Maria Lichtmess

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Darstellung des Herrn (Hans Holbein der Ältere, 1501, Hamburger Kunsthalle).

Mariä (Maria) Lichtmess, eigentlich Darstellung des Herrn,lateinisch Praesentatio Jesu in Templo, altertümlich Jesu Opferung im Tempel, früher auch Mariä Reinigung, lateinisch Purificatio Beatae Mariae Virginis, ist volkstümlich unter Mariä Lichtmess oder (veraltet) Unser Lieben Frauen Lichtweihe ein kirchlicher Gedenktag, das am 2. Februar, dem vierzigsten Tag nach Weihnachten, gefeiert wird. Im bäuerlichen Leben ist er als Bauernfeischtag ein wichtiger Bauernfeiertag.

Geschichte

Zu Lichtmess war in der Regel früher Zahltag der Dienstboten, die dann bis St. Agatha (5. Februar) frei hatten (→Schlenkern). Der letzte allgemein so gehaltene Zahltag dürfte der 2. Februar 1938 gewesen sein, da er durch den Nationalsozialismus, der nach dem 12. März 1938 installiert wurde, "verschwand".

An diesem Tag wird das Fest der Darstellung des Herrn gefeiert. Es sind vierzig Tage nach Weihnachten und es stellt den Abschluss des weihnachtlichen Festes dar. Früher war auch die Bezeichnung Mariä Purificatio, Reinigung, gebräuchlich. Dieser Name erinnerte an den jüdischen Brauch, auf den sich das Fest bezieht. Eine Mutter galt nach den Vorschriften des Alten Testaments vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein. Zur Reinigung musste eine Frau ein Reinigungsopfer darbringen. Dieses bestand wahlweise in einer oder zwei Tauben oder in besonders gravierenden Fällen ein Schaf.

Erklärung aus dem Neuen Testament

Zu ihrer Reinigung ging Maria in den Tempel. Jesus war zudem der erste Sohn der beiden und galt somit als Eigentum Gottes. Daher musste er zunächst von den Eltern ausgelöst werden. Dazu wurde er zum Priester gebracht und vor Gott dargestellt. Bei diesem Gang in den Tempel begegneten Maria und Josef dem betagten Simeon und der Prophetin Hanna, die erkannten, dass Jesus kein gewöhnliches Kind ist und ihn als den Erlöser Israels priesen (Lukasevangelium 2, 21–40).

Historische Erklärung

Der historische Ursprung liegt in einer heidnischen Sühneprozession, die alle fünf Jahre in Rom, Italien, abgehalten wurde. Dieses Fest wurde ins Christentum übernommen. Im Mittelpunkt des Festes stand die Kerzenweihe und Lichterprozession. Daher wird das Fest auch Mariä Lichtmess genannt. Erste Erwähnung fand das Fest bereits Ende des 4. Jahrhunderts in Jerusalem, heute Israel. In Rom ist es als Lichterprozession ab dem 7. Jahrhundert bekannt. Zunächst am 14. Februar - 40 Tage nach dem früheren Weihnachtsfest am heutigen Epiphaniastag - gefeiert. Heute ist der 14. Februar aber der Valentinstag.

An Lichtmess wurde der Jahresbedarf an Kerzen für die Kirchen geweiht. Kerzen für den häuslichen Gebrauch konnten die Menschen ebenfalls zur Segnung bringen. Diese gesegneten Kerzen sollten vor allem in der dunklen Jahreszeit das Gebetsbuch beleuchten oder als schwarze Wetterkerzen Unwetter abwehren. Die Bedeutung hat jedoch im Laufe der Zeit stark nachgelassen und das Fest wird nur noch selten wie früher mit einer Lichterprozession gefeiert. Bist 1912 war Maria Lichtmess auch noch ein offizieller Feiertag. Nach diesem Tag endete für die Bauern Winterpause und ihre Arbeit begann wieder.

Als Schlenkeltag war Lichtmess ein wichtiger Termin für Dienstboten. An Lichtmess wurde oft der Dienstherr gewechselt.

Patronin an diesem Tag

Der Bandwirker, Essigbrauer, Wachs- und Lichterzieher;

Bauernregeln

Bauernregeln, Auswahl: Ist's zu Lichtmess mild und rein, wirds ein langer Winter sein.
Lichtmess-Sonnenschein bringt großen Schnee herein.
Scheint zu Lichtmess die Sonne heiß, gibt`s noch sehr viel Schnee und Eis.
Ist's Lichtmess licht, geht der Winter nicht.
Wenn's an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit; ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell.
Lichtmess trüb, ist dem Bauern lieb.
Lichtmess im Klee, Palmsonntag (oder: Ostern) im Schnee.
Weiße Lichtmess - grüne Ostern.
Zu Stephani a Muckngahn, zu Neujahr a Hahnentritt, zu Heilig Drei König a Hirschensprung und zu Maria Lichtmess a ganze Stund[1].
An Lichtmess fängt der Bauersmann, neu mit des Jahres Arbeit an.

Quelle

Einzelnachweise

  1. Gemeint ist die Verlängerung der Tage. Die Länge des lichten Tages vergrößert, sich gegenüber dem kürzesten Tag des Jahres am 21. Dezember, bis zum Stephanstag nur um einen Mückenschritt, zu Neujahr um einen kleinen Hahentritt, am Tag der Heiligen Drei Könige um die beachtliche Spanne eines Hirschsprungs und zu Mariä Lichtmess schon um eine ganze Stunde. Diese Werte gelten für einen Ort um 45 Grad nördlicher Breite, also etwa für Mailand, und geben somit Auskunft über den Ursprung der Regel.