Sportbauernhof Waldzell
Der Sportbauernhof Waldzell ist ein umstrittener Sportbau des ASKÖ im Oberösterreichischen Waldzell im Innviertel.
Geschichte
Als Bauherr trat der Sportverband ASKÖ Salzburg bei dem 2009 eröffneten Sportbauernhof auf. Er kostete 2,5 Mill. Euro und wurde mit knapp 600.000 Euro aus der Sportförderung des Landes Salzburg unterstützt. Der Verein erhielt in den Jahren 2007 bis 2009 mit knapp 350.000 Euro von der Stadt Salzburg. In die Kritik ist das Objekt geraten, als bekannt geworden war, dass das Grundstück dem Präsidenten des Vereins, Franz Karner, gehört.
Franz Karner hatte die gut 11 000 m³ große Liegenschaft 2003 für 55.000 Euro gekauft und 2005 dem Verein für 30 Jahre das Baurecht eingeräumt. Pro Jahr erhielt Karner gut 16.000 Euro an Pacht vom Verein bezahlte und nach 30 Jahren hätte ihm das Grundstück alleine gehört. Dann hätte er bis dahin rund 500.000 Euro an Baurechtzins eingenommen.
Nun wollte im Februar 2010 das Kontrollamt den Sportbau prüfen, was ihm aber vom ASKÖ verwehrt wurde. Franz Karner war der Meinung, das Kontrollamt schießt mit seiner Prüfung weit über das Ziel hinaus. Und im übrigen sei in den Bau der Waldzeller Anlage kein Geld der Stadt geflossen. Das sah Bürgermeister der Stadt Salzburg, Heinz Schaden, aber anders. Denn immerhin hatte der Verein viel Geld von der Stadt erhalten. Nach der Weigerung Karners, den Verein prüfen lassen zu wollen, überlegte auch das Land Salzburg, ob nicht auch der Landesrechnungshof prüfen kann. Vor allem bei den Flächenwidmungen müsste noch mehr in die Tiefe gegangen werden.
2019 um 1,2 Mill. Euro verkauft
Fünf Jahre lang hatte der rote Dachverband verzweifelt einen Käufer gesucht. Für 1,2 Millionen Euro geht die Immobilie nun in den Besitz der ÖGB-Geschäftsführerin über. ÖGB-Landesgeschäftsführerin Heidi Hirschbichler (59) samt Familie kauft das Anwesen um 1,2 Millionen Euro. Der Kaufvertrag wurde Ende April unterzeichnet.
Die ASKÖ wollte ursprünglich zumindest 1,7 Millionen Euro erzielen, senkte dann vor zwei Jahren dann den Preis auf 1,4 Millionen Euro, wurde aber trotzdem das Objekt nicht los. Eine Million Euro an Schulden hatte die ASKÖ beim Sportbauernhof offen - und ist jetzt auf einen Schlag schuldenfrei. Denn diesen offenen Kredit übernimmt die Käuferin. Die ASKÖ muss dem Land Salzburg nun aber 100.000 Euro an Förderung zurückbezahlen.
Hirschbichler möchte aus dem Bauernhof einen Kultur-, Wissens- und Gesundheitsbauernhof machen.
Siehe auch
Quellen
- Salzburger Nachrichten, 23. Februar 2011