaunes schätzt Toni Russegger auf 15 Jahre, wobei es jährlich >Zaunrichtn< heißt und auch von Zeit zu Zeit Teile ausgetauscht werden. Der Zaun um den Arlerhof ist - was seine Bauweise betrifft - ein "geschlossener" Zaun. Gefragt, ob die Abtenauer Zaunbauer und Zaunrichter die hölzerne Einfriedung um den Arlerhof als "Pinzgauer Zaun" bezeichnen, meint Toni Russegger: Den Pinzgau tun wir net bewerben. Mia sagn zu dem Zaun >Stecknzaun<." | + | Ein glücklicher Zufall führte zum rechten Zeitpunkt zum Abtenauer [[Heimatmuseum Arlerhof]], bei dem am [[28. April]] [[2010]] Toni Russegger und sein Helfer, Christoph Moser, beide aus Abtenau beim Zaunbauen fleissig waren. Toni Russegger hat sein seltenes Können von Wolfgang Praniß, ebenfalls aus Abtenau, erlernt, baut und richtet den Zaun nun eigenständig. Seit ca. sieben Jahren sucht er auch das Zaunholz - es ist Fichtenholz, das gekloben wird und für den Zaunbau hohen Ansprüchen genügen muss - selbst aus. Die Lebensdauer des Zaunes schätzt Toni Russegger auf 15 Jahre, wobei es jährlich >Zaunrichtn< heißt und auch von Zeit zu Zeit Teile ausgetauscht werden. Der Zaun um den Arlerhof ist - was seine Bauweise betrifft - ein "geschlossener" Zaun. Gefragt, ob die Abtenauer Zaunbauer und Zaunrichter die hölzerne Einfriedung um den Arlerhof als "Pinzgauer Zaun" bezeichnen, meint Toni Russegger: "Den Pinzgau tun wir net bewerben. Mia sagn zu dem Zaun >Stecknzaun<." |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
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| − | * Richard Treuer, „Bergheimat Pinzgau“, S. 119, Verlag der Salzburger Druckerei, Salzburg 1977 | + | * Richard Treuer, "Bergheimat Pinzgau", S. 119, Verlag der Salzburger Druckerei, Salzburg 1977 |
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| | [[Kategorie:Landwirtschaft]] | | [[Kategorie:Landwirtschaft]] |
| | [[Kategorie:Pinzgau]] | | [[Kategorie:Pinzgau]] |
| | [[Kategorie:Volkskultur]] | | [[Kategorie:Volkskultur]] |