Strobl-Stüberl

Aus SALZBURGWIKI
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Das Strobl-Stüberl ist ein traditionelles Lokal in der Stadt Salzburg.

Über das Strobl-Stüberl

Das Strobl-Stüberl befindet sich im Fünfhaus an der Rainerstraße in der Neustadt. Bei Touristen aus Südkorea ist das einstige Alliierten-Lokal so bekannt wie Mozart. Blättert man im Gästebuch, so finden sich unter den Besuchern der deutsche Kabarettist, Synchronsprecher und Schauspieler Ottfried Fischer. Dieser habe gern Schnitzel gegessen, und auch "gern zwei auf einmal", schildert Hans Wallinger, Wirt und Koch. Auch Otto Waalkes war und hatte Miesmuscheln gegessen und einen Ottifanten im Gästebuch hinterlassen. Literaten und Kunstschaffende wie Erika Pluhar, Ulla Meinecke, Peter Handke, Rafik Schami oder Wladimir Sorokin. Mit "Danke für das großartige Mineralwasser" hat sich Michael Niavarani im Gästebuch verewigt. Was der Schauspieler und Kabarettist bei ihm gegessen hat, weiß er nicht mehr. Aber Theaterschauspieler André Jung, einer von Hans Wallingers Lieblingskünstlern und -gästen, isst hauptsächlich geröstete Nierndln – zumindest wenn er im Strobl-Stüberl einkehrt.

Menschen aus Südkorea machen etwa 85 Prozent seiner Gäste aus. Sie finden das Lokal mittels Navigationssysteme auf Mobiltelefonen. Um einen Platz zu bekommen, würden sich diese Gäste auch drei Stunden lang geduldig in einer Zweierreihe auf dem Gehsteig anstellen. Und sie wissen meistens schon vorab, was sie essen wollen, Weil sie die Speisen von Fotos aus Bewertungen auf Google kennen. Hauptsächlich essen die Südkoreaner Salzburger Schnitzel und Wallners spanische Meeresfrüchtepfanne. Diese muss aber sehr scharf gewürzt werden, wofür er pro Woche ein Kilo Peperoncini nur für die Gäste aus Südkorea benötigt. Wenn also jemand die Meeresfrüchtepfanne bestelle, müsse er stets nachfragen oder schauen, wer das bestellt habe, denn für Einheimische dürfe das Gericht keinesfalls so scharf werden wie für die Touristen aus Südkorea. Wer in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul online nach einem Restaurant in Salzburg suche, dem würde das Strobl-Stüberl an erster Stelle vorgeschlagen. Sein Lokal habe weder eine Homepage noch sei es auf Social Media vertreten.

Früher konnte man im Strobl-Stüberl auch noch um 3 oder 4 Uhr früh etwas zu essen bestellen. Seit Corona kämen um diese Uhrzeit aber keine Gäste mehr. Deshalb ist jetzt um 23 Uhr oder spätestens 24 Uhr Schluss.

Seit 45 Jahren steht Hans Wallinger in der Küche. Gelernt hatte der Abtenauer seinen Beruf im Hotel Moisl in seinem Heimatort. Es folgten verschiedene gastronomische Stationen, bevor er das Strobl-Stüberl übernommen hatte. 100 bis 120 Essensportionen servieren Hans Wallingers Mitarbeiterin und zum Teil auch er selbst täglich. Nach bald 20 Jahren möchte Hans Wallinger das Strobl-Stüberl in jüngere Hände zu geben. Der 59-Jährige sucht einen Nachfolger, eine Übergabe sei für Anfang Juli 2026 geplant. Und: Er wünscht sich jemanden, der oder die einen Monat lang gemeinsam mit ihm in der Küche stehen und alle seine Rezepte übernehmen werde. Und damit auch die Vorlieben einzelner Stammgäste – und die einer ganzen Gästenation. Mehr als zehn Interessenten, die das Lokal übernehmen wollten, hätten sich bei ihm gemeldet. Nur einer habe auf die Frage, wie er sich das vorstelle, geantwortet, dass er arbeiten und kochen wolle. "Da habe ich gewusst, dass er der Richtige ist." Denn das Geld komme in der Gastronomie von allein, wenn man bereit sei zu arbeiten.

Weblinks

Quelle

  • sn.at, 24. November 2025: Warum der Koch im Strobl-Stüberl ein Kilo Peperoncini pro Woche braucht. Ein Beitrag von Stefanie Schenker