Ryanair: Unterschied zwischen den Versionen

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== Ryanair und Salzburg ==
 
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In die lokalen Schlagzeilen kam die Fluglinie, als am [[14. April]] [[2006]] Bürgermeister [[Heinz Schaden]] und LH-Stv. [[Othmar Raus]] von  der Polizei aus einer Maschine der irischen Billigfluglinie geholt wurden. Eine Stewardess hatte die Polizei verständigt, weil sich die  Politiker laut Aussage der Stewardess den Weisungen des Bordpersonals  widersetzt hätten. Schaden und Raus nahmen ungefragt in der ersten Reihe<ref>es ist üblich, dass bei Low-Cost-Carrier die erste(n) Reihe(n) frei bleiben, wenn die Maschine nicht voll besetzt ist</ref> Platz, um gestört ''politische Gespräche'' führen zu können. Die Stewardess, wohl unwissend, wen sie vor sich hatte, akzeptierte das Verhalten nicht. Dem Vernehmen nach dürften sich die beiden Politiker gegenüber der Stewardess entweder über Gebühr laut oder ungehalten geäußert haben, was zur Verständigung der Polizei führte<ref>Quelle [http://de.wikinews.org/wiki/Zwei_SP%C3%96-Politiker_wurden_aus_Ryanair-Maschine_geholt Wikinews mit dort angegebenen Quellen]</ref>.
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In die lokalen Schlagzeilen kam die Fluglinie, als am [[14. April]] [[2006]] Bürgermeister [[Heinz Schaden]] und LH-Stv. [[Othmar Raus]] von  der Polizei aus einer Maschine der irischen Billigfluglinie geholt wurden. Eine Stewardess hatte die Polizei verständigt, weil sich die  Politiker laut Aussage der Stewardess den Weisungen des Bordpersonals  widersetzt hätten. Schaden und Raus nahmen ungefragt in der ersten Reihe<ref>es ist üblich, dass bei Low-Cost-Carrier die erste(n) Reihe(n) frei bleiben, wenn die Maschine nicht voll besetzt ist</ref> Platz, um gestört ''politische Gespräche'' führen zu können. Die Stewardess, wohl unwissend, wen sie vor sich hatte, akzeptierte das Verhalten nicht. Dem Vernehmen nach dürften sich die beiden Politiker gegenüber der Stewardess entweder über Gebühr laut oder ungehalten geäußert haben, was zur Verständigung der Polizei führte<ref>Quelle [http://de.wikinews.org/wiki/Zwei_SP%C3%96-Politiker_wurden_aus_Ryanair-Maschine_geholt Wikinews mit dort angegebenen Quellen]</ref>. Und noch ein Umstand machte diese Geschichte zu einer Groteske. Es handelte sich um den Rückflug von Dublin, Irland, vom Erstflug von Ryanair der Verbindung Dublin - Salzburg. An Bord waren ausschließlich geladene Gäste aus Salzburg gewesen.
  
 
In guten Jahren wie 2006 und 2007 transportierte die Ryanair nach Salzburg  320.000 Passagiere pro Jahr. 2010 waren es nur mehr 110.000  Fluggäste<ref>Quelle [http://regionaut.meinbezirk.at/salzburg-stadt/chronik/ehrentag-fuer-billigfluglinie-d63450.html#comment13189 Bezirksblätter online]</ref>.
 
In guten Jahren wie 2006 und 2007 transportierte die Ryanair nach Salzburg  320.000 Passagiere pro Jahr. 2010 waren es nur mehr 110.000  Fluggäste<ref>Quelle [http://regionaut.meinbezirk.at/salzburg-stadt/chronik/ehrentag-fuer-billigfluglinie-d63450.html#comment13189 Bezirksblätter online]</ref>.

Version vom 13. April 2011, 16:50 Uhr

Ryanair ist ein irischer Low-Cost-Carrier, eine so genannte Billigfluglinie, die seit 4. April 2001 den Flughafen Salzburg mehrmals die Woche mit Flügen aus Irland und England bedient.

Allgemeines

Das Unternehmen wurde 1985 vom irischen Unternehmer Tony Ryan (* 1936, † 2007) als irische Regionalfluggesellschaft gegründet. 1993 übernahm der heutige Besitzer, Michael O’Leary, das Unternehmen, krempelte es komplett um zu einem Low-Cost-Carrier und begann seinen Siegeszug. Nach Passagierzahlen gemessen war Ryanair mit 72 Millionen Reisenden im Jahr 2010 nach Lufthansa die zweitgrößte Fluggesellschaft Europas.

Ryanair und Salzburg

In die lokalen Schlagzeilen kam die Fluglinie, als am 14. April 2006 Bürgermeister Heinz Schaden und LH-Stv. Othmar Raus von der Polizei aus einer Maschine der irischen Billigfluglinie geholt wurden. Eine Stewardess hatte die Polizei verständigt, weil sich die Politiker laut Aussage der Stewardess den Weisungen des Bordpersonals widersetzt hätten. Schaden und Raus nahmen ungefragt in der ersten Reihe[1] Platz, um gestört politische Gespräche führen zu können. Die Stewardess, wohl unwissend, wen sie vor sich hatte, akzeptierte das Verhalten nicht. Dem Vernehmen nach dürften sich die beiden Politiker gegenüber der Stewardess entweder über Gebühr laut oder ungehalten geäußert haben, was zur Verständigung der Polizei führte[2]. Und noch ein Umstand machte diese Geschichte zu einer Groteske. Es handelte sich um den Rückflug von Dublin, Irland, vom Erstflug von Ryanair der Verbindung Dublin - Salzburg. An Bord waren ausschließlich geladene Gäste aus Salzburg gewesen.

In guten Jahren wie 2006 und 2007 transportierte die Ryanair nach Salzburg 320.000 Passagiere pro Jahr. 2010 waren es nur mehr 110.000 Fluggäste[3].

750.000 Euro Steuergelder jährlich für Ryanair

Diese etwas mehr als 100.000 Passagiere mit Ryanair lässt sich LH-Stv. Wilfried Haslauer jedes Jahr rund 750.000 Euro an Steuergeldern kosten. Denn so viel will Haslauer auch dieses Jahr wieder Ryanair an Marketingmaßnahmen zukommen lassen, weil die Fluglinien durch steigende Kerosinpreise und durch die geplante Flugticketsteuer[4] immer mehr unter Druck geraten, so Haslauer.

In ihrer letzten Ausgabe berichtete die renommierte deutsche Fachzeitung für Touristik & Business Travel, fvw, dass die arme Ryanair ihre Flugzeugflotte von derzeit 260 auf 300 Jets erhöhen will.

Ryanair 2010: Mehr als 350 Mio Euro Gewinn

Da aber auch andere Fluglinien ähnliche Expansionsdränge haben, die Flugpreise an sich sensibel sind und daher nicht den tatsächlichen Kosten angepasst werden, geht die Billig-Fliegerei nur über Umwege. Der da ist: Die angeflogenen Flughäfen müssen kräftig Gelder in diese mit jährlich zwischen 350 Millionen bis 375 Millionen Euro Nettogewinn arbeitende Ryanair zahlen, sonst sucht sich Ryanair einen anderen Flughafen.

Selbst wenn nicht wirklich alle mit Ryanair in Salzburg ankommenden Passagiere dann auch tatsächlich in Stadt oder Land Salzburg bleiben und hier wieder durch Ausgaben Steuern hereinbringen, ist eine Belebung der Salzburger Wirtschaft sicherlich gegeben.

Haslauer führt steigende Kerosinpreise und die neu eingeführte Flughafensteuer als Gründe für einen Druck auf die Fluglinie(n) an. Die so unter Druck stehende Ryanair hindert aber das alles nicht, seit 1. April 2011 je Flugticket und Strecke zwei Euro für die Abdeckung der Kosten, die durch die so genannten Ausgleichszahlungen nach der EU-Fluggastverordnung zu zahlen sind. So wälzt sie gesetzlich verpflichtende Zahlungen auf den Fluggast ab und wird irgendwann wieder beim Flughafen Salzburg anklopfen, um höhere Beiträge für Marketingmaßnahmen zu bekommen.

Ryanair verkaufte im 2010 72,7 Mill. Flugcoupons. Wenn man die zwei Euro Fluggastrechte-Aufschlag mit diesen verkauften Anzahl an Einzelflügen multipliziert, ergibt dies einen Erlös von 145,4 Mill. Euro. Dagegen stehen Zahlungen von Ryanair aufgrund der Verpflichtungen aus der EU-Fluggastverordnung von 100 Mill. Euro im Jahr 2010. Und dies bei einer ungewöhnlichen Ansammlung von Ereignissen (u. a. Vulkanasche).

Kurioses

Ryanair prüft derzeit Flugzeugtypen, die nicht mehr mit Sitzen ausgestattet sind, sondern mit Anlehnflächen im Stehen, um auf Kurzstrecken noch mehr Passagiere pro Maschine befördern zu können. Darüber hinaus stellt das Unternehmen Überlegungen an, die Toiletten entweder während den Flügen zu schließen (Ersparnis Wasser = Startgewicht = weniger Kerosionverbrauch = höhere Erträge) oder aber das Toilettengehen an Bord kostenpflichtig zu machen[5].

Fußnoten und Quellen

  1. es ist üblich, dass bei Low-Cost-Carrier die erste(n) Reihe(n) frei bleiben, wenn die Maschine nicht voll besetzt ist
  2. Quelle Wikinews mit dort angegebenen Quellen
  3. Quelle Bezirksblätter online
  4. eine seit 1. April 2011 eingehobene streckenabhängige Steuer
  5. fvw, diverses Ausgaben