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"August 1884" siehe bei Oktober bis Dezember 1871 = "1871 und 1884, 1887" Briefe [...] - "August 1884" mit mehreren Briefen in einem Umschlag von Nr. 19 Fanni Spängler an Nr. 18 Franz Spängler "Wolgeboren Doctor Franz Spängler kk. Bezirksrichter in Pottenstein a.d. Triesting" = Salzburg 1. 8. – 2. 8. mit zweieinhalb Bogen "...behalte lieb deine Alte", Erlebnisse von der Reise nach Salzburg zur Urgroßmutter. – 2. 8. bis 5. 8. eineinhalb Bogen Franzi (* 1877; Nr. 9 a Franziska Spängler, *1877; † 1962) und Fanni. – 12. 8. "deine alte Fanni". – 13. 8. Franzi, Postkarte mit kleinem, gedruckten Bild von Salzburg. – 17. 8. Fanni. – 17. 8. Franzi. – 20. 8. Fanni.
 
"August 1884" siehe bei Oktober bis Dezember 1871 = "1871 und 1884, 1887" Briefe [...] - "August 1884" mit mehreren Briefen in einem Umschlag von Nr. 19 Fanni Spängler an Nr. 18 Franz Spängler "Wolgeboren Doctor Franz Spängler kk. Bezirksrichter in Pottenstein a.d. Triesting" = Salzburg 1. 8. – 2. 8. mit zweieinhalb Bogen "...behalte lieb deine Alte", Erlebnisse von der Reise nach Salzburg zur Urgroßmutter. – 2. 8. bis 5. 8. eineinhalb Bogen Franzi (* 1877; Nr. 9 a Franziska Spängler, *1877; † 1962) und Fanni. – 12. 8. "deine alte Fanni". – 13. 8. Franzi, Postkarte mit kleinem, gedruckten Bild von Salzburg. – 17. 8. Fanni. – 17. 8. Franzi. – 20. 8. Fanni.
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15. 8. 1884 aus Pottenstein, siehe "1882"
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==== Brief vom 15. August 1884 von Franz Spängler an Fanni Spängler ====
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Brief von [[Franz II. Xaver Gregor Spängler]] an [[Franziska Spängler]]. Ein Bogen und ein beigelegtes Blatt; / = Seitenwechsel; // = Absatz; Leseabsatz eingefügt; [Ergänzung]; [?] = fraglich:<br />
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''Pottenstein 15/8 1884 // In[n]igsgeliebte Fanni! // Heute endlich komme ich dazu Dir wieder einen Brief zu schreiben, u zugleich Deinen le[t]zten zu beantworten. // Vor allem die Nachricht, dß ich mich wohl befinde, u. dß auch in der Wohnung alles in Ordnung ist. Tischler Böhme hat den Kasten noch nicht geholt; ich habe heute der Frau Steinmayer gesagt, dß sie ihn daran erinnern soll; es wäre unangene[h]m, wenn er bis zu unserer Rü[c]kkunft nicht fertig wäre. Soll ich vor meinem Weggehen noch Wäsche ausgeben? Doch genug von diesen Wirtschafts-Angelegenheiten, mit denen ich mich bisher während meines Alleinseins glü[c]klicher Weise nicht viel zu beschäftigen hatte. // Franzi’s Karte habe ich erhalten; ich danke ihr dafür; sie darf sich aber mit schreiben recht zusammenne[h]men, u fleißig / üben; ihre Schrift dürfte u könnte leicht besser sein; es wäre mir übrigens erwünscht wenn sie mir nochmals schreiben würde. Wie ich aus Deiner Tagesordnung entne[h]me, bleibt für die 2 größeren sehr wenig Zeit für Arbeit od[er] Lernen, außer wenn dieselben bei den Tanten etwas thun, u. dort nicht bloß sich unterhalten. Denken die Kinder doch manchmal an mich? Von Dir hoffe ich sicher dß Du meiner oft gedenkst wie auch ich sehr oft Deiner liebend gedenke, u mich schon auf baldiges Wiedersehen u. Zusammensein freue.''
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''Je[t]zt sind es schon volle 14 Tage, dß Du von mir weg bist; heute über 8 Tage hoffe ich von hier abzureisen. Wenn ich nicht tagsüber sehr beschäftigt wäre, wüßte ich wohl nicht, wie ich die Einsamkeit ertragen würde. So aber habe ich Arbeit übergenug u. habe daher nicht Zeit, das Alleinsein schwer zu ne[h]men. // Um also auf meine Reise zurü[c]kzukommen, so beabsichtige ich, am Freitag 22/8 um ¾ 6 Uhr hinab- / zureisen, so dß ich Samstags den 30.'' [! soll heißen 23. Anm.] ''in Salzburg um ¾ 9 Uhr früh ankomme. Unsere Rü[c]kreise würde ich am liebsten so einrichten, dß wir am Freitag 29./8 Abends 7 Uhr von Salzburg abreisen, u wobei wir am Samstag um ½ 4 früh in St Pölten ankommen würden u. um 6 Uhr früh hieher weiterfahren könnten, und um ¾ 9 Uhr hier ankämen. Auf diese Art kann ich volle 7 Tage in Salzburg bleiben. Die Zeit von 2 Stunden in St. Pölten am frühen Morgen wird auch zu ertragen sein. Schreibe mir in Deinem nächsten Briefe, ob Du so einverstanden bist. Denn dann kann ich gleich wegen des Wagens den erforderli[chen] Auftrag für Samstag den 30/8 früh geben. //''
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''Von meinem Leben hier kann ich Dir nur berichten, dß ich Mittwoch mit Gernerth u Frl Hanika bei Thereten [?] eingeladen war, u dß wir dann mit beiden Frl Thereten [?] das Frl Hanika nach Berndorf begleiteten. Heute Abends gehe ich in den Pfarrhof. Die Witterung war bis heute ziemlich günstig; / heute aber hat es schon früh etwas geregnet, u je[t]zt strömt schon bald nach Mittag ein heftiger Regen nieder. Heute werden wohl Dem. u Cam. Mertens<ref>[[Camilla von Mertens]], Fannis Freundin, verheiratet mit Demeter Ritter von Mertens, dem Sohn von [[Heinrich Ritter von Mertens]] (* 1811; † 1872)</ref> in Salzburg angekommen sein. Grüße sie bestens vor mir; ich ne[h]me an, dß sie wieder bei der Hölle'' <nowiki>[</nowiki>[[Höllbräu]] ''wohnen, u. dß Du sie daher öfters zu Mittag dort sehen wirst. Von unseren Bekannten in Wien habe ich seit Deiner Abreise kein Lebenszeichen erhalten. // Frl Pepi geht es ein klein wenig besser, aber es wird jedenfalls sehr lange sich herumziehen, bis sie wieder ganz hergestellt ist. Alle Bekannten insbes. Dechant, Carl Zumfeuer, Familie Thereten [?] lassen sich Dir empfehlen. // Heute früh habe ich alle Deine Briefe u Karten seit den le[t]zten 14 Tagen wieder durchgelesen, u. mich an denselben erfreut; nochmals für jedes einzelne Blatt u jedes Liebeswort in denselben meinen Dank u im Geiste einen herzlichen Kuß. Es ist doch etwas ganz wunderbar schönes, mit einem geliebten Menschen sich so ganz eines zu wißen u. zu fühlen. Gott erhalte uns dies Glü[c]k! / ''
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[beigelegtes Blatt:] ''Vor 13 Jahren um diese Zeit zählten u rechneten wir auch schon, wann ich werde nach Salzburg kommen können zur – Verlobung. Nun freuen wir'' [uns] ''schon lange (u. es ist doch die Zeit so rasch vergangen) dies glü[c]klichen Besitzes; aber das Zählen der Tage bis zum Wiedersehen hat seinen Reiz u. seinen Werth für mich nicht gemindert! Ich hoffe, auch bei Dir dasselbe! // Hast Du in Salzburg irgend welche Besuche gemacht? Falls Du damit erst überh[au]pt wartest bis ich komme, so vergiß Sauter nicht! // Nun wird Präsident Schwaiger [?] in Salzburg sein; ich mache Dich speziell darauf aufmerksam, damit du Dich eher seiner erinnerst u. ihn kennst, falls er Dir begegnen sollte. Wenn du mit ihm / zu sprechen kommen solltest, sage ihn meine Empfehlung sowie dß ich demnächst kommen werde, u dß das OLG Präsid[ium] die einstweilige Gerichtsleitung dem Eust [?] Gernerth zu übertragen bewilligt habe. Nun schließe ich mit der Bitte, die Großmutter, die Kinder u alle Verwandte u Bekannte, die sich meiner erinnern, bestens zu grüßen u verbleibe Dein treuer Franz // Deine Karte habe ich soeben, wie ich den Brief aufgeben will, erhalten. // DrS''
 
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