| − | Die Schönheit und Eleganz des Vogelbeerbaums machte die Eberesche im Volksglauben zu einem Glücksbringer. Der Vogelbeerbaum spielt auch in manch altem europäischen Brauch und Glauben eine eigene Rolle. Im so genannten ''Magischen Alphabet'' der [[Kelten|keltischen]] Druiden, „Beth-Luis-Nion“, das aus einer Reihe von Baumnamen besteht, spiegeln die Bäume den Kreislauf der Natur wider. Hier ist „Luis“, die Eberesche, der Baum des Lebens. Laut Pfarrer Weidinger galt die Eberesche auch in der germanischen Mythologie als glücksbringender Baum: „Sie war dem Gewittergott Donar geweiht, dessen Lieblingstier, die Ziege, dem Ebereschenlaub besonders gern zusprach.“, was übrigens auch die heutigen Ziegen und auch Schafe noch genau so gerne tun. Im [[Pinzgau]] wird das von den Bäumen geschnittene und am Astwerk als Futter angebotene Laub „Schafikroppzoig“ genannt. Ebereschenzweige wurden in vielen europäischen Ländern als sog. „Lebensrute“ für Mensch und Haustier angesehen. Einige Schläge mit dieser versprachen Heilung und Lebenskraft. Rutenschläge verabreichte man auch im Zuge von Namensgebungsritualen. An manchen Orten wurden Vogelbeerbäume als Giebelbaum zum Schutz der Haustiere vor bösen Geistern angebracht. Aber auch im Rügebrauchtum fand der Vogelbeerbaum Anwendung. Bei Unkeuschheit oder Wankelmut wurde den Mädchen ein Holunder oder ein Vogelbeerbaum vor das Haus gesetzt. In Schlesien soll nach dem Volksglauben eine große Menge von Früchten eine gute Getreideernte oder einen strengen Winter erwarten lassen. | + | Die Schönheit und Eleganz des Vogelbeerbaums machte die Eberesche im Volksglauben zu einem Glücksbringer. Der Vogelbeerbaum spielt auch in manch altem europäischen Brauch und Glauben eine eigene Rolle. Im so genannten ''Magischen Alphabet'' der [[Kelten|keltischen]] Druiden, „Beth-Luis-Nion“, das aus einer Reihe von Baumnamen besteht, spiegeln die Bäume den Kreislauf der Natur wider. Hier ist „Luis“, die Eberesche, der Baum des Lebens. Laut Pfarrer Weidinger galt die Eberesche auch in der germanischen Mythologie als glücksbringender Baum: „Sie war dem Gewittergott Donar geweiht, dessen Lieblingstier, die [[Ziege]], dem Ebereschenlaub besonders gern zusprach.“, was übrigens auch die heutigen Ziegen und auch Schafe noch genau so gerne tun. Im [[Pinzgau]] wird das von den Bäumen geschnittene und am Astwerk als Futter angebotene Laub „Schafikroppzoig“ genannt. Ebereschenzweige wurden in vielen europäischen Ländern als sog. „Lebensrute“ für Mensch und Haustier angesehen. Einige Schläge mit dieser versprachen Heilung und Lebenskraft. Rutenschläge verabreichte man auch im Zuge von Namensgebungsritualen. An manchen Orten wurden Vogelbeerbäume als Giebelbaum zum Schutz der Haustiere vor bösen Geistern angebracht. Aber auch im Rügebrauchtum fand der Vogelbeerbaum Anwendung. Bei Unkeuschheit oder Wankelmut wurde den Mädchen ein Holunder oder ein Vogelbeerbaum vor das Haus gesetzt. In Schlesien soll nach dem Volksglauben eine große Menge von Früchten eine gute Getreideernte oder einen strengen Winter erwarten lassen. |
| | Wie viele in vorchristlicher Zeit heilige Symbole hat schließlich auch die Eberesche (siehe „Aber-Esche“) eine Umwandlung in das Böse erlebt. Sie bekam etwas Hexenhaftes und Zwielichtiges. | | Wie viele in vorchristlicher Zeit heilige Symbole hat schließlich auch die Eberesche (siehe „Aber-Esche“) eine Umwandlung in das Böse erlebt. Sie bekam etwas Hexenhaftes und Zwielichtiges. |