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===Die Rennen===
 
===Die Rennen===
 
Bildstein hatte schon seit 1930 die Idee eines Skirennens vom Großglockner herunter, genauer gesagt von der Adlersruhe. Der erste Versuch wurde dann aber vom Salzburger [[Skilehrer]] [[Hannes Schroll]] [[1932]] realisiert. Schroll lebte in [[Heiligenblut]] und veranstaltete vom [[Hochtor (Kärnten)|Hochtor]] einen Abfahrtslauf bis zur [[Alte Glocknerhausstraße|alten Glocknerhausstraße]]. Für die über 1 000 Höhenmeter und sechs Kilometer lange Rennstrecke benötigte der Sieger 07:16 Minuten.
 
Bildstein hatte schon seit 1930 die Idee eines Skirennens vom Großglockner herunter, genauer gesagt von der Adlersruhe. Der erste Versuch wurde dann aber vom Salzburger [[Skilehrer]] [[Hannes Schroll]] [[1932]] realisiert. Schroll lebte in [[Heiligenblut]] und veranstaltete vom [[Hochtor (Kärnten)|Hochtor]] einen Abfahrtslauf bis zur [[Alte Glocknerhausstraße|alten Glocknerhausstraße]]. Für die über 1 000 Höhenmeter und sechs Kilometer lange Rennstrecke benötigte der Sieger 07:16 Minuten.
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Zu Pfingsten [[1933]] waren dann 60 Rennfahrer am Start. Diesmal ging es schon von der Adlersruhe hinunter zur Pasterze: eine 1 200 Höhenmeter überwindende, relative steile Strecke.  
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Zu [[Pfingsten]] [[1933]] waren dann 60 Rennfahrer am Start. Diesmal ging es schon von der Adlersruhe hinunter zur Pasterze: eine 1 200 Höhenmeter überwindende, relative steile Strecke.  
    
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Zu Pfingsten [[1935]], am [[9. Juni]], war es schließlich soweit: neben dem Lauberhorn-, Hahnenkamm-, Kandahar- und Westenpokal-Rennen gab es einen ''Großglockner Abfahrtslauf''. 120 Skirennläufer standen am Start, der Rundfunk übertrug von drei (!) Positionen aus das Rennen direkt. In Zeitungen war die Rede von der schwierigsten Skirennstrecke der Welt. 2 000 Schlachtenbummler waren angereist. Der Großglockner rückte in den Mittelpunkt des Weltinteresses. Gletscherspalten und gefährliche Abgründe waren mit Seilen abgesperrt, die ursprünglichen Bedenken, dieses Rennen sei ein Wagnis, waren rasch vergessen. Nachdem die rund 200 Teilnehmer mehrere Stunden bis zum Start hinaufgestiegen waren, ging es gut drei Kilometer über 1 200 Höhenmeter und mit elf Pflichttoren bergab, zum Teil über das Hofmannskees, die schwierigste Passage. Bei herrlichem Wetter fuhr Friedl Pfeifer vom SC Arlberg mit 02:51 Minuten die beste Zeit und war neun Sekunden schneller als sein Clubkamerad Rudi Matt. Selbst der Zehnte fuhr noch die sehr gute Zeit von 03:39 Minuten. Die Salzburger spielten keine Rolle. Bester wurde Rudolf Hauser als 20. Kleines Trostpflaster: Willy Schweitzer senior ([[Skiclub Salzburg|SC Salzburg]]) war Schnellster in der Altersklasse. Und Käthe Lettner durfte als Vorläuferin starten – eine Damenklasse war nicht ausgeschrieben, man hatte Angst, die Strecke würde für die  Damen zu schwer sein.  
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Zu [[Pfingsten]] [[1935]], am [[9. Juni]], war es schließlich soweit: neben dem Lauberhorn-, Hahnenkamm-, Kandahar- und Westenpokal-Rennen gab es einen ''Großglockner Abfahrtslauf''. 120 Skirennläufer standen am Start, der Rundfunk übertrug von drei (!) Positionen aus das Rennen direkt. In Zeitungen war die Rede von der schwierigsten Skirennstrecke der Welt. 2 000 Schlachtenbummler waren angereist. Der Großglockner rückte in den Mittelpunkt des Weltinteresses. Gletscherspalten und gefährliche Abgründe waren mit Seilen abgesperrt, die ursprünglichen Bedenken, dieses Rennen sei ein Wagnis, waren rasch vergessen. Nachdem die rund 200 Teilnehmer mehrere Stunden bis zum Start hinaufgestiegen waren, ging es gut drei Kilometer über 1 200 Höhenmeter und mit elf Pflichttoren bergab, zum Teil über das Hofmannskees, die schwierigste Passage. Bei herrlichem Wetter fuhr Friedl Pfeifer vom SC Arlberg mit 02:51 Minuten die beste Zeit und war neun Sekunden schneller als sein Clubkamerad Rudi Matt. Selbst der Zehnte fuhr noch die sehr gute Zeit von 03:39 Minuten. Die Salzburger spielten keine Rolle. Bester wurde Rudolf Hauser als 20. Kleines Trostpflaster: Willy Schweitzer senior ([[Skiclub Salzburg|SC Salzburg]]) war Schnellster in der Altersklasse. Und Käthe Lettner durfte als Vorläuferin starten – eine Damenklasse war nicht ausgeschrieben, man hatte Angst, die Strecke würde für die  Damen zu schwer sein.  
    
Zu diesem Rennen 1935 stand in der [[Salzburger Chronik]]:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19350528&query=%22Glockner+Skirennen%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 28. Mai 1935, Seite 6</ref><blockquote>''Der Skiklub Salzburg teilt uns mit: Zu dem großen Glockner-Skirennen an den Pfingstfeiertagen wird bei genügender Beteiligung von der "[[Salzkraft|Sag]]" eine Sonderfahrt zum [[Fuscher Törl|Fuschertörl]] (2423 Meter) durchgeführt werden. Abfahrt am Pfingstsamstag, Rückfahrt am Pfingstmontag. Vom Fuschertörl erfolgt der Aufstieg mit Skiern zum Hochtor (2575 Meter), dann Abfahrt oder Abstieg in das [[Guttal]] (1866 Meter), mit anschließendem Aufstieg zum Glocknerhaus (2182 Meter) und zur  [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe|Franz Josefshöhe]] (2450 Meter). Anmeldungen zur Teilnahme an der Sonderfahrt sind sofort bei der "Sag", [[Makartplatz|Dr.-Dollfußplatz]], Telephon Nr. 1340, vorzunehmen. Zusteigemöglichkeiten in [[Hallein]], [[Golling]] etc. Maut-Freischeine sind ehestens beim Obmann des SCS., Oberrechnungsrat Heinz Karl, [[Plainstraße]] 8/3, anzufordern. Nähere Bekanntmachungen folgen.''</blockquote>
 
Zu diesem Rennen 1935 stand in der [[Salzburger Chronik]]:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19350528&query=%22Glockner+Skirennen%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 28. Mai 1935, Seite 6</ref><blockquote>''Der Skiklub Salzburg teilt uns mit: Zu dem großen Glockner-Skirennen an den Pfingstfeiertagen wird bei genügender Beteiligung von der "[[Salzkraft|Sag]]" eine Sonderfahrt zum [[Fuscher Törl|Fuschertörl]] (2423 Meter) durchgeführt werden. Abfahrt am Pfingstsamstag, Rückfahrt am Pfingstmontag. Vom Fuschertörl erfolgt der Aufstieg mit Skiern zum Hochtor (2575 Meter), dann Abfahrt oder Abstieg in das [[Guttal]] (1866 Meter), mit anschließendem Aufstieg zum Glocknerhaus (2182 Meter) und zur  [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe|Franz Josefshöhe]] (2450 Meter). Anmeldungen zur Teilnahme an der Sonderfahrt sind sofort bei der "Sag", [[Makartplatz|Dr.-Dollfußplatz]], Telephon Nr. 1340, vorzunehmen. Zusteigemöglichkeiten in [[Hallein]], [[Golling]] etc. Maut-Freischeine sind ehestens beim Obmann des SCS., Oberrechnungsrat Heinz Karl, [[Plainstraße]] 8/3, anzufordern. Nähere Bekanntmachungen folgen.''</blockquote>
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==== 1936 ====
 
==== 1936 ====
 
[[1936]] verhinderte schlechtes Wetter den Abfahrtslauf am [[31. Mai]] und man trug alternativ einen Riesentorlauf - gegenüber - in der [[Gamsgrube]] aus. Auch dieses Rennen gewann wieder Friedl Pfeifer. Vom Rennen wurde sogar im Radio live berichtet.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=raw&datum=19360522&query=%22Glockner+Skirennen%22&ref=anno-search&seite=23 ANNO], Radio Wien, Ausgabe om 22. Mai 1936, Seite 23</ref>
 
[[1936]] verhinderte schlechtes Wetter den Abfahrtslauf am [[31. Mai]] und man trug alternativ einen Riesentorlauf - gegenüber - in der [[Gamsgrube]] aus. Auch dieses Rennen gewann wieder Friedl Pfeifer. Vom Rennen wurde sogar im Radio live berichtet.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=raw&datum=19360522&query=%22Glockner+Skirennen%22&ref=anno-search&seite=23 ANNO], Radio Wien, Ausgabe om 22. Mai 1936, Seite 23</ref>
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Infolge anhaltenden Neuschneefällen wurde das Rennen auf den  [[11. Juni]] [[1939]] verschoben.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19390524&query=%22Glockner+Skirennen%22&ref=anno-search&seite=9 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 24. Mai 1939, Seite 9</ref> Der Abfahrtslauf ging dann von einem höheren Start zu einem höheren Ziel über die Bühne. 41 Pflichttore sorgten für die Sicherheit der Läufer. Sieger wurde Viktor Eichmann aus [[Badgastein]] mit einer Zeit von 04:51,0 min.
 
Infolge anhaltenden Neuschneefällen wurde das Rennen auf den  [[11. Juni]] [[1939]] verschoben.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19390524&query=%22Glockner+Skirennen%22&ref=anno-search&seite=9 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 24. Mai 1939, Seite 9</ref> Der Abfahrtslauf ging dann von einem höheren Start zu einem höheren Ziel über die Bühne. 41 Pflichttore sorgten für die Sicherheit der Läufer. Sieger wurde Viktor Eichmann aus [[Badgastein]] mit einer Zeit von 04:51,0 min.
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==== 1946 ====
 
[[Zweiter Weltkrieg|Kriegsbedingt]] fiel sieben Jahre der Abfahrtslauf aus, bevor der Wettbewerb am [[9. Juni]] [[1946]] wieder veranstaltet werden konnte. Das schlechte Wetter war der Grund für eine abermalige Höherverlegung des Ziels um 300 m. Auch waren umfassende Sicherheitsvorkehrungen wie Seilgeländer entlang der gefährlichen Gletscherspalten notwendig. Letztlich wagten sich aber nur 55 der 70 gemeldeten Teilnehmer über die Piste und nur 27 erreichten das Ziel. Der Schnellste war dieses Mal der Klagenfurter Herbert Zitterer mit einer Zeit von 03:21,1 min. (andere Quelle 03:12,5 min.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dwp&datum=19460617&query=%22Glockner+Skirennen%22&ref=anno-search&seite=8 ANNO], Die Weltpresse, Ausgabe vom 17. Juni 1946, Seite 8</ref>
 
[[Zweiter Weltkrieg|Kriegsbedingt]] fiel sieben Jahre der Abfahrtslauf aus, bevor der Wettbewerb am [[9. Juni]] [[1946]] wieder veranstaltet werden konnte. Das schlechte Wetter war der Grund für eine abermalige Höherverlegung des Ziels um 300 m. Auch waren umfassende Sicherheitsvorkehrungen wie Seilgeländer entlang der gefährlichen Gletscherspalten notwendig. Letztlich wagten sich aber nur 55 der 70 gemeldeten Teilnehmer über die Piste und nur 27 erreichten das Ziel. Der Schnellste war dieses Mal der Klagenfurter Herbert Zitterer mit einer Zeit von 03:21,1 min. (andere Quelle 03:12,5 min.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dwp&datum=19460617&query=%22Glockner+Skirennen%22&ref=anno-search&seite=8 ANNO], Die Weltpresse, Ausgabe vom 17. Juni 1946, Seite 8</ref>
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Glockner-Rennen gab es nach 1949 noch bis [[1967]], ehe sie von Langlauf-Rennen auf der Pasterze ([[1974]] bis [[1985]]) abgelöst wurden.<ref>[[Joachim Glaser]]: ''1935: Als Buwi Bradl noch "Pradl" hieß'', SN 8. Juni 2015</ref>
 
Glockner-Rennen gab es nach 1949 noch bis [[1967]], ehe sie von Langlauf-Rennen auf der Pasterze ([[1974]] bis [[1985]]) abgelöst wurden.<ref>[[Joachim Glaser]]: ''1935: Als Buwi Bradl noch "Pradl" hieß'', SN 8. Juni 2015</ref>
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So fand am [[11. Juni]] [[1950]] ein Rennen erstmals mit Beteiligung von Frauen statt. Die Österreichische Postverwaltung setzte 40 Reisebusse ein, die über 1&nbsp;200 Besucher zu diesem Sportereignis brachte. Insgesamt besuchten 5&nbsp;000 Zuschauer das Rennen. Sogar der Salzburger [[Landeshauptmann]] Dr. [[Josef Klaus]] war gekommen. Den Riesenslalom gewann [[Annelore Zückert]]. Die deutsche Meisterläuferin Annemarie Bucher-Fischer erlitt nach einem großartigen Lauf einen Herzanfall und musste von der Bergrettung abtransportiert werden. Die Deutsche, die als Zweite gestartet war, hatte die vor ihr gestartete [[Südtirol]]in Ansbacher überholt, doch versagte bei Bucher-Fischer die Zeitnehmung.<ref>[https://www.sn.at/archivsn?img=n63ddOrBi8SrxVaBilW3FodhzyPpzphUuAxjHlnPV026%2BelQQSfO6GXZhglWqnx0nVMVS2rn%2F3T1LcDqHBJhpkWQVPRNb8gQC2wqmAxewZqfFtk6SvI6Qb4DpyFMoyF%2B&id1=19500612_06&q=%2522Parkplatz%2520Freiwandeck%2522#slide6 www.sn.at], Archiv der [[Salzburger Nachrichten]], Ausgabe vom 12. Juni 1950, Seite 6</ref>
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So fand am [[11. Juni]] [[1950]] ein Rennen erstmals mit Beteiligung von Frauen statt. Die Österreichische Postverwaltung setzte 40 Reisebusse ein, die über 1&nbsp;200 Besucher zu diesem Sportereignis brachte. Insgesamt besuchten 5&nbsp;000 Zuschauer das Rennen. Sogar der Salzburger [[Landeshauptmann]] Dr. [[Josef Klaus (Politiker)|Josef Klaus]] war gekommen. Den Riesenslalom gewann [[Annelore Zückert]]. Die deutsche Meisterläuferin Annemarie Bucher-Fischer erlitt nach einem großartigen Lauf einen Herzanfall und musste von der Bergrettung abtransportiert werden. Die Deutsche, die als Zweite gestartet war, hatte die vor ihr gestartete [[Südtirol]]in Ansbacher überholt, doch versagte bei Bucher-Fischer die Zeitnehmung.<ref>[https://www.sn.at/archivsn?img=n63ddOrBi8SrxVaBilW3FodhzyPpzphUuAxjHlnPV026%2BelQQSfO6GXZhglWqnx0nVMVS2rn%2F3T1LcDqHBJhpkWQVPRNb8gQC2wqmAxewZqfFtk6SvI6Qb4DpyFMoyF%2B&id1=19500612_06&q=%2522Parkplatz%2520Freiwandeck%2522#slide6 www.sn.at], Archiv der [[Salzburger Nachrichten]], Ausgabe vom 12. Juni 1950, Seite 6</ref>
    
[[1954]] musste das Rennen aus finzanziellen Gründen abgesagt werden. Die Kosten hätten 80.000 [[Schilling]] betragen. Am [[5. Juni]] [[1955]] fand dann wieder ein Skirennen am Glockner statt. Am [[7. Juni]] [[1959]] fand das 16. Glocknerrennen statt. [[1968]] fand das 18. Rennen (der Termin des 17. konnte noch nicht gefunden werden).
 
[[1954]] musste das Rennen aus finzanziellen Gründen abgesagt werden. Die Kosten hätten 80.000 [[Schilling]] betragen. Am [[5. Juni]] [[1955]] fand dann wieder ein Skirennen am Glockner statt. Am [[7. Juni]] [[1959]] fand das 16. Glocknerrennen statt. [[1968]] fand das 18. Rennen (der Termin des 17. konnte noch nicht gefunden werden).
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[[Kategorie:Wintersport]]
 
[[Kategorie:Wintersport]]
 
[[Kategorie:Wintersport (Geschichte)]]
 
[[Kategorie:Wintersport (Geschichte)]]
   
[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Hohe Tauern]]
 
[[Kategorie:Hohe Tauern]]

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