Karoline Radauer

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Karoline Radauer

Karoline Radauer (* 27. August 1981 in Thalgau, Flachgau) ist Caritas Mitarbeiterin und ehemalige Leiterin des Projekts Mathiashof.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Das Handy stets griffbereit, der Terminkalender voll gepflastert: Karoline Radauer wirkt auf den ersten Blick wie eine erfolgreiche Managerin. Nur geht es ihr nicht darum, schnell Geld zu verdienen. Auch von mittel- und langfristigen Strategieplänen hält sie nicht viel. "Ich lebe und arbeite im Jetzt", sagt Radauer. Eben hat sie ihren Schützlingen erklärt, was zu tun ist. Eine Hälfte der ihr anvertrauten Gruppe streicht die Wände im Mathiashof, der noch im Rohbau steht. Die andere Hälfte schlichtet Holz. Alle sind glücklich. Also ist sie es auch.

Für ihre karitative Ader hat die gebürtige Thalgauerin eine verblüffend einfache Erklärung: "Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen. Und in der Landwirtschaft lernt man von Kindesbeinen an, alles so anzunehmen, wie es der natürliche Kreislauf vorsieht." Deshalb wisse sie auch ganz genau, dass die Gesellschaft nur dann funktioniere, wenn Gemeinschaften gestärkt würden. "Die Starken müssen den Schwachen helfen", erklärt sie ihr Erfolgsprinzip.

Radauers Drang, Gemeinschaften zu stärken, zeichnete sie bereits als Jugendliche aus. Da war sie Gruppenleiterin der Thalgauer Landjugend. Auch für die Salzburger Landjugend war sie zwei Jahre als Leiterin tätig.

Die Erfahrungen, die sie in dieser Funktion gesammelt hat, haben sie auch nach der Matura im BORG Neumarkt stark beeinflusst: "Zunächst wollte ich eigentlich Psychologie studieren. Dann dachte ich mir: Was will ich? Und wo krieg’ ich nach dem Studium überhaupt einen Job?" Also entschied sie sich für eine Ausbildung zur Pflegehelferin und absolvierte ein Praktikum im Seniorenheim Hof. Da sei ihr schnell klar geworden, dass sie sich auf dem richtigen Weg befinde. Vor vier Jahren ließ sie sich auch noch in Wels an der Fachhochschule für soziale Dienstleistungen ausbilden.

Dass sie von der Caritas mit der Leitung des Projekts Mathiashof beauftragt wurde, erfüllt sie mit Stolz. Seitdem sitzt sie regelmäßig in Bauverhandlungen, führt Gespräche mit Behörden, vor allem aber mit ihren Schützlingen und deren Eltern: "Es ist ein gutes Gefühl, wenn man abends mit der Gewissheit nach Hause kommt, etwas geleistet zu haben, was Menschen glücklich macht", sagt sie. Während des Gesprächs klingelt oft ihr Handy. Wie bei einer Managerin. Nur: Ihre Stimme klingt irgendwie anders. So, als ob sie mit sich und der Welt im Reinen wäre.

O-Ton

  • Die Arbeit richtet mich jeden Tag aufs Neue auf. Und sei es nur, dass ich mir nach Dienstschluss denke: 'So groß sind meine privaten Probleme auch nicht.'
  • Es sind selten große Worte, die wirklich etwas bewegen. Aus meiner Praxis kann ich nur sagen: Es sind immer die kleinen Gesten, die am allermeisten bewirken.
  • Ein Bauernhof ist die beste Schule für das Leben.

Quelle