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| | "Das ist mein schwierigstes Mail, das ich Ihnen nach mehr 7,5 Jahren als CEO der Salzburg Schokolade Gruppe schicken muss", schrieb Christian Schügerl (geschäftsführender Gesellschafter) an seine Mitarbeiter. Die Rücklagen der guten wirtschaftlichen Jahre von 2016 bis [[2019]] reichten nicht aus, um die Verluste in der [[Coronapandemie]] zu kompensieren. Sowohl am Standort [[Wien]] als auch in Salzburg fehlten die Touristen. Hinzu komme der neuerliche ''[[Coronavirus-Sprachwelt|Lockdown]]'' umrahmt von steigenden Rohstoffpreisen und steigenden Kosten im Logistikbereich. Die Verkaufsläden hätten in der Pandemie zwar theoretisch öffnen können - jedoch fehlte es an Kunden, Veranstaltungen und großen Anlässen, an denen man Schokolade verschenke. | | "Das ist mein schwierigstes Mail, das ich Ihnen nach mehr 7,5 Jahren als CEO der Salzburg Schokolade Gruppe schicken muss", schrieb Christian Schügerl (geschäftsführender Gesellschafter) an seine Mitarbeiter. Die Rücklagen der guten wirtschaftlichen Jahre von 2016 bis [[2019]] reichten nicht aus, um die Verluste in der [[Coronapandemie]] zu kompensieren. Sowohl am Standort [[Wien]] als auch in Salzburg fehlten die Touristen. Hinzu komme der neuerliche ''[[Coronavirus-Sprachwelt|Lockdown]]'' umrahmt von steigenden Rohstoffpreisen und steigenden Kosten im Logistikbereich. Die Verkaufsläden hätten in der Pandemie zwar theoretisch öffnen können - jedoch fehlte es an Kunden, Veranstaltungen und großen Anlässen, an denen man Schokolade verschenke. |
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| − | I2021 gelang es dem Unternehmen, neue Kunden im Export-Sektor zu gewinnen, jedoch konnten auch diese die Lage nicht mehr stabilisieren. Christian Schügerl wies darauf hin, dass die "Salzburg Schokolade CZ" mit Sitz in [[Tschechien]], eine 100-prozentige Tochter der "Salzburg Schokolade GmbH" in Grödig, von der Insolvenz nicht betroffen war. Sie setzte ihre Geschäftstätigkeit mit dem ''Co-Packing'' von Süßwaren und Lebensmitteln im Werk in Plana fort.
| + | 2021 gelang es dem Unternehmen neue Kunden im Export-Sektor zu gewinnen, jedoch konnten auch diese die Lage nicht mehr stabilisieren. Christian Schügerl wies darauf hin, dass die "Salzburg Schokolade CZ" mit Sitz in [[Tschechien]], eine 100-prozentige Tochter der "Salzburg Schokolade GmbH" in Grödig, von der Insolvenz nicht betroffen war. Sie setzte ihre Geschäftstätigkeit mit dem ''Co-Packing'' von Süßwaren und Lebensmitteln im Werk in Plana fort. |
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| | Am [[13. Dezember]] 2021 berichteten die "[[Salzburger Nachrichten]]", dass die "Heidi Chocolat AG", eine Investorengruppe rund um Julius Meinl V., das Unternehmen übernehmen möchte und die Mitarbeiter am Standort halten. Sie rettete auch schon die Niemetz-Schwedenbombe. Wenn der Großkunde Mondelez, für den die "echten Salzburger Mozartkugeln" produziert werden, zustimmt und als Kunde erhalten bleibt. Die [[Salzburger Sparkasse]] versorgte das Unternehmen in den nächsten Wochen mit Liquidität, sodass der Betrieb weiterhin produzieren konnte. | | Am [[13. Dezember]] 2021 berichteten die "[[Salzburger Nachrichten]]", dass die "Heidi Chocolat AG", eine Investorengruppe rund um Julius Meinl V., das Unternehmen übernehmen möchte und die Mitarbeiter am Standort halten. Sie rettete auch schon die Niemetz-Schwedenbombe. Wenn der Großkunde Mondelez, für den die "echten Salzburger Mozartkugeln" produziert werden, zustimmt und als Kunde erhalten bleibt. Die [[Salzburger Sparkasse]] versorgte das Unternehmen in den nächsten Wochen mit Liquidität, sodass der Betrieb weiterhin produzieren konnte. |
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| − | Der Investor Heidi Chocolat wurde in den [[1990er]]-Jahren von der Schweizer Schokoladenmanufaktur Läderach in [[Rumänien]] gegründet und gehört zur Meinl-Gruppe. Im Jahr 2013 übernahm man die Marke Niemetz mit ihrem Traditionsprodukt der Schwedenbombe.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/investor-fuer-die-salzburg-schokolade-nach-der-schwedenbombe-kommt-die-mozartkugel-113967091 www.sn.at], 13. Dezember 2021</ref> | + | Der Investor "Heidi Chocolat" wurde in den [[1990er]]-Jahren von der Schweizer Schokoladenmanufaktur Läderach in [[Rumänien]] gegründet und gehört zur Meinl-Gruppe. Im Jahr 2013 übernahm man die Marke Niemetz mit ihrem Traditionsprodukt der Schwedenbombe.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/investor-fuer-die-salzburg-schokolade-nach-der-schwedenbombe-kommt-die-mozartkugel-113967091 www.sn.at], 13. Dezember 2021</ref> |
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| | ==== 2023: Kampf der Schoko-Giganten um die Mozartkugel ==== | | ==== 2023: Kampf der Schoko-Giganten um die Mozartkugel ==== |
| − | Mit "Mozart Koogles by House of Julius Meinl" will Julius Meinl V. mit seiner rumänischen Schoko-Gruppe Heidi Chocolat (KEX-Gruppe) den Klassiker Mozartkugel neu interpretieren - neben der klassischen Geschmacksrichtung Nougat auch in "Coffee" oder "Tropical Lychee". Hergestellt wird die neue Mozartkugel-Konkurrenz von der "Salzburg Schokolade" in Grödig, wie ein Sprecher von Heidi Chocolat Anfang März [[2023]] bestätigte. Der US-Konzern Mondelez, für den weiterhin die "echten Salzburger Mozartkugel von Mirabell" in Grödig exklusiv hergestellt werden, ist mit den Marken Milka und Suchard Marktführer im heimischen Schokoladengeschäft. | + | Mit ''Mozart Koogles by House of Julius Meinl'' wollte Julius Meinl V. mit seiner rumänischen Schoko-Gruppe "Heidi Chocolat" (KEX-Gruppe) den Klassiker Mozartkugel neu interpretieren - neben der klassischen Geschmacksrichtung Nougat auch in ''Coffee'' oder ''Tropical Lychee''. Hergestellt wird die neue Mozartkugel-Konkurrenz von der "Salzburg Schokolade" in Grödig, wie ein Sprecher von "Heidi Chocolat" Anfang März [[2023]] bestätigte. Der US-Konzern Mondelez, für den weiterhin die "echten Salzburger Mozartkugel von Mirabell" in Grödig exklusiv hergestellt werden, ist mit den Marken Milka und Suchard Marktführer im heimischen Schokoladengeschäft. |
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| − | Erst im Dezember [[2022]] gab "Salzburg Schokolade" bekannt, 25 der 110 Mitarbeiter kündigen zu müssen. Damals machte man "die Auswirkungen der Insolvenz sowie die stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Verpackung, Transport und vor allem Energie" dafür verantwortlich, Kapazitätsanpassungen durchführen zu müssen. Jetzt gehe es darum, eine Erweiterung der Produktpalette in Richtung Premiumsegment zu schaffen. Verkauft wird vorerst im Werk in Salzburg und über Heidi Chocolat. Ab April 2023 hofft man auf eine Listung im Handel. | + | Erst im Dezember [[2022]] gab "Salzburg Schokolade" bekannt, 25 der 110 Mitarbeiter kündigen zu müssen. Damals machte man "die Auswirkungen der Insolvenz sowie die stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Verpackung, Transport und vor allem Energie" dafür verantwortlich, Kapazitätsanpassungen durchführen zu müssen. Verkauft wurde vorerst im Werk in Grödig und über "Heidi Chocolat". Ab April 2023 hoffte man auf eine Listung im Handel. |
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| | + | Am [[10. Juni]] [[2024]] wurde bekannt, dass "Salzburg Schokolade" den Betrieb mit Dezember 2024 einstellt. Wo die Mirabell-Mozartkugel künftig hergestellt wird, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Als Gründe für die Schließung nannte die Unternehmensleitung deutlich gestiegene Rohstoffkosten (wie etwa eine Verdreifachung des Kakaopreises), die Beendigung der Zusammenarbeit mit einem der größten Kunden sowie ein viel zu großer Produktionsstandort. Das alles mache "eine langfristige Weiterführung der Produktion wirtschaftlich unmöglich".<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/salzburg-schokolade-werk-groedig-159892474 www.sn.at], 10. Juni 2024</ref> |
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