Hans Siller

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Hans Siller

Hans Siller ist Jäger und als Jagdleiter für die jagdlichen Aufgaben wie die Abschussplanung am Gaisberg verantwortlich.

Leben

Aufgewachsen ist Hans Siller in Koppl-Guggenthal und Salzburg-Aigen, wo er noch heute mit Ehefrau Brigitte lebt.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Nein, mit dem Totalabschuss aller Gämsen auf dem Gaisberg wollte sich Hans Siller, wie viele andere Kritiker, nicht abfinden. Gerade in dieser Zeit des Jahres, wenn die Kitze geboren würden, sei eine solche Maßnahme inakzeptabel. "Das ist für mich vom Tierschutzgedanken her untragbar."

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Jagdleiter über den Magistrat Salzburg ärgert. Schon in den 1990er-Jahren wehrte er sich gegen Bescheide der Stadt für höhere Abschusszahlen. "Ich habe in zweiter Instanz immer gewonnen."

Die Jagd hat der gelernte Maschinenschlosser und spätere Personalvertreter bei Porsche stets nebenbei betrieben. Seit 1968 ist Siller am Gaisberg unterwegs, seit 1988 als Jagdleiter im Gebiet Aigen-Gaisberg. Zudem hält er vier Bienenvölker, Forellen für den Eigenbedarf und rund um sein Haus in Aigen ist ständig ein Rehbock unterwegs, den er vor vier Jahren großgezogen hat. Einzig der Jagdhund fehlt. "Dafür habe ich zu wenig Zeit."

Die Liebe zur Natur entdeckte er schon in frühen Jahren. Als Kind studierte er den Bienenflug und schaute einer Rehgeiß zu, die ihm oft beim Nachhauseweg bis zur Fütterung nahe dem Elternhaus folgte.

Heute bewegt er sich wie alle Jäger in einem latenten Spannungsfeld, in dem nicht selten die Interessen von Grundbesitzern, Jägern und Tierschützern aufeinanderprallen. Und da er darauf öfter angesprochen wird, hat sich Siller einen Aphorismus zurechtgelegt: "Die Natur bringt mehr Pflanzen und Tiere zur Welt, als zum Leben Platz haben. Und der Mensch ist ein Teil der Natur, er darf einen bestimmten Teil abschöpfen." Die Jagd mache aber ohnehin nur einen "Bruchteil" der jagdlichen Tätigkeit aus. Das Gewehr komme vielleicht "vier Mal im Jahr" zum Einsatz.

Was macht der Jäger dann die ganze Zeit über, wenn er mehrmals pro Woche in den Wald geht? Schauen, sagt Siller, beobachten - etwa den Waldkauz, der sich über ihm auf das Dach des Jagdstands setzt oder den Specht, der gegen den Baumstamm hämmert. Und das ist auf Dauer nicht langweilig? "Nicht, wenn man genau hinschaut. Und nebenbei ist es beruhigend."

Außerdem gibt es bei den regelmäßigen Treffen in der Jagdhütte viel zu besprechen, Stichwort: Gämsenabschuss. Zwar hat Bürgermeister Heinz Schaden die Behörde zurückgepfiffen. Die Aufregung darüber hat sich aber noch nicht gelegt. Siller: "Diese Bescheidgeschichte muss in der Jägerschaft noch aufgearbeitet werden."

Quelle

  • Salzburger Nachrichten (Thomas Hödlmoser)