Wilfried Brandstötter

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Wilfried Brandstötter

Wilfried Brandstötter (* 22. März 1970 in der Stadt Salzburg) ist Gründungsmitglied von Mnozil Brass, einer Brass-Formation, die 1992 entstand, als Musikstudenten im Wiener Wirtshaus "Mnozil" aus Jux zu musizieren begannen.

Vorgestellt

Wilfried Brandstötter ist ein ungewöhnlicher Bassist. Mal grölt er in den Trichter seines Instruments, ein andermal liest er auf der Bühne den "Playboy" oder sagt ein Liebesgedicht auf. Seinen nächsten skurrilen Auftritt hat der Tubaspieler von Mnozil Brass bei den Salzburger Festspielen: Er ist der "Pinzgauer Bastardprinz", der dem "schönen Prinzen aus Melk" beim Werben um die Gunst von "Irmingard" hilft.

Die Oper "Irmingard" haben die Musiker von Mnozil Brass selbst komponiert. Denn die sieben Blechbläser sind eben nicht nur Profimusiker. Sie haben auch ein Talent für das Komponieren und Umgestalten von Musik. Mit ihren Persiflagen haben sie die Blasmusik revolutioniert. Ihre Shows kennt man mittlerweile auf der halben Welt.

Brandstötter und seine Mitstreiter sind aber auch Schauspieler. Das zeigt sich schon beim Fototermin. Man muss Brandstötter nicht um Posen bitten. Er schnappt seine Tuba von selbst, beißt in den Trichterrand, grinst durch die Ventile, quetscht seinen Nase gegen den Kelch.

Sein Weg zu Mnozil Brass verlief alles andere als normal. Erst im Alter von 21 Jahren begann er, Tuba zu spielen. Wer so spät beginnt, hat normalerweise keinerlei Aussicht, an einer Musikuniversität genommen zu werden. Doch bei Brandstötter war alles anders. "Ich ging zum Professor an der Musikuniversität. Er sagte: 'Spielen Sie mir was vor.'" Brandstötter antwortete trocken: "Ich hab’ noch keine Tuba." Als er endlich doch einen Bass hatte, erteilte ihm sein Professor, Nikolaus Schafferer, ein dreiviertel Jahr lang Unterricht, dann wurde Brandstötter als Student aufgenommen. "Schafferer muss gemerkt haben, dass ein unbedingter Wille da war."

Aufgewachsen ist der einzige Salzburger bei Mnozil Brass in Koppl. Wie der Vater ging auch Sohn Wilfried früh zur Blasmusik – als Trompeter bei den Musikkapellen in Salzburg-Maxglan und Koppl. Nach Borromäum und Präsenzdienst versuchte sich Brandstötter zunächst als Student der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft in Wien – was sich aber als "nicht so zielführend" erwies.

Heute ist der Musiker, der einst ohne Instrument an der Uni vorstellig wurde, selbst Tuba-Professor – an der Bruckner-Universität Linz. Als solcher bringt er reichlich Erfahrung mit. Er war Substitut in etlichen Orchestern, vier Jahre spielte er bei den Niederösterreichischen Tonkünstlern. 2004 quittierte er dort den Dienst, weil angesichts der vielen Auftritte mit Mnozil Brass die Zeit zu knapp wurde.

Das Engagement durch die Festspiele zeigt jetzt, dass die am Stammtisch gegründete Band in der Hochkultur salonfähig geworden ist. "Das ist für uns eine Bestätigung, dass das nicht ganz verkehrt ist, was wir machen."

O-Ton

  • Unsere Art von Humor funktioniert weltweit.
  • Wir kennen die Eitelkeiten in der Klassik und in der Volksmusik. Das nehmen wir aufs Korn.
  • Wir mussten in 15 Jahren kein Konzert absagen. Und wir hatten nur zwei Musikerwechsel. Das spricht für unser Betriebsklima.
  • Wenn mein Professor an der Musikuni nicht gewesen wäre, hätte ich sicher nicht mit dem Tubaspielen angefangen.

Quelle

  • Salzburger Nachrichten (Thomas Hödlmoser)