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| − | Die Kelten hatten die Höhensiedlungen aufgelöst und im Schutz von [[Festungsberg]] und [[Mönchsberg]] am Ufer der [[Salzach]] eine Stadt gegründet. Der Name [[Iuvavum]] ist die lateinische Form des keltischen Namens. Die Stadt erlebte rasch eine wirtschaftliche Blüte und erhielt unter Kaiser Claudius (41 - 54) als eine von fünf Siedlungen in Noricum das Recht auf Selbstverwaltung verliehen (Municipium<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Municipium Wikipedia.de/Municipium]</ref>). Dazu gehörte ein politischer und administrativer Bezirk, der wesentlich größer war als das heutige [[Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] und bis zum [[Inn]]<nowiki>bogen</nowiki> und [[Attersee]] reichte. Im Bezirk von Iuvavum sind etwa 250 Örtlichkeiten (Orts-, Gewässer und Raumnamen) bekannt. Etwa die Hälfte davon liegt im Gebiet auf dem heutigen Land Salzburg.<ref>[https://books.google.at/books?id=DRVaSFuj2fwC&pg=PA998&lpg=PA998&dq=iuvavum+name&source=bl&ots=wHH_KCUacu&sig=7RivRiOxhkg7Ain0YBx_3e9xKr0&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwik1qaL6IrWAhWDPBQKHaCkBOwQ6AEIVTAH#v=onepage&q=iuvavum%20name&f=false De Gruyter, Namensforschung, 2. Teilband]</ref> | + | Die Kelten hatten die Höhensiedlungen aufgelöst und im Schutz von [[Festungsberg]] und [[Mönchsberg]] am Ufer der [[Salzach]] eine Stadt gegründet. Der Name [[Iuvavum]] ist die lateinische Form des keltischen Namens und bezeichnete aber nicht nur die Stadt, sondern große Teile von Südost[[bayern]] sowie fast das gesamte heutige [[Bundesland Salzburg]] mit Ausnahme des [[Lungau]]s. Die Stadt als Zentrum von Iuvavum erlebte rasch eine wirtschaftliche Blüte und erhielt unter Kaiser Claudius (41 - 54) als eine von fünf Siedlungen in Noricum das Recht auf Selbstverwaltung verliehen (Municipium<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Municipium Wikipedia.de/Municipium]</ref>). Dazu gehörte ein politischer und administrativer Bezirk, der wesentlich größer war als das heutige [[Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] und bis zum [[Inn]]<u></u>bogen und [[Attersee]] reichte. Im Bezirk von Iuvavum sind etwa 250 Örtlichkeiten (Orts-, Gewässer und Raumnamen) bekannt. Etwa die Hälfte davon liegt im Gebiet auf dem heutigen Land Salzburg.<ref>[https://books.google.at/books?id=DRVaSFuj2fwC&pg=PA998&lpg=PA998&dq=iuvavum+name&source=bl&ots=wHH_KCUacu&sig=7RivRiOxhkg7Ain0YBx_3e9xKr0&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwik1qaL6IrWAhWDPBQKHaCkBOwQ6AEIVTAH#v=onepage&q=iuvavum%20name&f=false De Gruyter, Namensforschung, 2. Teilband]</ref> |
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| | Das [[1. Jahrhundert|1.]] und [[2. Jahrhundert]] bescherten den Bewohnern von Stadt und Land Frieden und Wohlstand. Die keltische Bevölkerung passte sich in Sprache und Kleidung den Römern, bewahrten aber charakteristische Eigenheiten im Namensgut, ihrer Tracht, ihrem Aussehen und ihrem Glauben. | | Das [[1. Jahrhundert|1.]] und [[2. Jahrhundert]] bescherten den Bewohnern von Stadt und Land Frieden und Wohlstand. Die keltische Bevölkerung passte sich in Sprache und Kleidung den Römern, bewahrten aber charakteristische Eigenheiten im Namensgut, ihrer Tracht, ihrem Aussehen und ihrem Glauben. |
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| | ==Römische Ortsnamen== | | ==Römische Ortsnamen== |
| | *[[Kemating]]: lat. für beheizbaren Raum-caminata | | *[[Kemating]]: lat. für beheizbaren Raum-caminata |
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| | == Landhäuser und Gutshöfe == | | == Landhäuser und Gutshöfe == |
| − | In und rund um das römische Iuvavum, vor allem im heutigen [[Flachgau]], konnte man zahlreiche [[römische Gutshöfe]] finden. Das Gebirgsland war noch sehr dünn besiedelt. Die Landhäuser (Villen) waren komfortabel ausgestattet, teilweise mit Fußbodenheizungen (→ Hypokaustum <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hypokaustum Wikipedia.de/Hypokaustum]</ref> ) oder mit Mosaikböden, und der Herr bewirtschaftete mit seinem Gesinde das umliegende Land.
| + | Im römischen Iuvavum, vor allem im heutigen [[Flachgau]], konnte man zahlreiche [[römische Gutshöfe]] finden. Das Gebirgsland war noch sehr dünn besiedelt. Die Landhäuser (Villen) waren komfortabel ausgestattet, teilweise mit Fußbodenheizungen (→ Hypokaustum <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hypokaustum Wikipedia.de/Hypokaustum]</ref> ) oder mit Mosaikböden, und der Herr bewirtschaftete mit seinem Gesinde das umliegende Land. |
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| | Das prächtigste Beispiel dafür ist eine römischen Villa in [[Loig]], gelegen im Westen von Salzburg, deren Haupthaus 200 Meter lang war, und mit dem hochwertigen [[Theseus-Mosaik]]<nowiki>boden</nowiki> ausgestattet war, welches sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Das verwendete Material deutet auf die Nutzung der [[Marmor]]<nowiki>steinbrüche</nowiki> am [[Untersberg]] hin. Offenbar gehörten zur riesigen Villa auch Handwerksbetriebe, die offenbar auch für den Export produzierten. | | Das prächtigste Beispiel dafür ist eine römischen Villa in [[Loig]], gelegen im Westen von Salzburg, deren Haupthaus 200 Meter lang war, und mit dem hochwertigen [[Theseus-Mosaik]]<nowiki>boden</nowiki> ausgestattet war, welches sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Das verwendete Material deutet auf die Nutzung der [[Marmor]]<nowiki>steinbrüche</nowiki> am [[Untersberg]] hin. Offenbar gehörten zur riesigen Villa auch Handwerksbetriebe, die offenbar auch für den Export produzierten. |
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| | * [http://www.stadt-salzburg.at/pdf/stadtchronik_2003.pdf Stadtchronik 2003] | | * [http://www.stadt-salzburg.at/pdf/stadtchronik_2003.pdf Stadtchronik 2003] |
| | * [https://www.stadt-salzburg.at/internet/bildung_kultur/altstadt_und_tourismus/stadtspaziergaenge/skulptur_architektur/roemerzeit_354929.htm www.stadt-salzburg.at], Römerzeit | | * [https://www.stadt-salzburg.at/internet/bildung_kultur/altstadt_und_tourismus/stadtspaziergaenge/skulptur_architektur/roemerzeit_354929.htm www.stadt-salzburg.at], Römerzeit |
| − | | + | * [[Das Erzbistum Salzburg in seiner Geschichte]], [[Franz Ortner|Ortner, Franz]]: ''Frühe Zeit [[Severin]], [[Rupert von Worms|Rupert]] und [[Virgil]]'', Band 1, 1994, ISBN 2-87718-146-4 |
| | == Fußnoten == | | == Fußnoten == |
| | <references/> | | <references/> |