Goldene Kutsche

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Die goldene Kutsche - Kunstwerk von Franz Georg Görg.
Die goldene Kutsche 18 min Video

An der Wanderwegstelle Goldene Kutsche (878 m ü. A.) im oberösterreichischen Mondseeland in der Berggruppe zwischen Kolomansberg und Sommerholz befindet sich eine Tafel, die an die Sage "Die goldene Kutsche der Wildenecker Gräfin" erinnert.

Die Sage

Mit dem Reichtum kommt der Übermut daher, mit dem Übermut der Stolz und vom Stolz zur Gottlosigkeit ist es nur ein kleiner Schritt. Die Sage erzählt vom Schicksal der Gräfin von Wildeneck, die auf der Heimfahrt von der Burg Lichtentann mit ihrer goldenen Kutsche im Waldboden versinkt.

Vor Jahrhunderten, als noch die Ritterburgen standen im Lande und wildes Getier ihr Unwesen trieb in den riesigen, urwaldähnlichen Forsten, herrschte auf den Burgen Lichtentann und Wildeneck ein gar üppiges Leben. Ihre Herren, aus dem Geschlecht der Tanner, gehörten zu den reichsten Rittern ihrer Zeit. Hatten sie doch außer den Besitzungen um ihre Stammburgen auch noch solche in Steiermark und Oberbayern, ja sogar in Tirol besaßen die Tanner große Lehen.

Einmal nun, es mochte gegen Abend sein, fuhr die Burgherrin von Lichtentann über den Hennerwald und Sommerholz in einer goldenen Kutsche nach Burg Wildeneck, die sich schon auf mondseeischem Gebiete befand. Als sie den Höhenrücken der großen Plaicke erreicht hatten, von wo dann die Straße eine Strecke auf der Höhe weiterführend sich gegen Wildeneck hinunterneigte, erklang von Sommerholz her die Abendglocke.

Andächtig zog der Kutscher den Hut. Da fragte ihn die vornehme Herrin: "Warum nimmt Er den Hut ab?" Der Kutscher erwiderte, in Sommerholz werde zum Gebete geläutet. Darauf entgegnete spöttisch lachend die Vornehme: "Ah, wenn Er darum den Hut abnimmt, dann mag Er zum Teufel fahren!"

Kaum waren die Worte gesprochen, hub die goldene Kutsche an zu sinken. Der Kutscher hatte noch Zeit, vom Bocke zu springen und den Pferden die Stränge zu durchschneiden, dann verschwand die geschlossene Kutsche samt der gottlosen Burgherrin im Boden und die Erde deckte sich wieder darüber. Nur eine kleine Einsenkung zeigte heute noch an, wo dieses Geschehnis sich ereignete.

Das Kunstwerk

Inspiriert durch diese Sage lässt der Künstler Franz Georg Görg im Mai 2021 eine Kutsche mitten im Wald schweben.

Weblinks

Quellen