Johann Georg Hagenauer: Unterschied zwischen den Versionen
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Während der anfänglichen Ausbildung bei seinem ältesten Bruder Wolfgang in Salzburg fiel er dem Erzbischof [[Sigismund III. Christian Graf Schrattenbach ]] auf,der ihn zum Studium an die Akademie in Wien schickte. Nach Salzburg zurückgekommen, fand er als Zeichner und später als Architekt bei Schrattenbach eine Anstellung. Nach Schrattenbachs Tod strich jedoch der neue Erzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] diese Zuwendung. Hagenauers älterer Bruder Johann Baptist hatte eine Auseinandersetzung mit dem neuen Erzbischof und verließ Salzburg. Der Gurker Bischof Joseph Franz Anton Graf Auersperg fand an den Arbeiten Hagenauers gefallen, freundete sich mit ihm an und förderte ihn. Mit dem Titel eines bischöflichen Hofbaudirektors reiste Hagenauer mit Auersperg nach Kärnten. Dort schuf Johann Georg Hagenauer unter anderem einen der bedeutendsten frühklassizistischen Schlossbauten Österreichs. | Während der anfänglichen Ausbildung bei seinem ältesten Bruder Wolfgang in Salzburg fiel er dem Erzbischof [[Sigismund III. Christian Graf Schrattenbach ]] auf,der ihn zum Studium an die Akademie in Wien schickte. Nach Salzburg zurückgekommen, fand er als Zeichner und später als Architekt bei Schrattenbach eine Anstellung. Nach Schrattenbachs Tod strich jedoch der neue Erzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] diese Zuwendung. Hagenauers älterer Bruder Johann Baptist hatte eine Auseinandersetzung mit dem neuen Erzbischof und verließ Salzburg. Der Gurker Bischof Joseph Franz Anton Graf Auersperg fand an den Arbeiten Hagenauers gefallen, freundete sich mit ihm an und förderte ihn. Mit dem Titel eines bischöflichen Hofbaudirektors reiste Hagenauer mit Auersperg nach Kärnten. Dort schuf Johann Georg Hagenauer unter anderem einen der bedeutendsten frühklassizistischen Schlossbauten Österreichs. | ||
| − | Als 1783 Auersperg zum Kardinal und Fürstbischof von Passau gewählt wurde ging auch Hagenauer dorthin.Nach dem Tod seines Gönners Auersperg 1793 verblieb er in Passau. Nach nur 11 Monaten Regierungszeit starb der neue Bischof ,sein Nachfolger war Leopold Leonhard Raymund von Thun, somit Hagenauers dritter Dienstherr. | + | Als 1783 Auersperg zum Kardinal und Fürstbischof von Passau gewählt wurde ging auch Hagenauer dorthin.Nach dem Tod seines Gönners Auersperg 1793 verblieb er in Passau. Nach nur 11 Monaten Regierungszeit starb der neue Bischof ,sein Nachfolger war [[Leopold Leonhard Raymund Graf von Thun und Hohenstein]], somit Hagenauers dritter Dienstherr. |
Als am 22. Februar 1803 das Hochstift Passau aufgelöst wurde, kehrte der erzbischöfliche Hofarchitekt nach [[Salzburg]] zurück. Dies war auch möglich, da der Salzburger Erzbischof Hieronymus von Colloredo, mit dem sich der Architekt Hagenauer seinerzeit überworfen hatte, bereits im Jahr 1800 vor den Franzosen nach Wien geflüchtet war. In Salzburg wurde Hagenauer Amtsnachfolger seines bereits 1801 verstorbenen Bruders Wolfgang im kurfürstlichen Kameralbauamt. Er wurde kaiserlicher Rat und arbeitete als kurfürstlicher Baudirektor für seinen Vetter, den Salzburger Abt Dominikus von Hagenauer in Abtenau und Hallein. Gegen Ende seines langen Lebens wurde er zunehmend blind und taub. Er starb als letzter der Hagenauer-Brüder am 6. April 1835 in Salzburg und wurde in der Familiengruft am St. Petersfriedhof beigesetzt. | Als am 22. Februar 1803 das Hochstift Passau aufgelöst wurde, kehrte der erzbischöfliche Hofarchitekt nach [[Salzburg]] zurück. Dies war auch möglich, da der Salzburger Erzbischof Hieronymus von Colloredo, mit dem sich der Architekt Hagenauer seinerzeit überworfen hatte, bereits im Jahr 1800 vor den Franzosen nach Wien geflüchtet war. In Salzburg wurde Hagenauer Amtsnachfolger seines bereits 1801 verstorbenen Bruders Wolfgang im kurfürstlichen Kameralbauamt. Er wurde kaiserlicher Rat und arbeitete als kurfürstlicher Baudirektor für seinen Vetter, den Salzburger Abt Dominikus von Hagenauer in Abtenau und Hallein. Gegen Ende seines langen Lebens wurde er zunehmend blind und taub. Er starb als letzter der Hagenauer-Brüder am 6. April 1835 in Salzburg und wurde in der Familiengruft am St. Petersfriedhof beigesetzt. | ||
Version vom 24. Januar 2010, 19:57 Uhr
Johann Georg Hagenauer von Hagenau (* 20. Februar 1748 in Straß, Fürsterzbistum Salzburg, heute Oberbayern; †6. April 1835 in Salzburg) war ein deutsch-österreichischer Architekt.
Leben
Johann Georg Hagenauer wurde 1748 als jüngstes von elf Kindern am Hagenauerischen Aman(n)gut in Straß (Ainring) geboren. Seine Brüder waren der Architekt Wolfgang Hagenauer, der das gesamte Bauwesen des Erzstiftes Salzburg betreute, und Johann Baptist von Hagenauer, der vorerst ebenfalls in Diensten des Salzburger Erzbischofs stehende und dann ab 1774 zum Leiter der Akademie in Wien ernannte Bildhauer.
Während der anfänglichen Ausbildung bei seinem ältesten Bruder Wolfgang in Salzburg fiel er dem Erzbischof Sigismund III. Christian Graf Schrattenbach auf,der ihn zum Studium an die Akademie in Wien schickte. Nach Salzburg zurückgekommen, fand er als Zeichner und später als Architekt bei Schrattenbach eine Anstellung. Nach Schrattenbachs Tod strich jedoch der neue Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo diese Zuwendung. Hagenauers älterer Bruder Johann Baptist hatte eine Auseinandersetzung mit dem neuen Erzbischof und verließ Salzburg. Der Gurker Bischof Joseph Franz Anton Graf Auersperg fand an den Arbeiten Hagenauers gefallen, freundete sich mit ihm an und förderte ihn. Mit dem Titel eines bischöflichen Hofbaudirektors reiste Hagenauer mit Auersperg nach Kärnten. Dort schuf Johann Georg Hagenauer unter anderem einen der bedeutendsten frühklassizistischen Schlossbauten Österreichs.
Als 1783 Auersperg zum Kardinal und Fürstbischof von Passau gewählt wurde ging auch Hagenauer dorthin.Nach dem Tod seines Gönners Auersperg 1793 verblieb er in Passau. Nach nur 11 Monaten Regierungszeit starb der neue Bischof ,sein Nachfolger war Leopold Leonhard Raymund Graf von Thun und Hohenstein, somit Hagenauers dritter Dienstherr.
Als am 22. Februar 1803 das Hochstift Passau aufgelöst wurde, kehrte der erzbischöfliche Hofarchitekt nach Salzburg zurück. Dies war auch möglich, da der Salzburger Erzbischof Hieronymus von Colloredo, mit dem sich der Architekt Hagenauer seinerzeit überworfen hatte, bereits im Jahr 1800 vor den Franzosen nach Wien geflüchtet war. In Salzburg wurde Hagenauer Amtsnachfolger seines bereits 1801 verstorbenen Bruders Wolfgang im kurfürstlichen Kameralbauamt. Er wurde kaiserlicher Rat und arbeitete als kurfürstlicher Baudirektor für seinen Vetter, den Salzburger Abt Dominikus von Hagenauer in Abtenau und Hallein. Gegen Ende seines langen Lebens wurde er zunehmend blind und taub. Er starb als letzter der Hagenauer-Brüder am 6. April 1835 in Salzburg und wurde in der Familiengruft am St. Petersfriedhof beigesetzt.
Werke
- In Passau Theater und den Redoutensaal
- Das Residenzschloss Pöckstein in Pöckstein mit groß angelegter Parkanlage (1778-1782 )
- 1784 Schloss Straß
- 1790 Schloss Haiderhof
- 1792 Schloss Freudenhain mit seiner prächtigen Parkanlage
- In Passau arbeitete er am Ausbau der Brauerei Hacklberg und der Holztrift auf der Ilz sowie am Ausbau der Passauer Porzellanmanufaktur
Bildergalerie
- Stadttheater Passau Redoutensaal.jpg
Redoutensaal am Theater
- Schloss Freudenhain.jpg
Schloss Freudenhain,Passau
Quelle
- de.wikipedia.org