Johann Riedl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. März 2010, 16:05 Uhr

Johann Riedl (* 1814/1815 Kaiser-Ebersdorf [heute ein Teil Wiens]; † 6. September 1869 Salzburg) war von 1868 bis 1869 Kustos des Salzburger städtischen Museums.

Leben

Sohn eines k. k. Artillerieoffiziers, schlug auch Johann Riedl die Offizierslaufbahn ein. Nach der Heilung eines Gehirnleidens, das seine Laufbahn einige Jahre lang gehemmt hatte, brachte er es bis zum Hauptmann, als welcher er zwei Feldzüge mitmachte.

Seine nervöse Konstitution nötigte ihn, im Jahr 1866 in Pension zu gehen.

Schon während seiner Militärdienstzeit zeigte er historische Neigungen, indem er zB Teile skartierter Akten vor dem Eingestampftwerden rettete. Er legte eine Salzburg-Autographensammlung an und sammelte Belege für eine Salzburger Häuserchronik.

Nach dem Tode des Museumsdirektors Vinzenz Maria Süß wurde er vom Gemeinderat mit Wirkung vom 1. September 1868 zum Kustos des Salzburger städtischen Museums ernannt.

Sogleich entfaltete er eine rastlose Tätigkeit: Er erstellte (zusammen mit anderen) einen Katalog der mehr als 20.000 Bände umfassenden Bibliothek des Museums, änderte die Aufstellung der Ausstellungsstücke unter kulturhistorischen Gesichtspunkten, verfasste einen Museumsführer, betrieb den Ankauf der reichen Waffensammlung des Grafen Ueberacker zu Sieghartstein.

Daneben veröffentlichte er einige teils umfangreiche Arbeiten.

Mit erst 54 Jahren und nach bloß zwölfmonatiger Tätigkeit als Kustos erlag er einem Schlaganfall.

Werke

Umfassend angelegt und von monographischem Ausmaß ist die erwähnte Arbeit
Salzburg's Domherren. Von 1514-1806“.
Sie gliedert sich wie folgt:

  • Einleitung
  • I. Alphabetisches Verzeichnis der Domherren von 1514 bis 1806 mit biographischen Angaben (bis S. 235)
  • II. Aufschwörungsstammbäume der Domherren von 1514 bis 1806 (ohne Seitennummern)
  • III. Verzeichnis der in den Aufschwörungsstammbäumen vorkommenden Familien (S. 215 ff)
  • IV. Chronologische Verzeichnisse:
  • Corrigenda

Das Werk ist in erster Linie eine eindrucksvolle Materialsammlung und damit eine Fundgrube für Historiker, an historischer Durchdringung ist es dem Verfasser selbst nicht zu tun.

Quellen

Zeitfolge